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Die Strategie des grünen Wachstums und ihre Problematisierung im Europäischen Parlament
eine explorative Studie
Samuel Kempf
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Barbara Prainsack
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71489
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23368.49210.642930-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wirtschaftswachstum ist in der Vergangenheit fast immer mit einem erhöhten Ressourcenverbrauch einhergegangen. Dieser Ressourcenverbrauch belastet die Umwelt jedoch in einem solchem Maße, dass mittlerweile sogar der Kollaps der Ökosysteme droht. Um dies zu verhindern, hat die Europäische Union (EU) hat mit ihrem Green Deal eine Strategie entwickelt, mit der es gelingen soll, das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch abzukoppeln. Ein solcher Versuch, den Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen negativen Umweltauswirkungen, wie etwa den CO²-Ausstoß, zu verringern, während gleichzeitig die Wirtschaft weiterwachsen soll, kann als „grünes Wachstum“ bezeichnet werden. Als einem der zwei gesetzgebenden Organe der EU obliegt es dem Europäischen Parlament (EP), den Green Deal gesetzlich zu verankern. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse lassen das Konzept des grünen Wachstums jedoch sowohl empirisch als auch theoretisch als höchst zweifelhaft erscheinen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der Frage, wie diese Zweifel an der Plausibilität grünen Wachstums im Meinungs- und Willensbildungsprozess des EP berücksichtigt werden. Methodisch inspiriert von der Constructivist Grounded Theory, wurden qualitative Interviews mit 14 Abgeordneten des EP, einer ehemaligen Abgeordneten sowie der Mitarbeiterin eines Abgeordneten geführt und anschließend analysiert. Es hat sich herausgestellt, dass lediglich die Grünen und die Linken grünes Wachstum kritischer sehen, die Zweifel ansonsten aber fast keine Berücksichtigung im Meinungs- und Willensbildungsprozess des EP finden. Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur und reichen von pragmatischen Erwägungen über eine fehlende Problemwahrnehmung bis hin zu Verständnisproblemen. Als erste Studie, die sich spezifisch mit der Rezeption dieser Zweifel an grünem Wachstum in politischen Institutionen befasst hat, ist es somit gelungen, sowohl das Ausmaß der Problematisierung grünen Wachstums durch einen bedeutenden politischen Akteur – das EP – zu bestimmen, als auch mögliche Erklärung auszumachen, wieso eine solche Problematisierung fast nicht stattfindet.
Abstract
(Englisch)
In the past, economic growth has almost always been accompanied by additional resource use. This resource use comes with an increasing burden on the environment, though, to such an extent that there is a real chance that ecosystems could collapse in the next couple of decades. 92 In order to avoid this, the European Union (EU) has developed its Green Deal, a strategy to decouple economic growth from resource use. Such an attempt to reduce resource use and the negative environmental impacts that are connected to it, like CO² emissions, while at the same time growing the economy, can be described as “green growth”. As one of the two legislative bodies of the EU it falls to the European Parliament (EP) to give the Green Deal its legislative foundation. However, recent scientific research casts doubt on the empirical as well as the theoretical feasibility of green growth. This thesis therefore examines how these doubts are included in the decision-making process of the EP. Methodologically inspired by the Constructivist Grounded Theory, qualitative interviews were conducted with 14 current Members, one former Member and the political assistant of a Member of the EP. It turns out that the scientifically induced doubts regarding green growth hardly find any recognition in the decision-making process of the EP. The reasons for this are of diverse nature and range from pragmatical considerations across a lacking perception of the actual problem up to a lack of cognitive comprehension. As the first study that has specifically dealt with how these doubts about green growth are processed in political institutions, it was possible to assess the extent to which green growth is critically evaluated by an important political stakeholder like the EP as well as to explore potential explanations as to why such an evaluation is hardly taking place.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Grünes Wachstum Europäischer Grüner Deal Europäisches Parlament ökologische Wachstumskritik Entkopplung
Schlagwörter
(Englisch)
green growth European Green Deal European Parliament ecological growth critique decoupling
Autor*innen
Samuel Kempf
Haupttitel (Deutsch)
Die Strategie des grünen Wachstums und ihre Problematisierung im Europäischen Parlament
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine explorative Studie
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
IV, 94 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Barbara Prainsack
Klassifikationen
43 Umweltforschung > 43.30 Umweltpolitik ,
89 Politologie > 89.51 Parlament ,
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC16563482
Utheses ID
62953
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1