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Täter - Zeugen - Mitwisser
die Rolle der Dorfgemeinschaft in Hans Leberts Roman "Die Wolfshaut"
Bernhard Huppmann
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Studium Generale (MA) - Das nachberufliche Studium an der Universität Wien
Betreuer*in
Roland Innerhofer
DOI
10.25365/thesis.72208
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23005.14468.175440-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Während sich die bisherige Forschung vornehmlich mit der Ausleuchtung der mythologisch-transzendentalen Ebene, den zeitgeschichtlichen Dimensionen und der wortgewaltigen Sprache des Romans Die Wolfshaut beschäftigt hat, beleuchtet diese multidisziplinäre Arbeit insbesondere die Wechselbeziehungen, die sich zwischen den verschiedenen Perspektiven ergeben. Im Vordergrund stehen dabei die juristische Analyse der geschilderten Verbrechen, die zeitgeschichtliche Analyse der Nachkriegsgesellschaft und deren polyphone Beschreibung im Roman. Der Wolfshaut liegt eine fiktive Erzählung zu Grunde, die vor dem realen Hintergrund der Nachkriegszeit spielt. In der Arbeit wird Leberts vielschichtige Beschreibung der Dorfgemeinschaft dargestellt und die Charaktere der handelnden Personen vor dem intensiven und ambivalenten Beziehungsnetzwerk der Bewohner*innen beschrieben, die die Verbrechen zu Kriegsende und in der Nachkriegszeit erst ermöglicht haben. Die zynische Mentalität des Verschweigens, des Verdrängens und des Verhinderns der Verbrechensaufklärung prägt die Dorfgemeinschaft. Gleichzeitig steht das Kollektiv in einer sarkastisch-grausamen Wechselbeziehung zu den Protagonist*innen, denen wiederum nur einzelne Außenseiter gegenüberstehen. Im Zentrum des Handelns steht dabei die Stammtisch-Runde, die sich Befugnisse und Entscheidungen des Rechtsstaats anmaßt und die legitimierten Institutionen verdrängen möchte. Diese Spannungsbögen werden durch persönliche Aussagen Hans Leberts ergänzt, die, ebenso vielschichtig wie widersprüchlich, Ansätze einer authentischen Interpretation durch den Autor ermöglichen. In der Arbeit wird auch festgestellt, ob die strafrechtlichen Grundlagen im Roman weitgehend korrekt und auch konsistent geschildert werden. Daraus leitet sich die Frage ab, warum die geschilderten Verbrechen, vor allem aber deren Nicht-Aufklärung in der Nachkriegszeit möglich waren. Verbrechensaufklärung und Strafverfolgung scheiterten nicht an der Rechtsordnung, sondern weitgehend am Mangel an Strafverfolgungswillen und an der Unterdrückung der Rechtsanwendung. Lebert verwendet in seinem Roman eine bildhafte und wortgewaltige Sprache sowie eine Vielzahl von Metaphern. Die juristischen Begriffe aus der Wolfshaut werden in der Arbeit systematisch dargestellt und beschrieben, wie Lebert diese Begriffe als Stilmittel einsetzt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Die Wolfshaut Hans Lebert Dorfgemeinschaft Stammtisch Nachkriegszeit Zeitgeschichte Verbrechen juristische Analyse multidisziplinär
Autor*innen
Bernhard Huppmann
Haupttitel (Deutsch)
Täter - Zeugen - Mitwisser
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Rolle der Dorfgemeinschaft in Hans Leberts Roman "Die Wolfshaut"
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
94 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roland Innerhofer
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption
AC Nummer
AC16605769
Utheses ID
64010
Studienkennzahl
UA | 992 | 499 | |
