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Gewalt und Geschlechter(un)gerechtigkeit
eine kritische Frame-Analyse des parlamentarischen Diskurses um intime Partnergewalt in Österreich
Marlene Kreil
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Birgit Sauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71742
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26896.48857.836261-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der Masterarbeit wird untersucht, wie politische Akteur:innen in Österreich das Problem der intimen Partnergewalt rahmen, wodurch eine bestehende Forschungslücke geschlossen wird. Die feministische Wissenschaft betont, dass für eine effektive Verhinderung dieser geschlechtsspezifischen Gewaltform die strukturellen Dimensionen, welche Männer gegenüber Frauen normativ privilegieren, in Policy-Diskursen beachtet und in den Deutungsprozess einbezogen werden müssen. Ziel dieser Forschungsarbeit ist es daher, den parlamentarischen Diskurs um intime Partnergewalt der XXVII. Legislaturperiode in Österreich empirisch zu rekonstruieren und die Wahrnehmungen und Deutungen dieses geschlechtsspezifischen Problems herauszuarbeiten. Dazu werden relevante Stenographische Protokolle des Nationalrats anhand des theoretisch-methodischen Ansatzes der Kritischen Frame-Analyse nach Verloo und Lombardo (2007) ausgewertet und so die kolportierten Policy-Frames bzw. Deutungsrahmen gebildet und interpretiert. Die forschungsleitenden Fragen beziehen sich darauf, wie die politischen Akteur:innen intime Partnergewalt problematisieren (Diagnose), welche Lösungen vorgeschlagen werden (Prognose), wie sich die einzelnen Policy-Frames unterscheiden und welche Rollen- und Verantwortungszuschreibungen formuliert werden. Darüber hinaus wird untersucht, welches Bewusstsein die Akteur:innen über den ursächlichen Zusammenhang von intimer Partnergewalt und Geschlechter(un)gerechtigkeit haben. Im Zuge der Forschungsarbeit wird insbesondere aufgezeigt, dass intime Partnergewalt von den Parteien ÖVP, SPÖ, Die Grünen und NEOS im Zusammenhang mit normativ gestützten ungleichen Machtverhältnissen, welche Frauen in Abhängigkeit und damit in Verletzungsgefährdung behalten, gerahmt wird. Die strukturellen Ursachen werden dabei primär ökonomisch begründet. Folglich besteht bei allen Parteien im österreichischen Nationalrat – mit Ausnahme der FPÖ – ein Bewusstsein darüber, dass mangelnde Geschlechtergerechtigkeit intime Partnergewalt bedingt. Findet dieser Zusammenhang auch Eingang in Gewaltschutzgesetze, sind diese potenziell dazu geeignet, intime Partnergewalt effektiv zu verhindern.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines how political stakeholders in the Austrian parliament frame the issue of intimate partner violence and, thereby, closes a research gap in this field. As emphasized by feminist scholarship, an efficient prevention of gender-based violence can only succeed if the structural dimensions of this issue, which privilege men over women in a normative manner, are considered in the policy discourses and their framing process. The aim of this thesis is therefore to reconstruct empirically the parliamentary discourse about intimate partner violence during the legislative period XXVII in Austria and to identify and outline the perception and interpretation of this gender-specific issue. For this cause, relevant stenographic protocols by the National Council are analyzed via a theoretical-methodical approach of critical frame analysis after Verloo and Lombardo (2007) and thus the peddled policy frames are formed and construed. The research questions refer to the way in which the political actors problematize intimate partner violence (diagnosis), which solutions are proposed (prognosis), how the individual policy frames differ, and which roles and attributions of responsibility are formulated. Furthermore, the politicians’ awareness for the causal context of gender-based violence and gender (in)equality is examined. Within this thesis, it is particularly demonstrated that the parties ÖVP, SPÖ, Die Grünen and NEOS frame the issue of intimate partner violence related to normatively based unequal balances of power by which women are kept dependent and therefore in risk of injury. The structural causes for that are primarily explained economically. Hence, all the parties represented in the National Council – except the FPÖ – are aware that a lack of gender justice causes intimate partner violence. If this causal relationship also finds expression in anti-violence laws, then they are potentially appropriate to obviate intimate partner violence efficiently.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
intime Partnergewalt Geschlechtergerechtigkeit Policy-Diskurs Kritische Frame-Analyse
Schlagwörter
(Englisch)
intimate partner violence gender equality policy discourse critical frame analysis
Autor*innen
Marlene Kreil
Haupttitel (Deutsch)
Gewalt und Geschlechter(un)gerechtigkeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine kritische Frame-Analyse des parlamentarischen Diskurses um intime Partnergewalt in Österreich
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
v, 111 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Sauer
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC16586534
Utheses ID
63000
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
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