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Sind dispositionelle Achtsamkeit und dispositionelles Selbstmitgefühl der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden und weniger Stress?
Stefanie Franzmaier
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Reinhold Jagsch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72589
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24402.29369.305116-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund. Da sich Stress negativ auf die physische und psychische Gesundheit auswirken kann und jeder Mensch im Laufe seines Lebens damit konfrontiert ist, stieg das Forschungsinteresse an, Faktoren zu identifizieren, die subjektive Belastung durch Stress verringern können. Da Wohlbefinden hingegen als eines der höchsten Ziele im Leben angesehen werden kann, sind auch Faktoren von Bedeutung, die dieses positiv beeinflussen. Diesbezüglich rückten die beiden Konstrukte dispositionelle Achtsamkeit und dispositionelles Selbstmitgefühl in den Fokus der Forschung. Beide Konstrukte zeigen eine Vielzahl an positiven Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit, wie beispielsweise eine Verringerung der subjektiven Belastung durch Stress und eine Erhöhung des Wohlbefindens. Methodik. Zur Erhebung dieser Konstrukte wurde einer Stichprobe (N = 421) der Allgemeinbevölkerung eine Online-Fragebogenbatterie vorgelegt. Diese setzte sich aus soziodemografischen Daten, dem Freiburger Fragebogen zur Achtsamkeit (FFA), der Self-Compassion Scale (SCS-D), dem Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20), der Habituellen subjektiven Wohlbefindensskala (HSWBS) und dem Fragebogen zum Psychologischen Wohlbefinden (FPWB) zusammen. Ergebnisse. Je höher die Ausprägung der Achtsamkeit und des Selbstmitgefühls war, desto niedriger war die subjektive Belastung durch Stress und desto höher das Wohlbefinden. Es erwiesen sich sämtliche Zweiervergleiche der Achtsamkeits- und Selbstmitgefühlsgruppen post hoc als signifikant mit durchwegs hohen Effektstärken. Die größten Effekte zeigten sich bei beiden Dispositionen hinsichtlich der Dimension Selbstakzeptanz des Psychologischen Wohlbefindens. Außerdem konnten partiell vermittelnde Effekte von Selbstmitgefühl auf den Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und subjektivem sowie Psychologischem Wohlbefinden gefunden werden. In Bezug auf das subjektive Wohlbefinden konnten mittelgroße Effektstärken auf die Allgemeine Lebenszufriedenheit und das Stimmungsniveau erhoben werden. In Hinsicht auf das Psychologische Wohlbefinden konnte mit Ausnahme der Dimension Persönliches Wachstum Selbstmitgefühl den Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Positive Beziehungen zu anderen, Kontrollierbarkeit der Umwelt, Selbstakzeptanz, Autonomie und Sinnhaftigkeit des Lebens sowie dem Gesamtwert partiell mediieren. Die Effektstärken waren klein bis mittel, wobei sich der größte Effekt wiederum hinsichtlich der Dimension Selbstakzeptanz zeigte. Abschließend wurde analysiert, ob sich eines der beiden Verfahren HSWBS oder FPWB besser dazu eignet, Wohlbefinden bei Personen mit hoher oder niedriger Belastung durch Stress zu erfassen. Es stellte sich heraus, dass beide Verfahren eine gute Diskriminationsfähigkeit aufwiesen. Schlussfolgerungen. Dispositionelle Achtsamkeit und dispositionelles Selbstmitgefühl können somit als Schlüssel zu mehr Wohlbefinden und weniger Stress angesehen werden. Sie stellen vielversprechende Faktoren dar, die unterschiedliche positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Vor allem Selbstakzeptanz könnte hierbei eine relevante Rolle spielen. Somit sind Interventionen, die Achtsamkeit und Selbstmitgefühl berücksichtigen, von wesentlicher Bedeutung.
Abstract
(Englisch)
Background. Since stress can have a negative impact on physical and mental health and everyone is confronted with stress throughout life, the interest of research increased in investigating factors that are associated with less perceived stress. Since well-being can be considered one of the highest goals in life, the identification of factors that have a positive impact on well-being is also highly relevant. Therefore, dispositional mindfulness and dispositional self-compassion became focus of research. Both constructs show a variety of positive effects for physical and mental health, such as less perceived stress and higher well- being. Methodology. To investigate these constructs, an online questionnaire was presented to a sample from the general population (N = 421). It consisted of sociodemographic data, the Freiburg Mindfulness Inventory (FFA), the Self-Compassion Scale (SCS-D), the Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20), the Habitual subjective Well-Being Scale (HSWBS), and the Scales of Psychological Well-Being (FPWB). Results. Perceived stress and subjective as well as psychological well-being differed between groups, depending on the degree of mindfulness and self-compassion. It was found that perceived stress decreased while subjective and psychological well-being increased for individuals with a stronger expression of these dispositions. Effect sizes were consistently high. The largest effect size resulted in the self-acceptance dimension of psychological well- being. Partial mediating effects of self-compassion on the relationship between mindfulness and subjective as well as psychological well-being could be identified. Regarding subjective well-being, a medium effect size could be found in relation to life satisfaction and mood level. Concerning psychological well-being, except for personal growth, self-compassion could partially mediate the relationship between mindfulness and positive relations with others, environmental mastery, self-acceptance, autonomy, and purpose in life, as well as the total score. The effects were of small to medium size. Again, the largest effect resulted for the dimension self-acceptance. Finally, it was analyzed if HSWBS or FPWB work better for measuring well-being in people with high or low levels of stress. Both questionnaires showed a good discriminatory ability. Conclusions. Dispositional mindfulness and dispositional self-compassion can be considered as key factors for greater well-being and less stress. They represent promising factors which can have positive effects on health. Based on the results, especially self- acceptance may be relevant in this context. Thus, mindfulness and self-compassion interventions can be important in order to increase well-being and reduce perceived stress.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
subjektive Belastung durch Stress Psychologisches Wohlbefinden subjektives Wohlbefinden dispositionelle Achtsamkeit dispositionelles Selbstmitgefühl
Schlagwörter
(Englisch)
perceived stress psychological well-being subjective well-being dispositional mindfulness dispositional self-compassion
Autor*innen
Stefanie Franzmaier
Haupttitel (Deutsch)
Sind dispositionelle Achtsamkeit und dispositionelles Selbstmitgefühl der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden und weniger Stress?
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
103 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Jagsch
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC16673348
Utheses ID
64228
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
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