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Building multilingual empathy in language education
an ethnography of a multilingual school in Spain
Sonia Perello Bover
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: English and American Studies)
Betreuer*in
Julia Hüttner
DOI
10.25365/thesis.72266
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24518.81509.417828-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Globalisierungsprozesse haben über die letzten Jahrzehnte die Art und Weise verändert, wie wir Sprache(n) verwenden und über sie nachdenken (Martin-Jones, Blackledge und Creese, 2012). Transnationale sowie Migrationsströme, technologischer Fortschritt, die Verbreitung des Englischen als Weltsprache und die Ausbreitung von Ungleichheit (Kroon, Blommaert, Jie, 2013) haben sich auf die gegenwärtige soziolinguistische Landschaft in Schulen sowie auf die Vielfalt der individuellen Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit ausgewirkt. Daher vertrete ich die Auffassung, dass das Verstehen von Mehrsprachigkeit in der Gegenwart mit der Erforschung des Spracherleben von Individuen beginnt. Entsprechend ist die vorliegende Arbeit eine Ethnografie mehrsprachiger Kinder an einer Grundschule auf den Balearen, in der ich eine Gruppe von Schüler:innen über einen Zeitraum von zwei Jahren (2016–2018) auf ihrem Weg von 4. zur 6. Schulstufe (10–12 Jahren) begleite. In dieser Schule untersuche ich das Spracherleben mehrsprachiger Kinder mit unterschiedlichen sprachlichen Hintergründen, um Mehrsprachigkeit im Bildungswesen zu verstehen. Ich nähere mich dem Spracherleben, indem ich folges untersuche: 1) Diskurse (oder Redeweisen) über Sprache und Mehrsprachigkeit, 2) sprachliche Gewohnheiten der Kinder in der Schule und 3) die Rolle des Affekts bei der Art und Weise, wie Kinder über Sprache(n) denken und sie verwenden. Die Analyse der durch Beobachtungen, Interviews und Sprachenporträts (Busch, 2018) gesammelten Daten zeigt, dass für die Teilnehmer 1) eine modernistische Sicht auf Sprache das mehrsprachige Selbst konstruiert, 2) ein mehrsprachiges Medium, das nur die institutionellen Sprachen umfasst, in der Schule legitim ist, solange die Sprachen getrennt gehalten werden, und dass 3) Scham mehrsprachige Kinder „bewegt“, wenn sie ihr gesamtes sprachliches Repertoire zur Kommunikation oder zum Sprachenlernen nutzen. Es hat den Anschein, dass Scham in der Schule den Sprachgebrauch vermittelt und gleichzeitig durch Sprachideologien vermittelt wird, d.h. dass Scham die Kinder daran hindert, Sprachen zu verwenden, die als illegitim wahrgenommen werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass im Sprachunterricht immer noch ein monolingualer Habitus vorherrscht (Gogolin, 1997). Um den Wandel hin zu einem mehrsprachigen Habitus (Benson, 2013) und einer inklusiveren mehrsprachigen Pädagogik voranzutreiben, könnte der Sprachunterricht (einschließlich EFL- und CLIL-Klassen) drei Prinzipien anstreben, die direkte Ergebnisse dieser Untersuchung sind: 1) die Dekonstruktion modernistischer Ansichten über Sprache mit den Schülerinnen und Schülern (unter Verwendung von Sprachenporträts als Ausgangspunkt); 2) der Aufbau von Vokabularwissen, das eine mehrsprachige und translanguagierende label quest legitimiert, und 3) die Entwicklung einer nicht bedrohlichen Atmosphäre und eines sicheren Raums, der auf mehrsprachigem Komfort basiert. Diese Grundsätze könnten dazu beitragen, den immer noch vorherrschenden monolingualen Habitus in den Schulen zu verändern und das aufzubauen, was ich als „mehrsprachige Empathie“ in der Sprachausbildung bezeichne.
Abstract
(Englisch)
In the last few decades, globalisation processes have changed the way we use and think about language(s) (Martin-Jones, Blackledge & Creese 2012). Transnational/migration flows, technological advances, the spread of English as a global language and the spread of inequality (Kroon, Blommaert, Jie 2013) have had an impact on the present sociolinguistic landscape in schools, as well as on the diversity of individual experiences with multilingualism. In this thesis, I argue that understanding multilingualism in the present starts by exploring the lived experience of individuals with language. This study is an ethnography of multilingual children at a primary school in the Balearic Island in which I followed a cohort of students over a period of two years from 2016 to 2018 in their journey from Y4 to Y6 (from 10 to 12 years old). In this school, I investigated the lived experience of language of multilingual children with diverse linguistic backgrounds in order to understand multilingualism in education. I approached the lived experience of language by delving into 1) discourses about language and multilingualism; 2) linguistic habits of children at school; and, 3) the role of affect in the way children think about and use language(s). The analysis of the data gathered through observations, interviews and language portraits (Busch 2018) shows that for the participants 1) a modernist view of language constructs the multilingual self; 2) a multilingual medium that only includes the institutional languages is legitimate in school as long as languages are kept separate; and that 3) shame ‘moves’ multilingual children when using their whole linguistic repertoire to communicate or approach language learning. It seems that when they are in school, shame is mediating language use, at the same time as it is mediated by language ideologies, i.e. preventing children to use language(s) that are perceived as illegitimate. The findings of this thesis illustrate that a monolingual habitus still prevails in language teaching (Gogolin, 1997). In order to pursue the transformation towards a multilingual habitus (Benson 2013) and a more inclusive multilingual pedagogy, language teaching (including EFL and CLIL classes) could strive for three principles which are the main outcomes of this investigation: 1) deconstructing modernist views of language with the students (using language portraits as a starting point); 2) building vocabulary knowledge legitimizing multilingual and translanguaging label quests, and 3) developing a non-threatening atmosphere and a safe space based on multilingual comfort. These tenets could help in transforming the still predominant monolingual habitus in schools and build what I call ‘multilingual empathy’ in language education.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Mehrsprachigkeit Spracherleben Sprachporträts CLIL Sprachunterricht
Schlagwörter
(Englisch)
Multilingualism Lived experience of language Language portraits CLIL Language teaching
Autor*innen
Sonia Perello Bover
Haupttitel (Englisch)
Building multilingual empathy in language education
Hauptuntertitel (Englisch)
an ethnography of a multilingual school in Spain
Paralleltitel (Deutsch)
Der Aufbau von mehrsprachiger Empathie im Sprachunterricht
Paralleluntertitel (Deutsch)
eine Ethnographie einer mehrsprachigen Schule in Spanien
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
viii, 229 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Adriana Patino Santos ,
Ute Smit
Klassifikation
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.04 Englische Sprache
AC Nummer
AC16608383
Utheses ID
63522
Studienkennzahl
UA | 792 | 343 | |