Detailansicht
Women in public houses
a historic analysis of the social and economic role of women patronising English public houses, 1880s - 1970s
Barbara Gleiss
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Eigner
DOI
10.25365/thesis.7006
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29656.10092.747555-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die gesellschaftliche und ökonomische Stellung, das Verhalten sowie die Wahrnehmung von Frauen, die englische Public Houses besuchten, änderten sich grundlegend zwischen den 1880ern und den 1970ern. Während, aus Angst für Prostituierte gehalten zu werden, weder junge noch achtbare Frauen im späten 19. Jahrhundert in Pubs verkehrten, betraten junge, emanzipierte Frauen der Mittelschicht in den 1970ern, als die Gender-Barrieren verblassten, selbstbewusst Pubs im urbanen Raum oder im wohlhabenderen Südostengland. Die Veränderungen, die dieser Wandel mit sich brachte, stellten eine Herausforderung für die ‚masculine republic‘, das traditionelle, männerdominierte Pub der Arbeiterschicht mit seiner typisch männlichen Trinkkultur, dar.
Zwei Wendepunkte, die unter anderem auch langfristige Auswirkungen auf die Trinkgewohnheiten der Frauen hatten, markierten das Aufbrechen der Gender-Barrieren in den Pubs. Im 1. Weltkrieg, der den ersten Wendepunkt darstellte, wurde die Brauerei-Industrie in Gebieten wie beispielswiese Carlisle, in denen Rüstungsbetriebe angesiedelt waren, verstaatlicht. Die daraufhin staatsbetriebenen Pubs, die besser ausgestattet worden waren, zogen an Wochenenden Frauen der oberen Arbeiter- und Mittelschicht an. Außerhalb dieser Gebiete begannen achtbare Frauen ebenfalls Pubs zu frequentieren, da sie sich entweder aufgrund ihrer kriegswichtigen Tätigkeiten emanzipiert hatten oder die Gesellschaft und emotionale Unterstützung anderer zur Bewältigung des Kriegsalltags suchten. Aufgrund extremer Anfeindungen blieb die Anzahl dieser Pub-Besucherinnen allerdings gering. In den Zwischenkriegsjahren statteten progressive Bierbrauer ihre Public Houses besser aus, um sie für weibliche Gäste und Familien attraktiv zu machen. Diese Lokale zogen jedoch eher ältere Frauen an. Die 1960er und 1970er markierten den zweiten Wendepunkt. Während dieser Zeit führten die soziale als auch finanzielle Emanzipation der Frauen, der Einfluss der jungen Generation sowie die 1961 und 1964 Licensing Acts dazu, dass Frauen vermehrt Pubs besuchten und ihre Trinkgewohnheiten änderten. Nichtsdestotrotz blieb aber die ‘masculine republic’, das traditionelle, männerdominierte Pub, vor allem im entlegenen oder ländlichen Raum bestehen.
Diese vorliegende Dissertation versucht die Widrigkeiten aufzuzeigen, die Frauen überwinden mussten, um Pubs ohne Schaden an der eigenen Reputation betreten zu können. Des Weiteren sollen Einblicke in die Transformation von Gender-Rollen, in Trinkgewohnheiten und in die damit verbundene Populärkultur Englands gegeben werden. Wie die Bierbrauer im Speziellen und die englische Gesellschaft und Politik im Allgemeinen auf diese Veränderungen reagierten, wird ebenfalls analysiert. In diesem Kontext werden auch die Pub-Besucherinnen sowie deren Klassenzugehörigkeit, Herkunft, Alter und Konsumationsvorlieben näher beleuchtet und regionale Unterschiede herausgearbeitet. Ferner wird auf spezielle Personengruppen, die Pubs frequentierten, wie beispielsweise Prostituierte, Gewohnheitstrinkerinnen oder Kinder, näher eingegangen. Faktoren, wie die Pub-Architektur oder Bier- und Stout-Werbungen, die die Frauen unbewusst beeinflussten, werden ebenfalls in dieser Arbeit genauer untersucht.
Abstract
(Englisch)
The social and economic role, behaviour and perception of women patronising English public houses transformed significantly between the 1880s and the 1970s. In the late nineteenth century young or respectable women did not frequent public houses or they risked being considered as prostitutes. In the 1970s gender barriers were blurring and young, emancipated middle-class women self-consciously entered public houses, mainly in urban areas and the more prosperous South-East of England. These transformations challenged the ‘masculine republic’, the traditional working-class public house with its male patrons and its masculine drinking culture.
Two turning points marked the breaking open of gender barriers in public houses, which also affected female drinking habits lastingly. In World War One, which was the first turning point, the brewing industry was nationalised in ordnance areas, such as Carlisle. Thereupon the state-managed public houses, which had been improved, attracted women from the upper-working and middle classes at the weekends. Outside those nationalised areas, respectable women began to frequent public houses as they had either become emancipated due to their work in the forces or sought company and emotional support in order to cope with their everyday life during the war. Because of severe hostility the number of these female pub-goers remained low, however. In the interwar years progressive brewers improved their public houses to make them attractive for females as well as families but these drinking establishments rather appealed to elderly women. The 1960s and 1970s marked the second turning point. During this period the social as well as financial emancipation of women, the influence of the young or ‘bulge’ generation and the 1961 and 1964 Licensing Acts led to a higher number of females frequenting public houses and to changes of their drinking habits. Nevertheless, the ‘masculine republic’ had not ceased to exist and could still be found in remote or rural areas.
This doctoral thesis attempts to outline which drawbacks women had to overcome to be able to enter public houses as respectable women. It also aims to give insights into the transformations of gender roles, drinking habits and popular culture and the reactions of the brewing industry, in particular, and English society and politics, in general. Questions on the social class and background of female pub frequenters, their age, their consumption preferences and regional differences are also discussed in this context. Additionally, various groups of pub-goers, such as prostitutes, habitual drunkards or children, and factors which influenced female patrons unconsciously, such as pub architecture and beer or stout advertisements, are also examined in this thesis, in greater detail
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
women in public houses English pub culture English drinking habits female consumption preferences
Schlagwörter
(Deutsch)
Frauen in Public Houses englische Pub-Kultur englische Trinkgewohnheiten weibliche Konsumationsvorlieben
Autor*innen
Barbara Gleiss
Haupttitel (Englisch)
Women in public houses
Hauptuntertitel (Englisch)
a historic analysis of the social and economic role of women patronising English public houses, 1880s - 1970s
Paralleltitel (Deutsch)
Frauen in Public Houses ; eine historische Analyse der sozialen und ökonomischen Rolle der Besucherinnen englischer Public Houses, 1880s - 1970s
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
230 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Peter Eigner ,
Karl Vocelka
AC Nummer
AC07452406
Utheses ID
6336
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |