Detailansicht
Ansätze zur Verbesserung der Wahrnehmung von Informationen auf Lebensmittelverpackungen für sehbeeinträchtigte und blinde Konsumenten
Martin Reichel
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Ernährungswissenschaften
Betreuer*in
Dorota Majchrzak
DOI
10.25365/thesis.71659
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22773.69244.730921-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Sinne begleiten uns jede Sekunde des Lebens, so auch bei alltäglichen Handlungen wie dem Einkaufen von Lebensmitteln. Der Mensch nimmt alle Informationen eines Produkts über Rezeptoren als Reize auf, welche im Zentralnervensystem verarbeitet und interpretiert werden. Ein wesentlicher Anteil der Sinneswahrnehmungen findet über den Gesichtssinn – d.h. die Augen – statt. Liegt eine Störung – wie Sehbeeinträchtigungen oder Blindheit – vor, ist die aktive und freiwillige Entscheidung über Kauf und Verzehr eines Lebensmittels stark erschwert. Bis zu einem gewissen Grad kann eine notwendige Kompensation über die übrigen Sinne stattfinden, gerät jedoch an natürliche Grenzen. Eine Barriere und somit Limitierung in der Wahrnehmung ist gerade bei verpackten Produkten gegeben. Sind für Sehende diese Angaben und Informationen unmittelbar zugänglich, müssen Personen mit Sehstörungen alternative Wege bestreiten, um darauf zugreifen zu können. Insbesondere bei Vorliegen von ernährungsbedingten Ursachen für die Sehbeeinträchtigung bzw. Blindheit, aber auch beim parallelen Vorhandensein anderer Erkrankungen mit speziellen Bedürfnissen an die Ernährung, sind Informationen über Zutaten, Nährstoff- und Energiegehalt oder auch Allergene, von großer Bedeutung. Eine Unterstützung beim Einkaufen, um sich über Produktmerkmale und Angaben informieren zu können, kann in Form einer Assistenz (z.B. durch Mitarbeiter eines Geschäfts oder Bekannte) oder aber auch durch technische Innovationen (z.B. Produktscanner mit Zugriff auf Datenbanken oder Textanalysen unter zu Hilfenahme künstlicher Intelligenzsysteme), stattfinden. Die vorliegende Masterarbeit widmet sich den sensorischen und physiologischen Hintergründen von Sehstörungen und beleuchtet den aktuellen Stand aus rechtlicher Sicht, nicht zuletzt im Hinblick auf die Kennzeichnung von Produkten für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen. Über eine Analyse der aktuellen Situation, einer Online-Befragung sowie einem Interview mit einer Expertin auf diesem Gebiet, wurden bereits existierende Lösungen zur Unterstützung in der Wahrnehmung evaluiert, darüber hinaus aber auch die notwendigen Merkmale und Akzeptanzkriterien zukünftiger Innovationen ausgelotet. Auf Basis aller Ergebnisse wurden abschließend mehrere Konzepte einer möglichen Umsetzung zur Verbesserung der Situation formuliert, welche einer abschließenden Bewertung aus verschiedenen Blickwinkeln unterzogen wurden. Es hat sich gezeigt, dass es bereits jetzt verschiedene Ansätze zur Unterstützung der Wahrnehmung von Informationen auf Lebensmittel- und Produktverpackungen gibt. Nichtsdestotrotz sind diese häufig aus verschiedensten Gründen aktuell (noch) limitiert und daher nur bedingt nutzbar. Eine zukünftige Lösung muss mit großen Datenmengen zurechtkommen, gleichzeitig jedoch sehbeeinträchtigten und blinden Konsumenten – idealerweise aber allen Menschen – einen niederschwelligen Zugang dazu ermöglichen. Ziel muss es hierbei sein, die existierende Ungleichbehandlung in diesem Bereich durch das Beseitigen vorhandener Barrieren für alle Menschen zu beenden. Gesetzliche Rahmenbedingungen existieren aktuell nur für einzelne Aspekte in diesem Zusammenhang, würden jedoch zu einer vereinheitlichten und hoffentlich rascheren Umsetzung führen als bisher geschehen.
Abstract
(Englisch)
We use our senses every second of our lives for everyday activities such as food shopping. Human absorb all information of a product via receptors as stimuli which are processed and interpreted in our central nervous system. The vast majority of sensory information are visual perceptions, which are recorded through the eyes. For visual impaired or blind consumers buying and consuming food is much more difficult than for other people. They might be able to compensate the disorder a little with other senses, but there is a limit. A barrier in perception is given with packaged food: consumers with visual impairments must find alternative ways to access all the information written on the surface of the product. Data about ingredients, content of nutrients and energy as well as allergens are of great importance, especially with persons with diet-related visual disorders and/ or with diseases with special nutritional needs. Shopping support might be needed to be able to get access to detailed information about a product. This assistance could happen with support from employees or some friends or through technical innovations such as product scanners with access to special databases or text recognition with the help of artificial intelligence systems. The present master’s thesis is dedicated to the sensory and physiological background of visual disorders and reflects the current status of the labelling of products for visually impaired and blind people, including legal point of view and other fields of interest. Already existing solutions were examined via online survey and an interview with an expert in this domain was made and apart from that, needed parameters and acceptance criteria for future innovations were explored. All the results were used to define several concepts for future solutions on how to improve the access to information about food. These concepts were finally evaluated with special regard on different perspectives. It has been shown that there are already different solutions to support visually and blind people to access information on food. Nevertheless, these are often limited and can therefore only be used for special cases. Future innovations must be able to cope with large amounts of data and easy access for persons with visual disorders or generally for all people would be required. The aim of such measures must be to eliminated discrimination by removing existing barriers in this area for all people. Legal regulations currently only exist for special aspects, but general rules would lead to a standardization and hopefully to a faster implementation than it has been so far.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Lebensmittel Lebensmittelverpackungen Sehbeeinträchtigte Konsumenten Blinde Konsumenten Wahrnehmung von Informationen Ernährungswissenschaften
Schlagwörter
(Englisch)
Food Food packaging Visually impaired consumers Blind consumers Perception of information Nutritional sciences
Autor*innen
Martin Reichel
Haupttitel (Deutsch)
Ansätze zur Verbesserung der Wahrnehmung von Informationen auf Lebensmittelverpackungen für sehbeeinträchtigte und blinde Konsumenten
Paralleltitel (Englisch)
Approaches to improve the perception of information on food packaging for visually impaired and blind consumers
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
XVII, 284 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Dorota Majchrzak
AC Nummer
AC16569865
Utheses ID
63236
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |