Detailansicht

Mehr als nur Zahlen
Rechenbücher der Volksschule zur Zeit des Nationalsozialismus in Österreich
Christoph Kerschbaum
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung UF Mathematik
Betreuer*in
Maria Mesner
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72068
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23233.14941.490085-5
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Masterarbeit wurde anhand der siebenteiligen Schulbuchreihe „Rechenbuch für Volksschulen – Ostmark“ bzw. „Rechenbuch für Volksschulen – Alpen- und Donaureichsgaue“ der Jahre 1941-1943 die NS-ideologische Einflussnahme auf Kinder und Jugendliche der Volksschule zur Zeit des Nationalsozialismus in Österreich untersucht. Konkret sollte herausgearbeitet werden, in welchem Ausmaß dies in der Rechenbuchreihe geschah und welche Aspekte des nationalsozialistischen Weltbildes dabei vorrangig einflossen. Um diese Fragestellung zu klären, wurde das „Rechenbuch für Volksschulen“ mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring untersucht. Dabei wurden die Rechenaufgaben in einem ersten Schritt in „ideologische“ und „ideologiefreie“ Beispiele unterteilt und jede Textaufgabe, welche sich in einem Aspekt der nationalsozialistischen Ideologie verorten ließ, im Weiteren bis zu zwei von zwölf thematischen Kategorien zugeordnet. Die am häufigsten aufgetretenen Kategorien wurden in Folge einer historischen Diskursanalyse nach Achim Landwehr unterzogen. Mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse konnte in der Schulbuchreihe ein Anteil von rund zehn Prozent an „ideologischen Textbeispielen“ nachgewiesen werden. Dabei ergab sich, dass das Ausmaß der einschlägigen Aufgaben mit fortschreitender Klasse tendenziell zunimmt. Thematisch lässt sich feststellen, dass sich in einem Großteil der „ideologischen Textbeispiele“ Mitglieder der Hitlerjugend an Sammelaktion für NS-Organisationen wie das Winterhilfswerk oder die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt betätigen. Auch das Sammeln kriegswichtiger Altstoffe wird regelmäßig thematisiert. Den Schüler:innen wird somit vermittelt, wie sie sich im Rahmen der NS-Jugendorganisationen für die „Volksgemeinschaft“ engagieren können. Insbesondere ab dem 5. Jahrgang nehmen schlussendlich Textaufgaben zu, in welchen Berechnungen zu militärischen Kontexten durchgeführt werden müssen. Der Mathematikunterricht der NS-Zeit trägt somit auch seinen Teil zur Wehrerziehung der Jugend bei.
Abstract
(Englisch)
This master thesis looks at national socialist ideology in the seven-piece mathematical textbook series for primary schools “Rechenbuch für Volksschulen – Ostmark” and “Rechenbuch für Volksschulen – Alpen- und Donaureichsgaue“ between 1941 and 1943 and the potential exertion of influence on children and adolescents in national socialist Austria. In particular, this paper tries to shed light on the various aspects of national socialist ideology and its worldview used in this specific mathematical schoolbook series. To answer this question, the series “Rechenbuch für Volksschulen” was analysed by means of Philipp Mayring’s qualitative content analysis. In order to do so, two different categories were assigned to the textbooks’ mathematical tasks: “ideological” or “free of ideology”. Furthermore, the tasks classified as “ideological” were additionally allocated up to a maximum of two out of twelve different thematical categories. Afterwards, those thematical categories that occurred most often were then analysed using Achim Landwehr’s historical discourse analysis. With the help of Mayring’s qualitative content analysis, around 10% of “ideological” tasks could be identified in the textbook series. The thesis found that those tasks assigned to the “ideological” category increased with advancing age and grade. Thematically, a majority of the “ideological” tasks focused on members of the “Hitler Youth” (“Hitlerjugend”/HJ) taking part in collection campaigns for Nazi organisations such as the “German Winter Relief” (“Winter-hilfswerk”/WHW) or the “National Socialist People’s Welfare” (“Nationalsozialistische Volks-wohlfahrt”/NSV). Also, collecting goods and materials vital for the war is regularly made a subject of discussion in the textbooks’ tasks. This aims at manipulating students on how to properly get involved in the “German National Community” (“Volksgemeinschaft”) as part of the Nazi youth organisations. Especially starting in year 5, the number of tasks focusing on calculations concerning military and warfare context increases significantly. Therefore, this master thesis argues that math classes during the Nazi regime played a vital role in the military education of the nation’s youth.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nationalsozialismus Ideologie Schule Schulbuch Qualitative Inhaltsanalyse
Schlagwörter
(Englisch)
National Socialism ideology education textbook qualitative content analysis
Autor*innen
Christoph Kerschbaum
Haupttitel (Deutsch)
Mehr als nur Zahlen
Hauptuntertitel ()
Rechenbücher der Volksschule zur Zeit des Nationalsozialismus in Österreich
Paralleltitel (Englisch)
More than numbers
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
123 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Maria Mesner
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
31 Mathematik > 31.01 Geschichte der Mathematik
AC Nummer
AC16598857
Utheses ID
64016
Studienkennzahl
UA | 199 | 511 | 520 | 02
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1