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Welche Rolle spielt das Selbstwertgefühl im Zusammenhang zwischen der Einstellung zum eigenen Altern und der Wahrscheinlichkeit einer sozialen Interaktion?
Michaela Weixlbaumer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Jana Nikitin
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71796
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17906.86128.588241-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund. Es ist wissenschaftlich fundiert, dass sich eine negative Einstellung zum eigenen Altern negativ auf die Gesundheit und körperliche Funktionsfähigkeit älterer Menschen auswirkt. Obwohl sich viele vorherrschende Altersstereotype auf die soziale Komponente beziehen wie z.B. die Darstellung älterer Erwachsener als sozial isoliert oder als „perfekte Großeltern“ ist noch sehr wenig darüber bekannt, wie die Einstellung zum eigenen Altern mit sozialen Outcomes zusammenhängt und welche Mechanismen dieser Beziehung zugrunde liegen. Das Prozessmodell der Selbststigmatisierung könnte eine wichtige Rolle in der Erklärung dieses Zusammenhangs spielen. Es postuliert, dass das Beziehen negativer Stereotype auf sich selbst mit einem geringeren Selbstwertgefühl einhergeht, was in weiterer Folge zu Effekten auf der Verhaltensebene führen kann. Aus diesem Grund wird in vorliegender Masterarbeit erstmals untersucht, wie sich die Einstellung zum eigenen Altern auf die Wahrscheinlichkeit einer sozialen Interaktion auswirkt und ob das Selbstwertgefühl diesen Zusammenhang mediiert. Methodik. Eine Stichprobe von N=47 Personen ab 40 Jahren nahm an der Studie teil. Dabei füllten die ProbandInnen zu Beginn der Studie einen Baseline-Fragebogen aus, im Zuge dessen die Einstellung zum eigenen Altern erhoben wurde. Danach wurden mittels der Experience Sampling Method über einen Zeitraum von 7 Tagen Daten über das Selbstwertgefühl und die sozialen Interaktionen der TeilnehmerInnen gesammelt. Zu diesem Zwecke wurde eine App entwickelt, die auf Smartphones bedient werden konnte. Die Einstellung zum eigenen Altern wurde mit Hilfe der Subskalen „Einstellung zum eigenen Altern“ der Philadelphia Geriatric Morale Scale und „sozialer Verlust“ der Personal Experience of Aging Scale erhoben. Die Messung des Selbstwertgefühls war an die deutsche Version der Single-Item Self-Esteem Scale (G-SISE) angelehnt. Minimale Änderungen wurden vorgenommen, um das Item an das Studiendesign anzupassen. Für die Erhebung sozialer Interaktionen wurde ein einzelnes selbstgeneriertes Item eingesetzt. Ergebnisse. In Übereinstimmung mit der Stereotype Embodiment Theory konnte gezeigt werden, dass sich Menschen mit einer negativeren Einstellung zum eigenen Altern durchschnittlich seltener in sozialen Interaktionen befinden als Menschen mit einer positiveren Einstellung zum eigenen Altern. Diese Effekte wurden sowohl gefunden, wenn als Prädiktorvariable die Wahrnehmung des eigenen Alterns hinsichtlich sozialer Verluste, als auch eine dimensionsübergreifende Wahrnehmung des eigenen Alterns herangezogen wurde. Die anschließende Mehrebenen- Mediationsanalyse konnte zwar keine Mediation dieses Zusammenhangs durch das Selbstwertgefühl feststellen, zeigte jedoch einen signifikant positiven Zusammenhang zwischen der Einstellung zum eigenen Altern und dem Selbstwertgefühl auf. Schlussfolgerung. Vorliegende Masterarbeit liefert zum allerersten Mal Ergebnisse, die die Einstellung zum eigenen Altern mit der Wahrscheinlichkeit einer sozialen Interaktion in Verbindung bringen. Da soziale Beziehungen zu den wichtigsten Aspekten der individuellen Lebensqualität zählen und somit zu einem erfolgreichen Alter beitragen, heben die Ergebnisse hervor, wie wichtig es ist eine positive Einstellung zum eigenen Altern zu fördern. Aus diesem Grund erscheint es notwendig, Konzepte wie Resilienz, konkret im Kontext der Altersstereotype zu betrachten. Dies kann Stereotype zwar nicht verändern, aber beeinflussen, wie mit diesen umgegangen wird und somit möglicherweise eine negative Einstellung zum eigenen Altern verhindern (Post et al.,2021).
Abstract
(Englisch)
Background. There is scientific evidence that negative attitudes toward aging have a negative impact on the health and physical functioning of older people. Although many prevalent age stereotypes relate to the social component- the portrayal of older adults as socially isolated or as "perfect grandparents"- very little is known about how attitudes toward one's own aging are related to social outcomes and what mechanisms underlie this relationship. The process model of self-stigma may play an important role in explaining this relationship. It postulates that relating negative stereotypes to oneself is associated with lower self-esteem, which may subsequently lead to effects at the behavioral level. For this reason, this master's thesis examines for the first time how attitudes toward one's own aging affect the frequency of social interactions and whether self-esteem mediates this relationship. Methods. A sample of N=47 persons aged 40 and older participated in the study. At the beginning of the study, the participants completed a baseline questionnaire, in the course of which their attitudes toward aging were assessed. Afterwards, data on the participants' self-esteem and social interactions were collected over a period of 7 days using the Experience Sampling Method. For this purpose, an app was developed that could be used on smartphones. Attitudes toward one's aging were collected using the "attitude toward one's aging" subscales of the Philadelphia Geriatric Morale Scale and "social loss" of the Personal Experience of Aging Scale. The measurement of self-esteem was based on the German version of the Single-Item Self-Esteem Scale (G-SISE). Minimal modifications were made to adapt the item to the study design. A single self-generated item was used to examine social interactions. Results. Consistent with the stereotype embodiment theory, it could be shown that people with a more negative attitude towards their own aging are on average less likely to engage in social interactions than people with a more positive attitude towards their own aging. These effects were found both when perceptions of one's own aging with respect to social losses were used as predictor variable and when cross-dimensional perceptions of one's own aging were used. The subsequent multilevel mediation analysis did not find a mediation of this relationship by self-esteem, but showed a significant positive relationship between attitude toward aging and self-esteem. Conclusion. For the first time this master's thesis provides results linking attitudes towards aging to the frequency of social interactions. Since social relationships are among the most important aspects of individual quality of life and thus contribute to successful aging, the results highlight the importance of promoting a positive attitude towards one's own aging. For this reason, it seems necessary to consider concepts such as resilience, specifically in the context of age stereotypes. Although this cannot change stereotypes, it can influence how they are dealt with and thus possibly prevent a negative attitude towards one's own aging (Post et al.,2021).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Einstellung zum eigenen Altern Altersstereotype Altersbilder Selbstwertgefühl soziale Interaktion
Schlagwörter
(Englisch)
Attitude towards one's own aging age stereotypes images of aging self-esteem social interaction
Autor*innen
Michaela Weixlbaumer
Haupttitel (Deutsch)
Welche Rolle spielt das Selbstwertgefühl im Zusammenhang zwischen der Einstellung zum eigenen Altern und der Wahrscheinlichkeit einer sozialen Interaktion?
Paralleltitel (Englisch)
What role does self-esteem play in the relationship between attitudes toward one's own aging and the likelihood of social interaction?
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
5, 89 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jana Nikitin
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.58 Alterspsychologie ,
77 Psychologie > 77.61 Einstellung, Vorurteil, Beeinflussung
AC Nummer
AC16590127
Utheses ID
63414
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
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