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Die Republik Österreich und ihr Verhältnis zum "Bleiburg-Treffen"
Alice Baumgartner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Walter Manoschek
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71646
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12460.48763.619513-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Jahrelang fand in Bleiburg/Pliberk in Kärnten/Koroška (Österreich) eines der größten faschistischen Treffen Europas statt. Dieses Treffen, an dem seit den 1990er Jahren jährlich über 10.000 Menschen teilgenommen hatten, kann als Gedenken an die Armee des faschistischen Ustaša-Staats, der ein Vasallenstaat des nationalsozialistischen Deutschlands war, betrachtet werden. Erst als 2017 die Medienberichterstattung über das Treffen rapide anstieg, reagierten Politik, Behörden und Zivilgesellschaft verstärkt. 2020 wurde im Nationalrat ein Vierparteien-Antrag angenommen, der die Unterlassung der Veranstaltung in seiner bisherigen Form zum Ziel hatte. In dieser Arbeit soll untersucht werden, wie sich die österreichischen Medien, die Judikative, Exekutive und Legislative seit 2017 zu diesem Treffen verhalten haben. Dafür werden u.a. gesetzliche Rahmenbedingungen des Treffens, das Verhalten der Polizeibeamt*innen auf der Veranstaltung, die parlamentarischen Debatten, sowie die Medienberichterstattung der größten österreichischen Medien betrachtet. Es wurden dafür quantitative wie qualitative Analysen von unterschiedlichem Quellenmaterial erstellt. Herangezogen wurden dafür Gesetzestexte, parlamentarische Anfragen und Beantwortungen, verfassungsjuristische Gutachten, Protokolle aus Parlament, Kärntner Landtag und dem Gemeinderat der Gemeinde Bleiburg/Pliberk, sowie Zeitungsartikel bzw. Berichte des ORF. Für die Analyse der Nationalratsdebatte und der Medienberichterstattung wurden eigene Codesysteme nach Charmaz (2006) bzw. Mayring (2015) entwickelt. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung ist, dass das Bleiburg-Treffen in Österreich aus drei sehr unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird, nach denen dem Gedenken entweder hauptsächlich positiv, hauptsächlich negativ, oder positiv mit Kritik an sogenannten rechtsextremen Vereinnahmungen gegenübergestanden wird. In den Medienberichten lässt sich am häufigsten letztere Perspektive finden, im Nationalrat vertritt vor allem der Vertreter der ÖVP diese Ansicht, ansonsten ist die hauptsächlich negative Perspektive dominant.
Abstract
(Englisch)
For years one of the biggest fascist events in Europe took place in the small Carinthian city of Bleiburg (Austria). Tens of thousands of people came every May to celebrate und remember the fascist Ustaša-State and its army. This state, called the Independent State of Croatia (1941-1945) was a vassal state of Nazi-Germany. Only when media coverage increased rapidly in the year 2017, politicians, authorities and civil society began to react to the issue after decades of near silence. This paper explores the roles of Austrian legislative and executive authority, judiciary rule, and furthermore Austrians biggest media outlets concerning the Bleiburg-Meeting. To do this, legal frameworks, police procedures at the event, parliamentary debates, as well as media-coverage of Austria’s biggest media will be considered. Qualitative together with quantitative analysis of different source-material was created. Considered sources were legal texts, parliamentary requests and responses, opinions of constitutional lawyers, protocols of the Austrian “Nationalrat” as well as Carinthian state parliament, and Bleiburg’s municipal council, and for media analysis articles and reports covering the Meeting. To analyze the parliamentary debate and media-coverage, code-systems were created following Charmaz (2006) and Mayring (2015). One core result was that the Bleiburg-Meeting is seen through three rather different perspectives in Austria: A mainly positive, a mainly negative, and an overall positive view that is combined with a critique for so-called right-wing appropriation of the commemoration. Austria’s media mostly represent the latter, while in Austria biggest legislative chamber, the “Nationalrat”, the mainly negative perspective is dominant.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bleiburg-Treffen Ustaša-Treffen Gedenken Gedenkpolitik Erinnerung Faschismus Rechtsextremismus Neonazis Katholische Kirche Österreich Kroatien NDH Kärnten Koroška
Schlagwörter
(Englisch)
Bleiburg-Meeting Ustaša-Meeting Memory Politics Remembrance Fascism Right-Wing-Extremism Carinthia Neo-Nazis Catholic Church Austria Croatia NDH
Autor*innen
Alice Baumgartner
Haupttitel (Deutsch)
Die Republik Österreich und ihr Verhältnis zum "Bleiburg-Treffen"
Paralleltitel (Englisch)
The Republic of Austria and its relationship to the "Bleiburg-Meeting"
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
112 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Manoschek
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
89 Politologie > 89.21 Faschismus ,
89 Politologie > 89.41 Staat und einzelne Gruppierungen ,
89 Politologie > 89.53 Politische Kultur
AC Nummer
AC16569545
Utheses ID
62810
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1