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Die kolumbianische Landwirtschaft und die Ölpalme
Chancen und Risken des Anbaus von Agrartreibstoffen
Nina Mager
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Petra Dannecker
DOI
10.25365/thesis.7064
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29824.00201.295459-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der vermehrte Anbau von Agrartreibstoffen, der auch in Kolumbien forciert wird, hat unter anderem Auswirkungen auf die kolumbianische Landwirtschaft und die ländliche Bevölke-rung. Die Diplomarbeit untersucht, ob sich unter dem bestehenden internationalen Agrarsys-tem, der Agrarsituation in Kolumbien und der aktuellen kolumbianischen Agrarpolitik zum Anbau von Ölpalmen die sozialen Konditionen und ökonomischen Möglichkeiten für die KleinproduzentInnen augrund des Agrartreibstoff Booms in Kolumbien verändert haben.
Obwohl die kolumbianische Regierung durch den vermehrten Anbau von Ölpalmen, der zur Weiterverarbeitung von Agrardiesel verwendet wird, eine ländliche Entwicklung und eine Revitalisierung der Landwirtschaft versprochen hat, konnte vor allem eine weitere Ausschlie-ßung der lokalen bäuerlichen Ökonomien festgestellt werden. Die internationalen Strukturen des Agrobusiness und die gezielten Programme des kolumbianischen Agrarsektors zum An-bau von Ölpalmen inklusive den schon vorhandenen konzentrierten Strukturen bilden die Faktoren, welche die größten Auswirkungen auf den Zugang, die Nutzung des Landes und auf die Teilnahme der KleinproduzentInnen an dem neuen Agrartreibstoffmarkt haben.
Die Konzentration der Landbesitzverhältnisse hat sich seit dem Anbau von Agrartreibstoffen verstärkt genauso wie die gewalttätigen Vertreibungen der indigenen und afrokolumbiani-schen Gemeinden und der „campesinos“. Die ungelösten Gewaltkonflikte Kolumbiens, die ebenso in den Wirren des Ölpalmanbaus verstrickt sind, lassen die Ölpalme zu einem Schreckensbild der ländlichen Entwicklung werden.
Ein weiterer Konfliktpunkt, der durch den vermehrten Anbau von Agrartreibstoffen entsteht, ist die Konkurrenz um Fläche für die Nahrungsmittelproduktion. Die dadurch entstandenen erhöhten Grundnahrungsmittelpreise sollten vor allem für die KleinproduzentInnen von Le-bensmitteln bessere und gerechtere Preise und Einkommen mit sich bringen. Die dafür not-wendigen Maßnahmen wurden jedoch nicht durchgeführt, stattdessen kam zu einer Steige-rung der Nahrungsmittelimporte. So beeinflusst die Preiserhöhung von Lebensmittel vor al-lem die lokale Ernährungssicherheit und die Ernährungssouveränität, von der vor allem die ländlichen ärmeren Bevölkerungsgruppen betroffen sind.
Abstract
(Englisch)
The increased cultivation and production of agrofuels, which is heavily promoted within in Colombia, has negative consequences for both the agriculture sector and its rural population. This thesis examines the economic challenges and social conditions due to the Agrofuel-boom faced by small domestic producers under the existing international agrosystem, the rural situation in Colombia, and Colombia’s current agricultural policy of cultivating oilpalms.
Although the Colombian Government has promised rural development and a revitalisation of agriculture through the augmented production of oilpalms, which are processed into agro-diesel, the effects of such production have served to further marginalize local rural econo-mies and their small producers. The international structure of agribusiness and the Colom-bian agricultural sector’s existing programs for both the cultivation of oilpalms and other crops are the main factors which influence the accessibility and utilization of land by small producers and the participation in the agrofuel market.
The introduction of agrofuels has increased the concentration of land ownership as well as violently displaced small farmers, indigenous people, and afro-Colombian communities. These unresolved violent conflicts are intertwined with the cultivation of the oilpalm, which paints a bleak picture for the promised rural development.
Another consequence stemming from the cultivation of oilpalms for agrofuel is the increased competition of land for the production of basic food. With less land available, prices for basic foods have increase dramatically, who could have had a positive impact on the small farmers who produce basic food. The therefore needed measures have unfortuately not been imple-mented. Instead, there has been a raise of imports of basic food and the overall impact of the higher prices is threatening both the food security and food sovereignity of Colombian’s rural poor population.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Colombia agrofuels oilpalm local economies small farmers agribusiness agricultural sector
Schlagwörter
(Deutsch)
Kolumbien Agrartreibstoffe Ölpalme lokale Ökonomien KleinbäuerInnen Agrobusiness Agrarsektor
Autor*innen
Nina Mager
Haupttitel (Deutsch)
Die kolumbianische Landwirtschaft und die Ölpalme
Hauptuntertitel (Deutsch)
Chancen und Risken des Anbaus von Agrartreibstoffen
Paralleltitel (Englisch)
The Colombian agriculture and the oilpalm ; chances and risks of the cultivation of agrofuels
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
III, 112 S. : graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Dannecker
AC Nummer
AC07940281
Utheses ID
6391
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |