Detailansicht

Dolmetschen im Gefängnis
eine qualitative Studie zum Umgang mit Sprachmittlung an der Justizanstalt Salzburg
Anna Alima Eisenberger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Englisch
Betreuer*in
Sonja Pöllabauer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72136
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24098.81703.369434-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Dolmetschen im Gefängnis ist als Unterkategorie des Kommunaldolmetschens zu verorten und findet in der Kommunikation von InsassInnen mit AnwältInnen, RegierungsvertreterInnen, Strafvollzugsbediensteten und anderen Inhaftierten Anwendung. Die Inhalte reichen dabei von rechtlichen über medizinische bis hin zu alltäglichen Themen. Obwohl Foreign National Prisoners (FNPs) theoretisch die gleichen Rechte wie nationale InsassInnen haben, können sie diese aufgrund sprachlicher Barrieren oftmals nicht wahrnehmen. Internationale Regelungen sind jedoch unverbindlich und zu vage, um dies tatsächlich zu ermöglichen. Für den empirischen Teil der Arbeit wurden mit zwei JustizwachebeamtInnen, einer Sozialpädagogin und der Anstaltslehrerin der Justizanstalt Salzburg qualitative Leitfadeninterviews geführt, welche anschließend einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen wurden. Im Zuge dessen wurde der Umgang mit dem alltäglichen Bedarf an mündlicher Sprachmittlung zwischen FNPs und ihren GesprächspartnerInnen untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass für Kommunikation im medizinischen, psychologischen und sozialen Bereich der professionelle Videodolmetschdienst der Firma SAVD beansprucht wird, wohingegen außerhalb dieser Themengebiete entweder InsassInnen oder Strafvollzugsbedienstete als nicht-professionelle DolmetscherInnen eingesetzt werden. Alternativ dazu werden je nach Berufsgruppe und Art des Gesprächsinhaltes häufig auch andere Sprachmittlungsarten wie nonverbale Kommunikation und Lingua francas angewendet, seltener auch Wörterbücher, der Google Übersetzer, oder Übersetzungen. Inwiefern FNPs mit ihrem Umfeld kommunizieren können, hat einen direkten Einfluss auf ihre soziale Integration im Gefängnis und auf ihre Resozialisierung nach der Haft.
Abstract
(Englisch)
Interpreting in prisons can be regarded as a subcategory of community interpreting. It takes place in communication between inmates on the one side and lawyers, government representatives, prison officers and other inmates on the other side. The topics covered range from legal and medical issues to matters of daily life. Even though foreign national prisoners (FNPs) are in theory provided with the same rights as national prisoners, language barriers can prevent them from being able to exercise their rights. However, international regulations are non-binding and too vague to effectively support them in this regard. For the empirical part of this thesis, qualitative guided interviews were conducted with two prison officers, a social educator and the prison´s teacher at the Justizanstalt Salzburg, an Austrian penitentiary institution. Qualitative content analysis was chosen as a method to evaluate the interviews. The main aim was to determine how the need for communication between FNPs and their interlocutors in day-to-day life is being dealt with. The results show that for communication in the medical, psychological and social sphere, professional video interpreters are contracted via the company SAVD. For other matters, either inmates or members of the prison staff act as non-professional interpreters. Further ways to bridge this communication gap are also applied, depending on the prison staff´s particular profession and the kind of information exchanged. Nonverbal communication and lingua francas are used quite regularly, whereas dictionaries, Google Translate or translations are employed less frequently. To what extent FNPs can communicate with others directly impacts their social integration in prison as well as their resocialisation after detention.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gefängnis Justizanstalt Dolmetschen Sprachmittlung Foreign National Prisoners
Schlagwörter
(Englisch)
prison interpreting language mediation foreign national prisoners
Autor*innen
Anna Alima Eisenberger
Haupttitel (Deutsch)
Dolmetschen im Gefängnis
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Studie zum Umgang mit Sprachmittlung an der Justizanstalt Salzburg
Paralleltitel (Englisch)
Interpreting in prison
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
165 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sonja Pöllabauer
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC16602396
Utheses ID
63517
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 342 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1