Detailansicht

From classroom to home: automatized-implicit and explicit knowledge among young EFL learners and the impact of instruction and extramural English
Alexandra Schurz
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: English and American Studies)
Betreuer*innen
Christiane Dalton-Puffer ,
Pia Sundqvist
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72788
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28185.66908.821982-5
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Eine der größten Debatten in der Zweit- und Fremdsprachenerwerbsforschung handelt von der relativen Signifikanz einer impliziten und expliziten Ausrichtung der Lernumgebung. Diese Frage ist vor allem von Bedeutung, um zu erforschen, wie implizites und/oder automatisiertes Wissen gefördert werden kann. Es ist diese Art von Wissen, welche im Sprachunterricht und Sprachenerwerb angestrebt werden soll. Diese Debatten müssen hinsichtlich des außerschulischen Gebrauchs von Englisch in der Freizeit, welcher derzeit innerhalb und außerhalb Europas stark ansteigt, neu evaluiert werden. Ein solcher Sprachgebrauch stellt eine implizite Lernumgebung dar. Dennoch hat bisher keine Studie den Einfluss des extra-schulischen Sprachgebrauchs auf implizites und/oder automatisiertes Wissen untersucht. Aus einem länderübergreifenden Blickwinkel beleuchtete dieses Projekt die Interaktion von einer solchen außerschulischen Lernumgebung mit traditionellem Fremdsprachenerwerb in der Schulklasse. Insgesamt wurden 213 Schüler*innen im Alter von 13-14 Jahren, 110 in Österreich und 103 in Schweden, gemeinsam mit ihren Englischlehrer*innen (n = 14), rekrutiert. Diese Länder bieten eine unterschiedliche Lernumgebung, welche in Österreich scheinbar relativ explizit und in Schweden relativ implizit ausgerichtet ist. Durch eine Schüler*innen- und Leh-rer*innenumfrage wurden qualitative und quantitative Daten zu der Art des Unterrichts (z.B. systematischer vs. inzidenteller Grammatikunterricht) und der Häufigkeit, dem Ein-trittsalter, und dem wöchentlichen Gebrauch von Freizeitenglisch gesammelt. Dafür wurden (Multivariate) Varianzanalysen und qualitative Interviewanalysen durchgeführt. Um das Grammatikwissen der Partizipanden zu messen, nahmen sie an Tests ihres automatisierten-impliziten Wissens (mündliche Narration, elizitierte Imitation, beschleunigte auditive und visuelle Grammatikalitätsurteile) und expliziten Wissens (nicht beschleunigte Grammatikalitätsurteile, metalinguistischer Test) teil. Diese sechs Testinstrumente wurden einer Faktorenanalyse unterzogen, um erstmals ihre Konstruktvalidität hinsichtlich junger, nicht-akademischer Lerner*innen in den zwei Arten von Lernumgebungen zu untersuchen. Um die Interaktion von Unterricht, Freizeitenglisch, und automatisiertem-implizitem und explizitem Wissen zu analysieren, berechnete ich lineare gemischte Modelle. In Bezug auf die pädagogische Praxis deuteten Ergebnisse auf einen systematisch und explizit ausgerichteten Englischgrammatikunterricht in der österreichischen Sekundarstufe I hin. In Schweden schien Grammatik vergleichsweise inzidentell und implizit unterrichtet zu werden. Die schwedischen Teilnehmer*innen begannen durchschnittlich früher mit dem regelmäßigen Gebrauch von Freizeitenglisch und verbrachten wöchentlich mehr Zeit damit. Diese Population hat typischerweise wenig Zugriff auf schwedische Synchronfassungen fremdsprachiger Filme und Serien. Hinsichtlich der eher implizit ausgeprägten Lernumgebung in Schweden ist es naheliegend, dass jene Partizipanden in ihrer Testperformanz größtenteils Gebrauch von automatisiertem-implizitem statt (unautomatisiertem) explizitem Wissen machten. Das würde erklären, warum die sechs Grammatiktests in der konfirmatorischen Faktorenanalyse auf einen einzigen Faktor luden. Verglichen mit schwedischen Schü-ler*innen erreichten österreichische Teilnehmer*innen signifikant höhere Ergebnisse auf den metalinguistischen Test. Des Weiteren produzierte die Faktorenanalyse dieser Stich-probe zwei Faktoren, welche als automatisiertes-implizites und explizites Wissen bezeichnet wurden. Der Einfluss von außerschulischem Englisch entpuppte sich nur in der schwedischen Stichprobe als signifikant positiv. Am deutlichsten erkennbar war dieser starke Zusammenhang im Falle des wöchentlichen Gebrauchs von audiovisuellen Medien und Video-spielen. Im Gegenteil dazu hat in Österreich der Unterricht derzeit scheinbar ein größeres Potential als Freizeitenglisch in der Förderung von automatisiertem, implizitem Wissen. Da-raus erschließt sich, dass Freizeitenglisch automatisiertes-implizites Wissen scheinbar ins-besondere dann fördern könnte, wenn der Gebrauch intensiv ist, früh einsetzt, und die Aktivitäten multimodal sind. Diese Ergebnisse zeigen erstmals den Einfluss von Freizeitenglisch auf die Entwicklung von automatisiertem implizitem Wissen und verdeutlichen interessante Disparitäten zwischen implizit und explizit ausgerichteten Lernumgebungen. Diese kontextuellen Unterschiede wurden in einem theoretischen Modell des kontextabhängigen Kompetenzerwerbs (Context-Dependent Skill Acquisition) dargestellt—einer Erweiterung der Skill Acquisition Theory nach Robert DeKeyer (2015).
Abstract
(Englisch)
One of the main debates in second language acquisition research revolves around the rela-tive significance of implicit and explicit learning conditions in learners’ language develop-ment. This question is pertinent especially in exploring how learners achieve high levels of implicit and/or automatized knowledge. These types of knowledge should be aimed for in language teaching and learning, given they can be employed rapidly and effortlessly in spon-taneous language use. Today, the debate needs to be revisited in light of implicit learning conditions created through extramural, i.e., out-of-class, English, which is currently sharply increasing across Europe and beyond. Yet, to my knowledge, no study to date has explored the effect of extramural language use on implicit and/or automatized knowledge (henceforth automatized-implicit knowledge). This research gap was addressed in the present project, which further enquired into the interactions of out-of-school learning contexts with tradi-tional foreign language learning in the classroom. This was done by adopting a cross-country perspective. A total of 213 learners aged 13–14 years, 110 in Austria and 103 in Sweden, were recruited together with their respective English teachers (n = 14). The two countries differ in the kind of learning environment they provide, providing more explicit and implicit instruction re-spectively. Through a learner and teacher questionnaire as well as a teacher interview, in-formation on the type of instruction (e.g., systematic vs. incidental grammar instruction) and the frequency, starting age, and weekly use of extramural English was collected. The data were explored using (Multivariate) Analyses of Variance and qualitative interview analyses. To measure the learners’ grammatical knowledge, they performed tests of automa-tized-implicit knowledge (oral narrative test, elicited imitation, and aural and written timed grammaticality judgment tests) and explicit knowledge (untimed grammaticality judgment test and metalinguistic knowledge test). A Confirmatory Factor Analysis was computed on these widely-used measures to gauge their construct validity among young, non-academic learners in the two different types of learning environments. To enquire into the interplay of instruction, extramural English, and levels of automatized-implicit and explicit knowledge, Linear Mixed Models were computed. Concerning classroom practices, questionnaire and interview data point to more systematic and explicit grammar teaching in lower secondary English instruction in Austria as com-pared to Sweden. Among Swedish learners, regular extramural English use on average start-ed earlier and occupied more time on a weekly basis. This population typically does not have wide access to dubbed foreign-language media. Given the more implicit learning environ-ment in Sweden, the participants there presumably performed the six grammar tests largely based on automatized-implicit rather than (unautomatized) explicit knowledge. This would explain why Swedish students’ performance on the six grammar tests loaded on a single factor in the Confirmatory Factor Analysis. Compared to Swedish learners, Austrian partici-pants scored significantly higher on the metalinguistic knowledge test, and, as expected, the factor analysis produced two factors, which were labelled automatized-implicit and explicit knowledge. The effect of extramural English emerged as significantly positive only in the Swedish sample, most consistently so in terms of watching audio-visuals and gaming. Con-trarily, in Austria, instruction apparently currently holds a greater potential in aiding the construction of automatized-implicit knowledge than spare time English. I therefore con-clude that extramural English use may predict automatized-implicit knowledge, notably if it starts early and is extensive and multimodal. This study appears to be the first to demon-strate the impact of out-of-class English on the development of automatized-implicit knowledge. In addition, it shows interesting disparities between more implicit vs. explicit learning environments. Such contextual differences are accounted for in a proposed theoret-ical model of Context-Dependent Skill Acquisition, an elaboration of Robert DeKeyser’s Skill Acquisition Theory (2015).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Englisch als Fremdsprache implizites und explizites Wissen Fremdsprachendidaktik Freizeitenglisch
Schlagwörter
(Englisch)
English as a foreign language implicit and explicit knowledge foreign language instruction extramural English
Autor*innen
Alexandra Schurz
Haupttitel (Englisch)
From classroom to home: automatized-implicit and explicit knowledge among young EFL learners and the impact of instruction and extramural English
Paralleltitel (Deutsch)
Automatisiertes-implizites und explizites Grammatikwissen junger Lerner*innen von Englisch als Fremdsprache und der Einfluss von Unterricht und Freizeitenglisch
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
XVIII, 461 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Carmen Muñoz ,
Julia Hüttner
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.31 Spracherwerb ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.41 Sprachdidaktik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.42 Sprachbeherrschung
AC Nummer
AC16709724
Utheses ID
63291
Studienkennzahl
UA | 792 | 343 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1