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Die Lust an der Illusion
über den Reiz der "Scheinkunstsammlung" des Grafen Deym, der sich Müller nannte
Gabriele Hatwagner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Martin Scheutz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.850
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29484.10625.522863-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit ist die erste wissenschaftliche Untersuchung, die sich der 1789–1804 in Wien von Joseph Graf Deym betriebenen Müller’schen Kunstgallerie in ihrer Gesamtheit widmet. Dabei wird sowohl die Persönlichkeit des Gründers, der für seine Unternehmung einen bürgerlichen Deckmantel wählte, als auch dessen Zielsetzung eingehend untersucht. Im Zusammenhang mit dem Pseudonym stellt sich vor allem die Frage nach der Wechselwirkung zwischen der Inszenierung der Person des Josef Müller alias Graf Deym und der Kunstgalerie als Projektionsfläche. Eine thematische Rekonstruktion der ausgestellten Gegenstände soll die Entwicklung der Sammlung und die Änderung ihrer Ausrichtung über den Untersuchungszeitraum hinweg aufzeigen. Auch wenn die Anfänge der Müller’schen Kunstgallerie in einem Wachsfigurenkabinett mit Sensationscharakter begründet lagen, so folgte Müller-Deym – indem er alsbald auch Gipsabgüsse antiker Statuen, Uhren und Musikautomaten präsentierte – dem Aufbauprinzip der Kunstkammern. Der Reiz der „Müller’schen Kunstgalerie“ lag im Zusammenwirken der verschiedenen visuellen und akustischen Reize, die den Besucher in eine phantastische Welt entführten und ihm zu einem multimedialen Erlebnis verhalfen. Die von Müller-Deym in seiner Galerie gezeigten Objekte waren, entsprechend dem damals gepflogenen Usus Kunst „allgegenwärtig“ zu machen, zwar zum überwiegendem Teil Reproduktionen, aber von hohem kunsthandwerklichen Niveau. Der Müller’schen Kunstgallerie kann daher neben dem Unterhaltungswert auch eine bildungsvermittelnde Funktion im aufgeklärtem Sinne zugesprochen werden. Indem sämtliche ausgestellten Objekte käuflich erworben werden konnten, nahm Müller-Deym das Prinzip der in Wien erstmals 1837 veranstalteten Gewerbeausstellung vorweg. Schlussendlich ergibt sich bei näherer Betrachtung der von Müller-Deym ausgestellten Objekte eine wesentliche Gemeinsamkeit zwischen diesen und der Person des Grafen Deym: Der Wille zum Schein.
Abstract
(Englisch)
This work is the first scientific investigation about the 1789-1804 by Joseph Graf Deym operated "Müller'schen Kunsgallerie" in Vienna. It treats as well the personality of the founder, who elected a civil guise for his business, as its busyness activities. In connection with the pseudonym the question arises if there is an interaction between the staging of the person of Josef Mueller (Count Deym) and the art gallery as a projection screen. A thematic reconstruction of the exhibited items will show the development of the collection and its changing. As Deym started soon adding plaster casts of famous antic statues, watches and music automates after the ideal of the encyclopedically ordered “Kunstkammern”, he made his wax figure collection with a rather sensational character, to an art gallery known as the “Müller’sche Kunstgallerie”. He knew how to becharm his audience through his fabulous lighted and realistically looking tableaus in combination with music that appeared to come from no where. Apart from the wax figures and automates most of the shown objects were reproductions, however recreated on a high artistic level. Copies were usual in art galleries at that time and supported the custom of making art omnipresent. Thus, the “Müller’sche Kunstgallerie” also had educational value. With the possibility of acquiring all of the presented handcrafted objects, Deym’s gallery forestalled the concept of a “Gewerbeausstelung”, like it was known in Vienna later in 1837. Besides being entertainment, education and advertisement, the “Müller’sche Kunstgallerie” also was used by Müller-Deym for self-representation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Noble Artist Vienna 1800 art gallery illusion wax figures plaster figures machines reception
Schlagwörter
(Deutsch)
Adeliger Künstler Wien 1800 Kunstgalerie Illusion Wachsfiguren Gipsfiguren Automaten Rezeption
Autor*innen
Gabriele Hatwagner
Haupttitel (Deutsch)
Die Lust an der Illusion
Hauptuntertitel (Deutsch)
über den Reiz der "Scheinkunstsammlung" des Grafen Deym, der sich Müller nannte
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
175 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Scheutz
Klassifikation
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC06976522
Utheses ID
641
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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