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Interferenzen beim Simultandolmetschen
eine vergleichende Analyse in den Sprachkombinationen Englisch-Deutsch und Englisch-Tschechisch
Michael Anton Cernoch
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Tschechisch
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71847
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-15608.06744.953384-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Sprachliche Interferenzen sind sowohl im Berufsleben als auch während der Ausbildung von Dolmetschern und Dolmetscherinnen ein allgegenwärtiges Phänomen, mit dem sich Betroffene bei nahezu jedem Einsatz konfrontiert sehen. Die vorliegende Arbeit untersucht sprachliche Interferenzen beim simultanen Konferenzdolmetschen aus einer sprachübergreifenden, vergleichenden Perspektive im Hinblick auf Unterschiede in Art und Häufigkeit zwischen den zwei unterschiedlichen Sprachenpaaren. Als Untersuchungsgegenstand dienen offizielle deutsche und tschechische Verdolmetschungen britischer und irischer Redebeiträge in englischer Sprache aus einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments. Zum ersten Mal werden dabei Verdolmetschungen derselben Ausgangstexte in zwei Zielsprachen unter-sucht. Im Rahmen einer Korpusanalyse unter Zuhilfenahme einer Bewertungsstudie und unter Anwendung einer eigens erarbeiteten Interferenztypologie werden Interferenzerscheinungen verschiedener Typen identifiziert, klassifiziert und ihre Auswirkung auf das Verständnis der Zieltexte ermittelt, wobei die Analyse stets sprachenvergleichend verläuft. Sprachspezifische Unterschiede zeigen sich vor allem in der Art der Auffälligkeiten. Sind es im deutschen Korpus überwiegend lexikalische Interferenzen, treten im tschechischen Korpus auch viele morphosyntaktische Interferenzen auf. Die Häufigkeit scheint kein unterscheidendes Merkmal zu sein. Zudem wird bei der Analyse deutlich, dass ein beträchtlicher Teil der ermittelten Auffälligkeiten in beiden Sprachen denselben Ursprung im Ausgangstext hat. Möglicherweise spielen neben der sprachenpaarspezifischen Interferenzanfälligkeit auch Faktoren wie die strukturelle Beschaffenheit, der Inhalt, die Schnelligkeit oder Güte der Darbietung des Ausgangstextes als Fehlerquelle eine wichtige Rolle. Aus den Ergebnissen sowohl der Korpusanalyse als auch der Befragung ist daneben herauszulesen, dass vergleichsweise wenige Stellen mit interferenzbedingter Auffälligkeit schwerwiegendere Verständnisprobleme zur Folge haben.
Abstract
(Englisch)
Linguistic interference is a ubiquitous phenomenon both in professional life and throughout the interpreters' training, confronting those involved in almost every assignment. The pre-sent thesis examines linguistic interference in simultaneous conference interpreting from a cross-linguistic, comparative perspective with regard to differences in type and frequency across two language pairs. The objects of study are official German and Czech interpreta-tions of British and Irish speeches from a plenary session of the European Parliament. For the first time, interpreting of the same source texts into two target languages is investigat-ed. Within the framework of a corpus analysis supported by an evaluation study and by using a customized interference typology, different interference phenomena are identified, cate-gorized and their effect on the comprehension of the target texts is determined, with the analysis always being conducted on a language-comparative basis. Language-specific differences are primarily found in the type of interference phe-nomena. While in the German corpus lexical interference is predominant, the Czech corpus also contains many morphosyntactic interferences. Frequency does not seem to be a distin-guishing feature. Moreover, the analysis reveals that a considerable number of the interfer-ences identified in both languages have the same origin in the source text. Thus, it seems possible that, in addition to language pair-specific interference susceptibility, factors such as the structural nature, content, speed or quality of presentation of the source text play an important role as sources of error. From the results of both the corpus analysis and the sur-vey it can be seen that relatively few passages with interference-related conspicuity result in more serious comprehension problems.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Interferenzen Simultandolmetschen Konferenzdolmetschen Englisch-Deutsch Englisch-Tschechisch sprachenvergleichend
Schlagwörter
(Englisch)
interference simultaneous interpreting conference interpreting English-German English-Czech
Autor*innen
Michael Anton Cernoch
Haupttitel (Deutsch)
Interferenzen beim Simultandolmetschen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine vergleichende Analyse in den Sprachkombinationen Englisch-Deutsch und Englisch-Tschechisch
Paralleltitel (Englisch)
Interference in simultaneous interpreting
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
III, 144 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.14 Vergleichende Sprachwissenschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.42 Sprachbeherrschung ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC16591847
Utheses ID
63651
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 369 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1