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Intergenerationale Transmission von Armutsrisiken und Arbeitsmarktpartizipation
eine Sekundäranalyse mit EU-SILC (2019) zur Armutsgefährdung der zweiten Migrationsgeneration in Österreich
Christoph Menezes
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Brigitte Katrin Schels
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72320
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14288.05476.702418-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die soziologische Armutsforschung begründet die intergenerationale Transmission von Armut als einen der nachhaltigsten Mechanismen zur Verfestigung von gesellschaftlichen Armutsstrukturen. Insbesondere für ausländische Personen mit direkter Wanderungserfahrung wird aufgrund einer benachteiligten Bildungs- und Erwerbsbeteiligung vermehrt ein erhöhtes Armutsrisiko beobachtet, wonach auch Kinder und Jugendliche in migrantischen Haushalten häufiger armutsgefährdet aufwachsen. Inwiefern sich die Weitergabe von Armutsrisiken in migrantischen Familien in Österreich sozialstrukturell im Generationenverbund konzentriert, ist bisher jedoch kein Gegenstand eingehender Forschung gewesen. Diese Masterarbeit untersucht daher ethnische Unterschiede in der intergenerationalen Transmission von Armutsrisiken in Österreich und den damit verbundenen Erklärungsgehalt über die Anbindung an den Arbeitsmarkt. Als Datenbasis für eine Sekundäranalyse wird der österreichische EU-SILC (2019) mit dem Sondermodul „Intergenerationale Übertragung von Benachteiligungen“ für 25- bis 59-jährige Personen herangezogen. Mittels binär logistischen Regressionsmodellen wird für die zweite Migrationsgeneration im Verhältnis zu Personen ohne Migrationshintergrund das Risiko zur Einkommensarmut auf der Haushaltsebene geschätzt. Die Ergebnisse verweisen zwar auf Tendenzen eines migrationsspezifischen Transmissionsmusters, da die zweite Migrationsgeneration deskriptiv marginal häufiger armutsgefährdet ist. Allerdings deutet die Gefährdungsstruktur auf der Dimension des aktuellen Lebenskontextes auf eine deutliche Nivellierung zur autochthonen Bevölkerung. Unter Kontrolle von sozioökonomischen Statusfaktoren des Elternhaushaltes im Alter von 14 Jahren, dem sozioökonomischen Status und der Arbeitsmarktanbindung im Erwachsenenalter, zeigt sich für die zweite Migrationsgeneration mit einem hohen elterlichen Bildungshintergrund gegenüber autochthonen Personen sogar eine armutsvermindernde Wechselwirkung. Diese Befunde knüpfen an die fehlende systematische Abbildung der zweiten Migrationsgeneration in der österreichischen Armutsstatistik an und verdeutlichen für Nachkommen von migrantischen Familien aus Österreich ebenso armutsüberwindende Potentiale von sozialer Aufstiegsmobilität.
Abstract
(Englisch)
Sociological research on poverty considers the intergenerational transmission of poverty as one of the most lasting mechanisms for persistence of societal poverty structures. In particular, an increased risk of poverty for foreign individuals with direct experience of migration is observed due to disadvantaged participation in education and employment, therefore also children and young people in migrant households are more likely to grow up at risk of poverty. However, the extent to which the transmission of poverty risks in migrant families in Austria is concentrated across generations in terms of social structure has not been a subject of in-depth research so far. This master thesis therefore investigates ethnic differences in the intergenerational transmission of poverty risks in Austria and the related explanatory power via the link to the labour market. The Austrian EU-SILC (2019) with the Ad-hoc module "Intergenerational transmission of disadvantages" for 25- to 59-year-olds is drawn upon as data basis for a secondary analysis. Binary logistic regression models are used to estimate the risk of income poverty at the household level for the second generation of migrants in relation to individuals without a migration background. The results do point to tendencies of a migration-specific transmission pattern, as the second migration generation is descriptively marginally more likely to be at risk of poverty. However, the hazard structure on the dimension of the current living context shows a clear leveling to the autochthonous population. Controlling for socioeconomic status factors in the parental household at age 14, socioeconomic status and labor market link in adulthood, second-generation migrants even show a poverty-reducing interaction with a high parental educational background in reference to autochthonous individuals. These findings tie up on the lack of systematic representation of the second generation of migrants in Austria's poverty statistics and highlight for descendants of migrant families in Austria the potential for upward social mobility to overcome poverty risk.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Intergenerationale Armutstransmission Armut Migration zweite Generation Intergenerationale Statustransmission Soziale Mobilität EU-SILC Österreich
Schlagwörter
(Englisch)
intergenerational transmission of poverty poverty migration second generation intergenerational transmission of social status social mobility EU-SILC Austria
Autor*innen
Christoph Menezes
Haupttitel (Deutsch)
Intergenerationale Transmission von Armutsrisiken und Arbeitsmarktpartizipation
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Sekundäranalyse mit EU-SILC (2019) zur Armutsgefährdung der zweiten Migrationsgeneration in Österreich
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
98 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Katrin Schels
Klassifikation
71 Soziologie > 71.12 Soziale Stratifikation, soziale Mobilität
AC Nummer
AC16602630
Utheses ID
63629
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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