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Navigating the global economy towards net-zero within the confines of WTO law and jurisprudence
a critical analysis of the European Union's carbon border adjustment mechanism and its implications on international trade
Siddharth Saigal
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Europäisches u. Intern. Wirtschaftsrecht (LL.M.) [Vollzeit]
Betreuer*in
Gabriel Lentner
DOI
10.25365/thesis.71915
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15139.97986.992421-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der Schnittpunkt zwischen dem internationalen Handelsrecht und internationalem Umweltrecht repräsentiert eine Verwirbelung kollidierender Interessen. Dabei besteht auf der einen Seite eine globale Notwendigkeit, die Ursachen des Klimawandels abzuschwächen sowie eine Klimakrise abzuwenden, die nicht der menschlichen Kontrolle obliegt. Zur Eindämmung des Klimawandels fokussiert sich die gegenwärtige Politik, in diesem Zusammenhang, auf ein Erreichen von ‘Netto-Null’-Emissionen anhand von spezifischen Stichtagen sowie Temperaturpfaden, die an verbindliche internationale Vereinbarungen gebunden sind. Allerdings hindert in diesem Kontext die starke Anziehungskraft fossiler Energieträger einen großen Teil der Weltwirtschaft daran, handelsbezogene Maßnahmen zu ergreifen, die emissionsintensive Technologien und Produktionsprozesse benachteiligen. Diese Maßnahmen werden in erster Linie als existenzielle Bedrohung für Handel, Gewerbe und die wirtschaftliche Entwicklung wahrgenommen und nicht als Chance zur Dekarbonisierung und Umwandlung der Weltwirtschaft in eine kreislauforientierte, grüne Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund steht die Europäische Union (EU) kurz vor Abschluss der Einführung des CO2-Grenzausgleichsystems (Carbon Border Adjustment Mechanism – CBAM) - eine unilaterale, handelsbezogene Maßnahme, die die innerpolitischen Klimabestrebungen der EU ergänzen und die Wettbewerbsbedingungen zwischen Importen und Exporten für bestimmte emissionsintensive Produkte innerhalb des Binnenmarktes angleichen soll. Darüber hinaus gibt die EU-Kommission an, dass das CBAM so konzipiert wurde, sodass die Maßnahmen mit verschiedenen Bereichen des internationalen Rechts vereinbar sind. Allerdings hat diese Zusicherung wenig zur Milderung des internationalen Ressentiments gegenüber dem Unilateralismus in der Handelspolitik beigetragen. Stattdessen wirft die Ausgestaltung des CBAM ernsthafte Fragen darüber auf, unter welchen Umständen ein Staat rechtmäßig einseitige Maßnahmen mit extraterritorialer Wirkung durchführen kann, die unbeabsichtigt den internationalen Handel einschränken sowie mit bestehenden völkerrechtlichen Verpflichtungen kollidieren können. Aufgrunddessen analysiert diese Dissertation die Rechtmäßigkeit des vorgeschlagenen CBAM aus dem Blickwinkel des internationalen Handelsrechts und des internationalen Umweltrechts. Dabei stützt sich diese Analyse auf eine intertextuelle Auslegung der dem internationalen Übereinkommen zur Errichtung der Welthandelsorganisation (WTO) beigefügten Abkommen und eine Anwendung der entsprechenden Rechtsprechung auf den vorgeschlagenen Rechtsrahmen des CBAM. Da es sich um eine Maßnahme mit erheblichen extraterritorialen Auswirkungen handelt, werden abschließend die internationalen Reaktionen auf das CBAM und dessen Auswirkungen auf den internationalen Handel analysiert.
Abstract
(Englisch)
The intersection between international trade law and international environmental law represents a whirlpool of colliding interests. On the one hand, there is the global imperative to mitigate the drivers of climate change and avert a crisis beyond human control. In this light, contemporary climate change mitigation policies focus on attaining ‘net-zero’ emissions by specific target dates and temperature trajectories linked to binding international agreements. On the other hand, a strong gravitational pull toward non-renewable sources of energy prevents a significant proportion of the global economy from implementing trade-based measures that penalise emissions-intensive technologies and production processes. These measures are primarily perceived as an existential threat to trade, commerce and economic development rather than an opportunity to decarbonise and transform the global economy into one that is circular and green. Against this backdrop, the European Union (EU) remains on the verge of implementing a Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) – a unilateral trade-based measure designed to complement the bloc’s domestic climate ambitions and equalise competitive conditions between imports and exports for certain emissions-intensive products within its internal market. Moreover, the EU Commission has claimed that the CBAM was designed to be compatible with various arms of international law. However, this assurance has done little to temper the international resentment towards unilateralism in trade policy. Instead, the CBAM’s design raises serious questions about the circumstances in which a state can lawfully implement unilateral measures with extraterritorial effects, which may inadvertently limit international trade and conflict with existing obligations under international law. To this end, this dissertation critically analyses the legality of the proposed CBAM through the lens of international trade law and international environmental law. This analysis is premised on an intertextual interpretation of the international treaties annexed to the Agreement Establishing the World Trade Organisation (WTO) and an application of the corresponding jurisprudence to the CBAM’s proposed legal framework. Finally, as a measure with significant extraterritorial effects, this dissertation will conclude by analysing the international response to the CBAM and its implications on international trade.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Internationaler Handel WTO CO2-Steuern GATT CBAM Handelspolitik
Schlagwörter
(Englisch)
International Trade WTO Carbon Taxes GATT CBAM Trade Policy
Autor*innen
Siddharth Saigal
Haupttitel (Englisch)
Navigating the global economy towards net-zero within the confines of WTO law and jurisprudence
Hauptuntertitel (Englisch)
a critical analysis of the European Union's carbon border adjustment mechanism and its implications on international trade
Paralleltitel (Deutsch)
Steuerung der Weltwirtschaft hin zu "Netto-Null"-Emissionen innerhalb des Handlungsrahmens des WTO-Rechts und der WTO-Rechtssprechung
Paralleluntertitel (Deutsch)
eine kritische Analyse des CO2-Grenzausgleichsystems der EU
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
xi, 81, XIII Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Gabriel Lentner
Klassifikation
86 Recht > 86.24 Handelsrecht
AC Nummer
AC16594477
Utheses ID
63641
Studienkennzahl
UA | 992 | 548 | |