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Struktur und Entstehung eines jurassischen allochthonen Salzkörpers der "Wurzer Diapir"
Neukartierung eines Teilabschnittes des Kartenblatt 98 – Liezen (nördliche Kalkalpen, Österreich)
Maditha Kurz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Erdwissenschaften
Betreuer*in
Bernhard Grasemann
Mitbetreuer*in
Oscar Fernandez Bellon
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71398
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17627.32153.978011-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Gebiet um die Wurzeralm wurde im Laufe der letzten 100 Jahre aufgrund seiner komplizierten Geologie immer wieder neu untersucht. Schon Geyer (1913) wusste die Strukturen in diesem Gebiet nicht recht einzuordnen und lies die Interpretation offen. Aufgrund der Position des untertriassischen Haselgebirges auf obertriassischen und jurassischen Einheiten interpretierte nicht zuletzt Ottner (1990) das Haselgebirge als Gleitscholle, die sich Richtung Süden über die Dachstein-Decke auf die heutige Position bewegte. Jedoch ist heute durch wissenschaftliche Arbeiten wie die von Granado et al. (2019) und Fernandez et al. (2021) bekannt, dass Salztektonik eine wichtige Rolle in der Bildung der Nördlichen Kalkalpen (NKA) spielte und diese Prozesse aufgrund vorherrschender Modelle wie dem des Gleittektonik Modells von Tollmann (1981) eventuell falsch interpretiert wurden. Eine dieser fehlinterpretierten Gleitschollen ist der „Wurzer Diapir“. Das Haselgebirge des „Wurzer Diapirs“ wurde im Oberperm abgelagert. Darüber bildeten sich die sogenannten Werfener Schichten. Der Wurzer Diapir und auch andere Diapire wie der Hallstätter Diapir sind von obertriassischen Karbonaten umgeben. Ein Beispiel hierfür ist der Dachsteinkalk, der einige Hunderte Meter an Mächtigkeit aufweist. Während der Ablagerung des Dachsteinkalks bahnte sich die Haselgebirgsmasse infolge gravitativer Auflast einen Weg in Richtung Oberfläche (Fernández et al., 2021). Dabei wurden auch Hallstätter Kalk-Komponenten nach oben transportiert, die unterhalb des Dachsteinkalks sedimentiert wurden. Diese können heute als Komponenten in der Rofanbrekzie gefunden werden. Im Unterjura lagerten sich dann diverse Beckensedimente ab. Im Oberjura folgte die Sedimentation der Ruhpolding-Formation auf dem Dachsteinkalk wie auch auf dem Haselgebirge. Später kam es dann zum Austritt des Haselgebirges an der Südflanke des Diapirs. Anzeiger hierfür sind die im Haselgebirge anzutreffenden Streckungslineationen in Nord(N)-Süd(S)-Richtung und die vorhanden Schersinnindikatoren (z.B. winged inclusions, Tonklasten mit sigmoidaler Form, quarter folds) mit Top nach S bis Südost (SE), was entgegen der Richtung ist, die für Gleittektonik sprechen würde (Tollmann, 1981). In Folge der Reaktivierung erhob sich der Diapir besonders im Norden, wodurch sich dort dann flachwasserfazieller Plassenkalk ablagern konnte und weiter südlich in der Mitte des Gebietes die Oberalm-Formation (beckenfaziell). Als Mechanismus der Extrusion des Salzes könnte die spätjurassische Transpression gedient haben (Frank & Schlager, 2006). Schaut man sich das Gebiet heute an, so fällt besonders auf, dass der obertriassische Dachsteinkalk und die Oberjuraformationen (Plassenkalk und Oberalm-Formation) auf demselben Niveau liegen. Was zur Annahme eines postjurassischen Kollapses des Diapirs in Folge von Salzlösung führt, wodurch die Formationen, die sich insbesondere oberhalb des Salzstockes ablagerten, stark nach unten absackten. Auch sedimentäre Brekzien wie die Rofanbrekzie im Westen (W), die Komponenten des Hallstätter Kalks und der Jurakalke enthält, sind ein Beweis für den „Wurzer Diapir“ (Ottner, 1990).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Wurzeralm Liezen Salzdiapir Kalkalpen Salztektonik
Autor*innen
Maditha Kurz
Haupttitel (Deutsch)
Struktur und Entstehung eines jurassischen allochthonen Salzkörpers der "Wurzer Diapir"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Neukartierung eines Teilabschnittes des Kartenblatt 98 – Liezen (nördliche Kalkalpen, Österreich)
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
ii, 106 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bernhard Grasemann
Klassifikation
38 Geowissenschaften > 38.00 Geowissenschaften: Allgemeines
AC Nummer
AC16557522
Utheses ID
62529
Studienkennzahl
UA | 066 | 815 | |
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