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Eine Debatte um Gleichberechtigung
diskursanalytische Betrachtungen der Schweizer Volksinitiative 'Ja zum Verhüllungsverbot'
Alice Tamara Reinhard
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Sabine Prokop
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71265
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14651.34241.751524-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Fokus vorliegender Masterarbeit steht die Volksinitiative ‚Ja zum Verhüllungsverbot’ (2021) in der Schweiz. Mit der Abstimmungsvorlage verfolgte das Initiativkomitee das Ziel, dass an öffentlich zugänglichen Orten niemand sein Gesicht verhüllen darf. Trotz der offenen Formulierung stand die muslimische Gesichtsverhüllung im Zentrum der medialen Berichterstattung und führte zu einer Debatte um Gleichberechtigung und dem Umgang mit ‚dem Islam’ in der Schweiz. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich deshalb mit der Frage, wie Geschlechterverhältnisse in der Debatte um muslimische Vollverschleierung verhandelt werden. Im Fokus stand einerseits die Frage danach, welche Akteur*innen sich zur Debatte um das Verhüllungsverbot äußerten und mit welchen weiteren Themen sich der Diskurs verschränkte. Andererseits wurde erörtert, wie Niqab und Burka im Diskurs gedeutet und welche sprachlichen und symbolischen Mittel dabei eingesetzt wurden. Sechs Medien aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz wurden mittels einer kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger (2015) untersucht. Die Diskursanalyse zeigt, dass Positionen der muslimischen Minderheit vertreten sind, während vollverschleierte Frauen im Diskurs fehlen. Durch die Anknüpfung an Diskurse im europäischen und muslimisch geprägten Ausland wird die Bedrohung durch den ‚fundamentalen Islam’ mit einem zukünftigen Szenario der Schweiz verknüpft, um Handlungsbedarf zu suggerieren, während den Trägerinnen des Gesichtsschleiers jegliche Freiwilligkeit abgesprochen wird. Das diskursive Symbol der ‚Spaltung’ weist darauf hin, dass die muslimische Vollverschleierung umkämpft ist, wobei diverse Deutungen parallel existieren. Den Positionen im Diskurs ist gemein, dass der Gesichtsschleier ein Befremden auslöst und dies mit Bezug auf das Argument der Geschlechtergleichheit den Schlüssel zu einer gesamtgesellschaftlichen Debatte darstellt.
Abstract
(Englisch)
This master's thesis focuses on the popular initiative ‚Ja zum Verhüllungsverbot’ (Yes to a ban on veiling in Switzerland), which was approved by the electorate in March 2021. With the initiative, the committee pursued the goal that no one should be allowed to cover their face in public space. Despite the open wording, the Muslim face covering was at the center of media coverage and led to a debate about equal rights and the treatment of ‚Islam’ in Switzerland. This paper addresses the question of how gender relations are negotiated in the debate over Muslim full-face veils. First, it focuses on the question of which actors commented on the debate about the veil ban and with which other topics the discourse intertwined. Secondly, it discusses how niqab and burqa were interpreted in the discourse and which linguistic and symbolic means were used. Six publications from German- and French-speaking Switzerland were examined by means of a critical discourse analysis according to Siegfried Jäger (2015). The discourse analysis shows that positions of the Muslim minority are represented, while fully veiled women are absent from the discourse. By referring to discourses in other European and Muslim countries, the threat of ‚fundamental Islam’ is linked to a future scenario in Switzerland to suggest the need for action, while the wearers of the face veil are denied any voluntariness. The discursive symbol of ‚division’ indicates that the Muslim full-face veil is contested, with diverse interpretations existing in parallel. What the positions in this discourse have in common is that niqab and burqa trigger discomfort and that this, with reference to the argument of gender equality, is the key to a society-wide debate.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kritische Diskursanalyse Verhüllungsverbot Volksinitiative Schweiz Islamdiskurs Migrationsdiskurs Niqab Burka
Schlagwörter
(Englisch)
Critical discourse analysis veiling ban popular initiative Switzerland Islam discourse migration discourse niqab burqa
Autor*innen
Alice Tamara Reinhard
Haupttitel (Deutsch)
Eine Debatte um Gleichberechtigung
Hauptuntertitel (Deutsch)
diskursanalytische Betrachtungen der Schweizer Volksinitiative 'Ja zum Verhüllungsverbot'
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
122 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sabine Prokop
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC16552033
Utheses ID
62463
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1