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Das Haus als Normierungsinstanz
frühneuzeitliche Herrschaftskonzeption in der Kommunikation zwischen St. Pölten und Wien 1650–1750
David Prein
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Martin Scheutz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72025
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29606.82892.666062-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die frühneuzeitliche Stadtgeschichtsforschung hat lange Zeit den Kleinstädten wenig Beachtung geschenkt, obwohl sie nicht nur der verbreitetste Stadttyp, sondern auch zentrale Akteure der Herrschaftsintensivierung waren. Dieser Prozess reichte bis in die einzelnen Häuser der Stadt hinein und führte zu einer sich steigernden rechtlichen Vereinheitlichung bei gleichzeitigem Erhalt der sozialen Ungleichheit. Nachvollzogen wird dies in der Kommunikation zwischen dem Stadtrat und Richter der landesfürstlichen Kleinstadt St. Pölten und der in Wien ansässigen N.Ö. Regierung und Wahlkommission von 1650–1750. Hierzu wird ein systemtheoretischer Zugang verwendet, der auf Basis der „Allgemeinen Reihe“ des St. Pöltner Stadtarchives mithilfe einer Netzwerkdarstellung die Quellenbeispiele analysiert, um die beiden ungleichen Städte zu verbinden. Das Resultat ist, dass das Haus in verschiedensten Zusammenhängen von Steuerprivilegierung über Brandschutz bis hin zu Schulgründungen und Ordensansiedelungen präsent war, wobei neben der thematischen Vielfalt auch der Status der jeweilig involvierten Personen berücksichtigt werden musste. Die resultierenden fallspezifischen Ausverhandlungen zeigen, dass das Haus zwar als kleinste gesellschaftliche Ordnungseinheit und Normierungsinstanz galt, jedoch die Vorstellungen von der „Gute Ordnung“ und ihrer praktischen Umsetzung, sich gegensätzlich gegenüberstehen konnten. Die daraus entstehenden Handlungsspielräume wurden von St. Pölten aktiv genützt, um eigenständig Politik zu betreiben.
Abstract
(Englisch)
In recent years Early modern urban history research paid little attention to small towns, although they were not only the most widespread type of town, but also central actors in the intensification of rule. This process reached down into the individual houses of the city and led to an increasing legal standardization while maintaining social inequality. An example of this is the communication between the city council and judge of the small provincial town of St. Pölten and the Vienna-based “N.Ö. Regierung” and “Wahlkommission” from 1650-1750. To better understand that a system-theoretical approach was used, which analyzes the source examples based on the "Allgemeine Reihe" of the St. Pölten City Archives with the help of a network representation to connect the two disparate cities. As a result, the house was present in a wide variety of contexts ranging from tax privileges and fire protection to the founding of schools and the settlement of religious orders. In addition to the thematic diversity, the status of the respective persons involved also had to be considered. The resulting case-specific negotiations show that although the house was regarded as the smallest unit of social order and norming body, the ideas of the "Gute Ordnung" and their practical implementation could be opposed to each other. The resulting room for manoeuvre was actively used by St. Pölten to pursue independent policies.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Stadtgeschichte Kleinstadt St. Pölten Haus Koomunikation Normierungsinstanz Gute Ordnung
Schlagwörter
(Englisch)
urban history small town St. Pölten house communication
Autor*innen
David Prein
Haupttitel (Deutsch)
Das Haus als Normierungsinstanz
Hauptuntertitel (Deutsch)
frühneuzeitliche Herrschaftskonzeption in der Kommunikation zwischen St. Pölten und Wien 1650–1750
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
146 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Scheutz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC16597906
Utheses ID
63570
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1