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Group agency, constitutivism and responsibility
Franz Urban Altner
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Philosophie)
Betreuer*innen
Herlinde Pauer-Studer ,
Hans Bernhard Schmid
DOI
10.25365/thesis.72331
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27453.73602.262598-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Philosophen*Innen, die zu Gruppenakteuren, wie Unternehmen, Universitäten und Staaten, forschen, haben in den letzten Jahren überzeugende Argumente geliefert, diese Gruppen als rationale und moralische Akteure zu begreifen. Die meisten von ihnen vertreten dabei die Position, dass diese kollektiven Akteure an unserer Praxis der Verantwortungszuschreibungen teilnehmen können. Diese Praxis ist durch die reaktiven Emotionen geprägt, die unterstreichen, wie wichtig uns der gute und schlechte Wille im Zusammenleben mit einem anderen Menschen ist. Es folgt daraus, dass Gruppen, die an dieser Praxis teilnehmen können, auch zu einem Willen fähig sind. Ein zentraler Beitrag dieser Dissertation ist zu zeigen, dass zentrale, funktionalistische Gruppenakteurstheorien, wie die von List und Pettit, keine zufriedenstellende Konzeption eines Gruppenwillens haben. Dafür werden zwei Desiderate für eine adäquate Theorie eines Gruppenwillens entwickelt. Eine solche Theorie muss 1) trennscharf zwischen Gruppenhandlungen, in denen die Gruppe selbst die Handlung lenkt, und Gruppenaktivitäten, in denen die Gruppe keine Kontrolle hat, unterscheiden und 2) erklären, warum gewisse normativ-funktionale Strukturen die Möglichkeit eines autonomen Gruppenwillens unterminieren. In einem dritten, positiven Teil wird eine neuartige Willenskonzeption vorgestellt, die auf der funktionalen Theorie Pettits und Lists aufbaut und diese um Vellemans konstitutivistische Handlungstheorie erweitert. Dabei wird eine kollektive Version des konstitutiven Handlungsziels, Selbst-Intelligibilität, entwickelt. Des Weiteren wird ein Argument vorgestellt, das die Notwendigkeit einer externen, praktischen Gruppenidentität aufzeigt. Eine solche muss als soziale Praxis, die die Gruppengrenzen transzendiert, aufgefasst werden. Dieser Gruppenkonstituvismus erfüllt nicht nur beide Desiderate, sondern erlaubt auch neue Erkenntnisse zum Einfluss verschiedener Arten von Corporate Governance auf die Möglichkeit autonomen Handelns von Unternehmen. Solche Erkenntnisse sind entscheidend für den moralischen Status von Unternehmen und deren Möglichkeit an unserer bestehenden Praxis der Verantwortungszuschreibungen teilzunehmen.
Abstract
(Englisch)
Philosophers of group agency have argued forcefully that we should view structured groups – with a hierarchy and decision mechanisms – as agents capable of rational and moral agency. These include, but are not limited to, corporations, universities, and states. Most theorists have maintained that moral agency allows groups to participate in our responsibility practice that is shaped by the reactive emotions. Part of this practice is an entrenched care for each other’s quality of will. Consequently, these theorists must also hold that groups are capable of a good or ill will. This dissertation argues that despite these aspirations, most theories of group agency fall short of providing a theory of a group or corporate will. It first surveys List and Pettit’s prominent, functionalist theory of group agency, as well as alternative accounts. Two desiderata for any adequate model of a corporate will are developed. The account must 1) be able to distinguish between group activity in which the group is not in control and autonomous group action and 2) explain why certain normative profiles and functional structures undermine a group’s capacity for moral agency and its capacity to manifest an autonomous will. After arguing that List and Pettit’s theory cannot meet these challenges, a positive proposal is developed that provides a successful answer. It extends List and Pettit’s functionalist picture with a collective version of David Velleman’s constitutive aim of agency: Self-Intelligibility. As part of this proposal, a novel way to capture a group’s practical identity is developed that builds on the notion of constitutive rules to model social practices. The resulting constitutive theory of group agency is able to satisfy both desiderata and provides insights into how different types of corporate governance of public corporations undermine and enable their capacity for moral and autonomous agency.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Gruppenakteure Handlungsphilosophie Konstitutivismus Sozialontologie Unternehmensethik
Schlagwörter
(Englisch)
Group Agency Philosophy of Action Constitutivism Responsibility Social Ontology Business Ethics
Autor*innen
Franz Urban Altner
Haupttitel (Englisch)
Group agency, constitutivism and responsibility
Paralleltitel (Deutsch)
Gruppen Akteure, Konstitutivismus und Verantwortung
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
iv, 189 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Frank Hindriks ,
Kendy Hess
AC Nummer
AC16628519
Utheses ID
63283
Studienkennzahl
UA | 792 | 296 | |