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"Ich nehme mich nur aus als eine, die ihre Sünden bekennt"
Elsa Hamerla
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Johanna Gehmacher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71551
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24496.56343.588470-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Für diese Arbeit untersuche ich zwei Erinnerungstexte an die Zeit des Nationalsozialismus meiner preußischen Mutter Ruth Medger, die eine „leidenschaftliche Nationalsozialistin“ gewesen war. In ihrer Autobiographie von 1946 aus post-nazistischer Schreibposition, gehe ich ihrer Hinwendung zur NS-„Volksgemeinschaft“ ab 1934 nach, den Kontinuitätslinien ihrer Kolonialerfahrung in Afrika 1937 sowie ihrer Thematisierung des nationalsozialistischen Terrorstaates. Über Ruth Medgers Reichseinsatz in der deutsch besetzten Ukraine 1943 zur Betreuung von „Volksdeutschen“ mit der NSV schrieb sie zwei Versionen aus diametralen ideologischen Haltungen: einen Erlebnisbericht von 1944 im Sinne der NS-Propaganda, sowie ein Kapitel ihrer Autobiographie, wo sie die Berichte des nationalsozialistischen Genozids an den ukrainischen Jüdinnen und Juden wiedergibt. Ruth Medger konvertierte im Anschluss 1944 zum Katholizismus, die im Zentrum ihrer Autobiographie steht. Diese verfasste sie in der Umbruchphase nach Kriegsende in Salzburg, auch für die amerikanischen Behörden, als Nachweis für ihre Abwendung vom Nationalsozialismus. Sie bindet sich hier ein in den Diskurs um die deutsche „Kollektivschuld“. Zur Konkretisierung ihrer unterschiedlichen und konträren Identitätsentwürfe analysiere ich Ruth Medgers Thematisierung ihrer Position als Frau in den verschiedenen gesellschaftlichen Zusammenhängen und ideologischen Vorstellungen.
Abstract
(Englisch)
For this Master’s-Thesis, I examine two memoir texts of the National Socialist period by my Prussian mother Ruth Medger, who had been a "passionate National Socialist". In her autobiography from 1946, from a post-Nazi writing position, I trace her turn to the Nazi "Volksgemeinschaft" from 1934, the lines of continuity of her colonial experience in Africa in 1937, and her thematisation of the National Socialist terror state. She wrote two versions about her “Reichseinsatz” in the German-occupied Ukraine in 1943, where she went with the NSV: to look after the "Volksdeutschen", from diametrically opposed ideological stances A Report from 1944 in the sense and language of Nazi propaganda, and a chapter of her autobiography, where she confesses the reports she have heard about the Nazi genocide of Ukrainian Jews. Ruth Medger subsequently converted to Catholicism in 1944, which is the main focus of her autobiography. She wrote this in Salzburg during the period of upheaval after the end of the war, as well for the American authorities, as proof of her turning away from National Socialism. Here she ties herself into the discourse on German "Kollektivschuld". In order to make her different and contrary concepts of identity explicit, I analyze Ruth Medger's gender-position in the various social contexts and her ideological conceptions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nationalsozialismus Volksgemeinschaft Frauen Kolonialismus Osteinsatz Ukraine Autobiographie Konversion Katholizismus Salzburg
Schlagwörter
(Englisch)
National Socialism Volksgemeinschaft Women Eastern-Assignment Colonialism Ukraine Autobiography Conversion Catholicism Salzburg
Autor*innen
Elsa Hamerla
Haupttitel (Deutsch)
"Ich nehme mich nur aus als eine, die ihre Sünden bekennt"
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
167 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johanna Gehmacher
Klassifikation
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg
AC Nummer
AC16566443
Utheses ID
62973
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
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