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Imagining, enacting, and justifying future borders
the eu-LISA Agency and the digital transformation of the border regime
Paul Trauttmansdorff- Weinsberg
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Sozialwissenschaften (Dissertationsgebiet: Wissenschafts- und Technikforschung)
Betreuer*in
Ulrike Felt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72418
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14961.87661.321065-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mobilität und Grenzen gehören zu den umstrittensten Themen in Europa. Ein zentrales Element in der Regulierung von Migration ist der anhaltende Ausbau einer digitalen Infrastruktur zur Gewährleistung von Grenzsicherheit. Die Fachliteratur im Bereich der Border Studies und kritischen Sicherheitsforschung hat die konstitutive Rolle von Technologien in der Formierung von Grenzen weitgehend anerkannt. Weniger erforscht ist hingegen die Art und Weise, wie kollektive Visionen der (Un-)Sicherheit in Grenzinfrastrukturen eingeschrieben und durch sie vermittelt werden. Mit Hilfe von Konzepten der Wissenschafts- und Technikforschung analysiert diese Arbeit die wechselseitige Verstrickung von gesellschaftlichen Visionen der Zukunft und techno-wissenschaftlichen Konstruktionen von digitalen Grenzen. Sie untersucht dabei, welche soziotechnischen Imaginationen in die Entwicklung von Datenbanken eingebettet werden und somit der Rechtfertigung und Normalisierung von Grenzpraktiken in Europa dienen, wie etwa der digitalen Verarbeitung, Kategorisierung, Sortierung, und letztlich auch Diskriminierung von mobilen Individuen. Die Dissertation erforscht dabei Eu-LISA, die offizielle Agentur der Europäischen Union (EU) für das Betriebsmanagement und die Entwicklung von IT-Großsystemen im Schengen-Raum. Anhand einer empirischen Analyse ihrer Standorte, Projekte und Aktivitäten wird argumentiert, dass gesellschaftliche Visionen von digitaler Grenz(un)sicherheit artikuliert, kollektiviert und stabilisiert werden. Jene eröffnen und schließen soziotechnische Handlungsräume und -möglichkeiten, und steuern das Projekt der digitalen Infrastrukturierung von Europas Grenzen. Die Studie folgt einem interpretativen Ansatz, der sich auf das Rahmenwerk der Situationsanalyse (Situational Analysis) bezieht. Zwischen 2019 und 2021 wurde dafür unterschiedliches, ethnographisches Material gesammelt, basierend auf Feldforschung, teilnehmender Beobachtung bei Konferenzen und Policy-Meetings, Interviews und informellen Konversationen, sowie offiziellen Dokumenten. Im Zentrum der Analyse stehen semi-strukturelle Interviews, die mit rund 30 politischen Entscheidungsträgern, Beamten, Delegierten und Experten aus EU-Institutionen und Mitgliedsstaaten geführt wurden.
Abstract
(Englisch)
Borders and the mobility of people belong to the most contentious issues in Europe. A central and formative component in the governance of migration is the continuous construction of large-scale digital infrastructure to safeguard border security. While the existing literature at the intersection of critical border studies and critical security studies has widely acknowledged the constitutive role of technology in shaping borders, less attention has been paid to the role of material infrastructure in encoding and transmitting collective visions of border (in)security. Drawing on science and technology studies, this thesis analyses the way in which collective imagination coalesces with the technoscientific production of future digital borders. It explores how imagination is incorporated and scripted into the design of databases, both justifying and normalizing contemporary practices of bordering, through an empirical investigation of the European Union (EU) agency eu-LISA. By exploring the sites, projects, and activities of eu-LISA’s management of large-scale IT systems in the Schengen Area, it is argued that the agency articulates, collectivizes, and stabilizes collective visions of digital border (in)security. In doing so, this thesis explores how these visions open or close down sociotechnical realizations and ultimately govern the project of infrastructuring borders in Europe. The empirical analysis adopts an interpretative research framework, based on situational analysis. It draws from a diverse set of ethnographic material collected as part of field visits, participant observations, interviews, informal conversations, and official documents between 2019 and 2021. At the core of the analysis are a series of expert interviews conducted with around thirty policymakers, officials, representatives, and delegates from EU institutions and national member states.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Grenzen Infrastrukturen Europa Governance von Migration soziotechnische Visionen eu-LISA
Schlagwörter
(Englisch)
Borders digital infrastructures Europe migration governance sociotechnical imaginaries eu-LISA
Autor*innen
Paul Trauttmansdorff- Weinsberg
Haupttitel (Englisch)
Imagining, enacting, and justifying future borders
Hauptuntertitel (Englisch)
the eu-LISA Agency and the digital transformation of the border regime
Paralleltitel (Deutsch)
Die Imagination, Darstellung und Rechtfertigung von Grenzen der Zukunft
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
345 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Annalisa Pelizza ,
Huub Dijstelbloem
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.00 Soziologie: Allgemeines
AC Nummer
AC16644646
Utheses ID
63151
Studienkennzahl
UA | 796 | 310 | 121 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1