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Die Anerkennung der Griqua
oder die Quadratur des Kreises bei der internationalen Anerkennung als indigene Ethnie Südafrikas
Alfred Baier
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Afrikawissenschaften
Betreuer*in
Kirsten Rüther
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71899
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14275.98180.495997-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Master-Thesis zeigt den mühsamen Weg und vor allem den endlosen politischen Prozess der "Offiziellen Anerkennung" der historischen Frontier-Ethnie (Grenzvolksgruppe) "Griqua" gemäß südafrikanischem und internationalem Recht auf, als eigenständige indigene Gruppe im Verband der First Nation der KhoiSan zu gelten. Basierend auf der Methode der Recherche, Analyse und vergleichenden kritischen Beurteilung aller mir zugänglichen, medienbasierten, historischen und zeitgenössischen Quellen (von Online-Fachbüchern bis hin zu Sozial Media Beiträgen), dem Stand der wissenschaftlichen Fach-Literatur und geltender geopolitischer Stellungnahmen internationaler Organisationen (UNO, NGOs). Sowie die Rechtsgrundlagen der südafrikanischen Verfassung und die aktuellen Medienberichte zum laufenden rechtspolitischen Diskurs zwischen Vertretern der Minderheit der Griqua und der südafrikanischen Post-Apartheid-Verwaltung, deren Ergebnisse und daraus ableitbare Aktivitäten. Ich behaupte, dass in der Vergangenheit die Anerkennung der Griqua als indigene ethnische Gruppe überhaupt nicht angestrebt wurde, da die Abstammung von "Natives" alles andere als wünschenswert war. Jetzt aber ist sie es und vielleicht sogar förderlich, indem sie die UN-Kriterien für Indigenität (Ureinwohnerschaft) erfüllt, insbesondere das Hauptkriterium der Kontinuität der Herkunft durch nahtlose Fortführung von Kultur und Blutlinie angesichts der matrilinearen Abstammung von früheren "Chariguriqua" (Xirikua-Clans der Peninsular-Khoikhoi). Aber nur unter der Bedingung, dass eine Vereinbarung über die politische "Einheit" und die Konzentration aller derzeit zersplitterten Kräfte und Bestrebungen der Griqua-Organisationen und traditionellen Eliten auf eine gemeinsame politische und sozioökonomische Vertretung aller Griqua erreicht wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die Minderheit der Griqua heute keine Souveränität hat, ohne Land (Land-Restitution), ohne Kapitalressourcen und mit verlorenem Selbstvertrauen, aber erfolgreich dabei ist, einen neuen indigenen Identitätsbildungsprozess anzugehen. Dazu brauchen sie auch den entsprechenden guten Willen der RSA-Verwaltung bei der Einreichung ihres Antrags auf Mitgliedschaft in der Unrepresented Nations and Peoples Organi¬zation (UNPO) und der Working Group on Indigenius Populations (WGIP) sowie volle Unterstützung bei der Vertretung von Minderheitenanliegen.
Abstract
(Englisch)
This Master-Thesis points out the arduous path and namely endless political process of “Official Recognition” of the historical frontier ethnic group „Griqua“ as a separate indigenous ethnic group in association of the First Nation of the KhoiSan, according to legal South African and international law. Based on the method of research, analysis and comparative critical appraisal (evaluation) of all media-based historical and contemporary sources (accessible to me from online textbooks to social media) and state of the art scientific literature , applicable geopolitical statements of inter¬national organizations (UNO, NGOs). As well as the legal bases of the South African Constitution and the current media reports ongoing juridical-political discourse between representatives of the Griqua minority and the South African Post-Apartheid Administration, their results and thereof derivable activities. I argue that in the past, the achievement of recognition Griqua as an indigenous ethnic group was not pursued at all, since descent from „Natives" was anything but desirable. But now it is and perhaps beneficial by fulfilling the U.N. criteria for indigeneity, especially the main criterion of continuity of origin through seamless continuation of culture and bloodline, as matrilinear descent from former “Chariguriqua” (Xirikua-Clans of Peninsular-Khoikhoi). But on condition that an agreement is reached for political “Unity” and concentration of all currently fragmented forces and aspirations of Griqua organi¬zations and traditional elites towards a common political and socio-economic repre¬sentation of all Griqua. To make matters worse, the minority of Griqua now has no sovereignity, are without land (Land-Restitution), without capital ressources and with lost self-confidence, but in successfull creating a new indigenous identity-building process. And they need the related good will of the RSA administration in submitting its application for membership in the Unrepresented Nations and Peoples Organi¬zation (UNPO) and Working Group on lndigenius Populations (WGIP) as well as full support in the representation of minority concerns.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ethnizität Erste Nation Ureinwohner matrilinear patrilinear Nachkomme Minderheit Landrückgabe Anerkennung Mfecane Rassismus Apartheid Segregation Einheit weißer Afrikaner Buren einheimische Afrikaner Bantu-Sprecher Briten Griqua Baaster Baster KhoiSan Khoikhoi San Kapitänsamt Unternehmenskolonialismus Eigenständigkeit
Schlagwörter
(Englisch)
Ethnicity First Nation Indigenous matrilinear patrilinear Descendent Minority Land-Restitution Recognition Mfecane Racism Apartheid Segregation Unity white Afrikaner Buren native African Bantu-speaker British Griqua Baaster Baster KhoiSan Khoikhoi San Captaincy Corporate Colonialism Sovereignity
Autor*innen
Alfred Baier
Haupttitel (Deutsch)
Die Anerkennung der Griqua
Hauptuntertitel (Deutsch)
oder die Quadratur des Kreises bei der internationalen Anerkennung als indigene Ethnie Südafrikas
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
113 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kirsten Rüther
Klassifikation
15 Geschichte > 15.92 Afrika südlich der Sahara
AC Nummer
AC16593875
Utheses ID
63626
Studienkennzahl
UA | 066 | 897 | |
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