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Aktionskunst in der Slowakei (1965-1989)
Omar Mirza
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Haiko
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.851
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29656.01566.516165-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Zwischen 1965 und 1989 erlebte die slowakische Aktionskunst ihre bedeutendste Entwicklungsphase. Die gesellschaftliche Unfreiheit des kommunistischen Regimes war dabei nicht nur externes Kennzeichen, sondern beeinflusste das künstlerische Leben stark mit. Alle alternativen Kunstformen (und mit ihnen auch die Aktionskunst), die sich der Doktrin des „sozialistischen Realismus“ nicht unterordnen wollten, wurden aus der offiziellen Kultur verwiesen. Die inoffizielle Kunst bezeichnete sich jedoch durch äußerst interessante und progressive Arbeiten, die den Vergleich mit dem Ausland nicht scheuen mussten. Zum besseren Verständnis der Position der inoffiziellen bildenden Kunst innerhalb der Tschechoslowakei wird im ersten Teil dieser Arbeit auf die sozialen, ökonomischen und politischen Verhältnisse eingegangen und die Grundprobleme der Gesellschaft erläutert. Anhand eines Einblicks in die kulturelle Sphäre werden im zweiten Teil die Ausgangspunkte der inoffiziellen Kunst erklärt. Der dritte Teil befasst sich mit der slowakischen Aktionskunst, deren Aufbruch in der zweiten Hälfte der 60er Jahre kam und sich zu großen Happenings Anfang der 70er entwickelte. In der darauf folgenden Zeit mussten sich die Künstler in private Räume oder in die Natur zurückziehen, was jedoch nicht nur zum Nachteil war, sondern zum Entstehen spezifischer Formen der Aktionskunst führte. Das Spiel, der Sport, die Natur oder die Interpretation von Kunstwerken alter Meister bildeten die Hauptthemen in diesem Zeitabschnitt. An der Wende zu den 80er Jahren gehörten die Straßenaktion und die Body Art Performance zu den meist verbreiteten Phänomenen in der slowakischen Aktionskunst. Im abschließenden vierten Teil werden Vergleiche mit der ausländischen Aktionskunst angebracht und die wichtigsten Themenbereiche der slowakischen Aktionskunst zusammengefasst. Trotz verschiedener Entwicklungsverläufe und der unterschiedlichen Bedingungen wiesen die slowakische und „westliche“ Kunst mehrere Gemeinsamkeiten auf. Andererseits fehlten in der slowakischen Aktionskunst Erscheinungen wie Selbstverletzung, Selbstopferung oder radikaler Feminismus völlig. Die ausländischen Künstler wollten mit ihren oft provokativen Aktionen einerseits auf die Probleme der Gesellschaft aufmerksam machen, andererseits, und am deutlichsten, äußerten sie ihre Unzufriedenheit mit der Situation in der Kunst, was mit der freiwilligen Ablehnung der musealen Institutionen sowie des Kunstmarktes zusammenhing. Die slowakischen Aktionskünstler setzten sich ebenfalls mit der Situation in Gesellschaft und Kunst auseinander. Ihr Protest war jedoch viel latenter, weil das Regime gegen jegliche Kritik hart durchgreifen konnte. Die Sehnsucht nach einer freien Kunst war eng mit der Sehnsucht nach einer allgemeinen Freiheit verbunden. Aus diesem Grund kann man die slowakische inoffizielle Kunst als durchaus politisch bezeichnen und anhand ihrer Konfrontationen mit dem Staatsapparat die Verhältnisse in der kommunistischen Ära besser verstehen. Im Anhang befinden sich kurze Biografien der jeweiligen Künstler. Die Bildbeilage beinhaltet Abbildungen der wichtigsten behandelten Kunstwerke.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Aktionskunst Slowakei 1965-1989 Kommunismus
Autor*innen
Omar Mirza
Haupttitel (Deutsch)
Aktionskunst in der Slowakei (1965-1989)
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
102, [36] S. : zahlr. Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Haiko
Klassifikation
21 Einzelne Kunstformen > 21.98 Mediale Kunst
AC Nummer
AC06977597
Utheses ID
642
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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