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Vom Schtetl zum Polarkreis
Juden und Judentum in der norwegischen Literatur
Gertraud Rothlauf
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Sven Hakon Rossel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.7021
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29602.35929.756954-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der erste Teil der Dissertation gibt einen literaturhistorischen Überblick über Juden und Judentum in der norwegischen Literatur und umfasst Belletristik und Fachliteratur besprochen. Die zeitliche Gliederung orientiert sich an den Eckpunkten der Geschichte der Juden in Norwegen. Recherchiert wurde in schriftlichen Medien und in online-Bibliotheks- und Verlagskatalogen. Juden werden bereits in mittelalterlichen Sagas, erwähnt. In Werken von Petter Dass (1647-1707), Ludvig Holberg (1684-1745), Henrik Wergeland (1808-45), Henrik Ibsen (1828-1906), Knut Hamsun (1859-1952) und anderen, heute teilweise vergessenen Autoren, treten Juden auf bzw. gibt es Hinweise auf das Judentum. Typisch für die Detektivliteratur der 1920er Jahre ist das Stereotyp des jüdischen bolschewistischen Bösewichts, andererseits findet man auch sehr positive Judendarstellungen. Der erste in Norwegen publizierende Jude war Karl Herschel (um 1820-91), der Ende des 19. Jahrhunderts über religiöse Fragen schrieb. Harry Koritzinsky (1900-89) verfasste 1922 die erste Geschichte der norwegischen Juden. Nach 1945 wurde der Holocaust zum Schwerpunktthema. Juden verfassten vor allem Autobiografien, nicht jüdische Autoren schrieben darüber Belletristik und Fachbücher. Der zweite, komparatistische Teil der Arbeit analysiert die Auswahl und die Behandlung von Themen und Motiven in der Prosa ab 1890 und untersucht, ob es Unterschiede zwischen nicht jüdischen und in der jüdischen Tradition wurzelnden Autoren gibt. Alterität, Ausgrenzung und das Gefühl des „sich fremd Fühlens“ werden vorwiegend von nicht jüdischen Dichtern thematisiert, bei denen man auch stereotypische Darstellungen von Juden als geldgierige Kaufleute, als ruhelos durch die Welt wandernde Ahasverus-Figuren, als exotische und verführerische Frauen oder als idealisierte, vorbildliche Juden findet. Juden stellen sich dagegen in realistischer Weise dar.
Abstract
(Englisch)
In the first part of this study a detailed and comprehensive survey of the Jews and Judaism is presented. This investigation includes Jewish authors and authors with Jewish roots as well as the presentation of Judaism by non-Jewish authors and comprehends fiction and non-fiction literature. The chronological structure is based on the history of the Jews in Norway as it is reflected in the Norwegian literature. Jews have already been mentioned in medieval Sagas. Henrik Wergeland (1808-45) endlessly demanded in his work the right to immigrate for Jews. In works of Petter Dass (1847-1707), Ludvig Holberg (1684-1745), Henrik Ibsen (1828-1906), Knut Hamsun (1859-1952) and many other authors Jews play parts or at least traces of Judaism can be found. After 1945 norwegian jews wrote a number of autoBiografies. Non-Jewish authors wrote many non-fictionional books, documentaristic novels, short stories and books The second part of this study analyses the selection and treatment of themes and motifs by different prose-writers from 1890 to 2008 and treats the differences between authors with Jewish tradition and non-Jewish authors. Some non-Jewish writers showed Jews in a stereotypical way as greedy merchants, as the world-wandering Ahasverus-figures, as exotic and seductive women or in an idealistic way as „the ideal Jew“. Jews described themselves in a more realistic way.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
jews judaism norwegian literature Norway
Schlagwörter
(Deutsch)
Juden Judentum norwegische Literatur Norwegen
Autor*innen
Gertraud Rothlauf
Haupttitel (Deutsch)
Vom Schtetl zum Polarkreis
Hauptuntertitel (Deutsch)
Juden und Judentum in der norwegischen Literatur
Paralleltitel (Englisch)
From the Shtetl to the Arctic Circle
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
447 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wynfrid Kriegleder
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.99 Literaturwissenschaft: Sonstiges ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.16 Norwegische Sprache und Literatur
AC Nummer
AC07452501
Utheses ID
6350
Studienkennzahl
UA | 092 | 394 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1