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Klagenfurt im 16. Jahrhundert
eine Stadtgründung im Zeitalter der Reformation
Johann Otto Kratochwill
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kunstgeschichte
Betreuer*in
Barbara Schedl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71642
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14157.64747.486411-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Frühjahr 1518 schenkte Kaiser Maximilian I. die landesfürstliche Stadt Klagenfurt den Kärntner Landständen. Als Gegenleistung für diesen in der Rechtsgeschichte einzigartigen Vorgang verpflichteten sich die Kärntner Stände, die im Jahr 1514 durch einen Brand zerstörte Stadt auf eigene Kosten wieder zu errichten und darüber hinaus jene als Festung auszubauen, um im Falle eines Krieges gegen das Osmanische Reich den Truppen des Kaisers und der Stände sowie der Bevölkerung Schutz bieten zu können. In Verbindung mit den Plänen der Landstände diese auch zum zukünftigen politisch-administrativen Zentrum und zur neuen Landeshauptstadt Kärntens zu machen, löste dies einen Bauboom aus, der in dieser Form in der Geschichte Kärntens einzigartig war. Die vorliegende Masterarbeit macht es sich zur Aufgabe, diesen Entwicklungsprozess, der sich über das gesamte 16. Jahrhundert erstreckte, aus Sicht der Stadtbaukunst nachzuzeichnen. Das Werden der neuen Stadt Klagenfurt, der einzigen neuzeitlichen Plan- bzw. Festungsstadt im Bereich Österreichs, geschah dabei unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen, die in der politischen, religiösen und gesellschaftlichen Hemisphäre angesiedelt waren. Politisch prägte der Gegensatz von Landständen und Landesherren die Entwicklung. Die religiöse Welt wurde durch die Reformation, die auch in Kärnten bereits seit dem Jahr 1518 in allen Bevölkerungskreisen zunehmend an Bedeutung gewann, vollständig erschüttert. Schließlich und endlich waren auch die mittelalterlichen gesellschaftlichen Strukturen durch die Ideen des Humanismus und den künstlerischen Manifestationen der Renaissance einer fortwährenden Transformation unterworfen. Nachdem aber die Architektur einer Stadt, und die ihrer einzelnen Bauwerke, immer schon die Merkmale der gesellschaftlichen Verhältnisse, seien es die politischen, religiösen oder sozialen Entitäten, in verdichteter Form beinhaltete, soll in dieser Arbeit anhand der Topographie der Stadt und der Analyse der Architektur der drei wichtigsten Repräsentationsbauten – Landhaus, Dreifaltigkeitskirche, Landschaftsschule – untersucht werden, wie und in welcher Form die Reformation die Stadtgestalt Klagenfurts im 16. Jahrhundert beeinflusst hat. Denn während des Verlaufs des 16. Jahrhunderts hatte sich die Funktion der Stadt von einer Festungsstadt hin zum Zentrum des Protestantismus in Kärnten gewandelt, was nicht ohne Folgen, so die These, für die Stadtentwicklung bzw. die Stadtbaukunst geblieben sein konnte.
Abstract
(Englisch)
In the spring of 1518, Emperor Maximilian I. gave the princely city of Klagenfurt to the Carinthian estates. In return for this process, which is unique in legal history, the Carinthian estates undertook to rebuild the city, which was destroyed by fire in 1514, at their own expense and also to develop it as a fortress in order to provide protection for the troops of the emperor and the estates as well as the population in the war against the Ottoman Empire. In connection with the plans of the estates to make the city to the political-administrative center in the future and the new provincial capital of Carinthia, this triggered a building boom, which in this form was unique in the history of Carinthia. This master's thesis sets itself the task of tracing this development process, which lasted throughout the 16th century, from the point of view of urban architecture. The development of the new city of Klagenfurt, the only modern planned or fortified city in the area of Austria, took place under very specific conditions, which were located in the political, religious and social hemisphere. Politically, the contrast between estates and sovereigns shaped the development. The religious world was completely shaken by the Reformation, which in Carinthia had been gaining in importance in all sections of the population since 1518. Finally, medieval social structures were also subjected to constant transformation through the ideas of humanism and the artistic manifestations of the Renaissance. However, since the architecture of a city, and that of its individual buildings, always contained the characteristics of social conditions in a condensed form, this master's thesis will use the topography of the city and the analysis of the architecture of the three most important representative buildings – Landhaus, Dreifaltigkeitskirche, Landschaftsschule – to examine, how and in what form the Reformation influenced in the 16th century the cityscape of Klagenfurt. Because during the course of the 16th century the function of the city had changed from a fortress town to the center of Protestantism in Carinthia, which, according to the thesis, could not have remained without consequences for the urban development and urban architecture.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Reformation Stadtbaukunst Festungsstadt
Autor*innen
Johann Otto Kratochwill
Haupttitel (Deutsch)
Klagenfurt im 16. Jahrhundert
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Stadtgründung im Zeitalter der Reformation
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
217 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Barbara Schedl
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft
AC Nummer
AC16568957
Utheses ID
63133
Studienkennzahl
UA | 066 | 835 | |
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