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Politische Kultur und Demokratie in Österreich nach 1945
Gerald Schowanec
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Oliver Rathkolb
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.849
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29394.88056.724555-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das politische System Österreichs nach 1945 war durch eine charakteristische „Konkordanz-„ bzw. „Proporzdemokratie“ geprägt. In der Parteienlandschaft dominierten langjährig ÖVP und SPÖ; Große Koalition und Sozialpartnerschaft wurden zu einem bestimmenden Merkmal im Nachkriegs-Österreich. Es gab ein hohes Maß an Konsens, standen doch Stabilität, Wiederaufbau und der Erhalt des Staatsvertrages im Zentrum des politischen Interesses. Diese spezifische Konstellation des politischen Systems war mit demokratischen Defiziten, wie einem Funktionsverlust des Parlaments verbunden. Erst mit Beginn der Alleinregierungen erfuhr das Parlament eine Aufwertung. Das Demokratieverständnis der Bevölkerung war in den Nachkriegsjahren durchaus noch diffus, mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nahm die Demokratieakzeptanz, die heute außer Frage steht, zu. Ein Merkmal der noch unterentwickelten demokratischen Kultur war ein starkes Lagerdenken, verbunden mit einer signifikanten Autoritätsgläubigkeit. Die gesellschaftlichen Umbrüche der 60er und 70er Jahre gingen mit weitreichenden Reformen, die im Zeichen einer Demokratisierung standen, einher. Zweifelsohne hat Österreich ein hohes Sozialniveau und Modernisierung erfahren. Hervorgerufen durch den gesellschaftlichen Wandel, Wertewandel und einer schwach ausgeprägten Kultur der direkten Demokratie zeichnet sich ab den 80er Jahren ein Prozess der Emanzipation der Bevölkerung vom Parteien- und Verbändestaat ab. Gestiegenes politisches Interesse und Kompetenzbewusstsein brachten eine neue Partizipationskultur mit sich; es manifestiert sich ein neues Verständnis für Legitimation. Neue politische Meinungszentren, die eine teilweise Kompetenzverschiebung hervorrufen, entstehen. In diesem Zusammenhang kann der Konflikt um das AKW Zwentendorf als ein Paradigmenwechsel in der Politik gelten. Daraus kann man schließen, dass es eine Weiterentwicklung der Demokratie gegeben hat, das demokratische Bewusstsein ist gestiegen, die Bürger sind mündiger und weniger autoritätsgläubig geworden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Politische Kultur Demokratie
Autor*innen
Gerald Schowanec
Haupttitel (Deutsch)
Politische Kultur und Demokratie in Österreich nach 1945
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
VII, 162 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Rathkolb
Klassifikation
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte
AC Nummer
AC06980421
Utheses ID
640
Studienkennzahl
UA | 312 | 295 | |
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