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Von Bewusstseinsbildung bis Krisendolmetschen - welche Rolle haben Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen in der Klimakrise?
eine empirische Analyse mit Fokus auf Dolmetschen als verkanntes Element von Krisenkommunikation und Krisenmanagement
Katharina Haas
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Französisch
Betreuer*in
Sonja Pöllabauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72236
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10715.59621.462930-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Klimawandel mag sich bereits auf jede Region der Welt auswirken, trifft Menschen jedoch unterschiedlich; basierend auf den Ungerechtigkeiten, die ihr Leben schon prägen und unverhältnismäßig zu ihrer Mitverantwortung für die Krise, ihrem Mitspracherecht und ihrer Entscheidungsmacht. Der Impuls für die vorliegende Arbeit ist die Überlegung, ob diese Ungerechtigkeiten durch sprachliche Inklusion gemindert werden können und wie Klimagerechtigkeit und epistemische Gerechtigkeit zusammenhängen. Aus diesem Impuls ergibt sich eine konkrete Forschungsfrage: Welche Rollen haben Dolmetscher*innen und Übersetzer*innen in der Klimakrise inne? Trotz ihrer potenziellen Hebelwirkung ist das Thema weithin unerforscht. Daher wird in einem ersten Schritt und auf Basis einer fundierten Literaturrecherche, die Rolle transkultureller Kommunikation in Krisen im Allgemeinen herausgearbeitet. Die resultierenden Zwischenergebnisse gelten als Hypothesen für die Beantwortung der Forschungsfrage und werden an den Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) geprüft und anschließend durch die empirisch erhobenen Daten der sechs geführten Interviews bestätigt. Das gezogene Fazit ist, dass Dolmetscher*innen und Übersetzer*innen einen bedeutenden Teil dazu beitragen können, die Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels und die Anpassung daran gerechter und effektiver zu gestalten, indem sie Ungerechtigkeiten adressieren, Zugang zum Klimadialog und der Klimabewegung schaffen und so Bewusstseinsbildung und Partizipation ermöglichen. Sie sind essentiell in der Kommunikation mit Flüchtlingen und betroffenen Menschen und erleichtern den Austausch verschiedener Wissensformen, bewährter Praktiken und neuer Narrative, die einen Einfluss auf menschliches Verhalten, soziale Normen und politische Maßnahmen haben. Um diese Rollen wahrnehmen zu können, braucht es ein entsprechendes Ausbildungsangebot und interdisziplinäre Weiterbildungen, sowie ein stärkeres öffentliches Bewusstsein für den aktuellen und zukünftigen Bedarf an Sprachmittlung in einer Krise. Diese Arbeit ist eine Anregung für eine ganzheitliche Debatte über die Hebelwirkung transkultureller Kommunikation und das Potenzial von Dolmetscher*innen und Übersetzer*innen, eine gerechtere und nachhaltigere Welt mitzugestalten.
Abstract
(Englisch)
While the impacts of climate change have at present reached all regions of the world, they are affecting individuals very differently; based on the injustice that already shapes their lives and disproportionately to their responsibility for the crisis, decision making power and opportunities to speak up. The idea of linguistic inclusion as a way of mitigating these injustices as well as the link between climate justice and epistemic justice was the impetus for this paper. From this initial idea, a specific research question emerged: What are the roles of interpreters and translators in the climate crisis? Despite the potential impact of their contribution, the topic remains largely unexplored. Therefore, the first step of this paper is to identify the role of transcultural communication in crises in general, based on an in-depth literature review. From the resulting findings, hypotheses are derived to answer the research question, which are then cross-checked in a second step using the reports of the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Finally, the results are confirmed and supplemented by six interviewees as part of the empirical study. The conclusion drawn is that interpreters and translators can play a significant role in making climate change mitigation and adaptation more equitable and effective, by addressing inequalities and providing access to the climate discourse and movement; thus, enhancing awareness raising and citizen participation. They are vital for communicating with refugees and affected people, for facilitating the exchange of different forms of knowledge, relaying best practices and disseminating new narratives that impact human behaviour, social norms and policies. In order to be able to carry out these roles, there is a need for appropriate educational programmes and interdisciplinary in-depth training, as well as greater general awareness of the current and future needs for language mediation in a crisis. This paper is intended as a stimulus for a holistic debate on the potential of transcultural communication and the contribution of interpreters and translators to shaping a more just and sustainable world.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Krisendolmetschen Klimawandel Transkulturelle Kommunikation IPCC Partizipation Klimawandelminderung Klimawandelanpassung
Schlagwörter
(Englisch)
Crisis Translation Climate Change Transcultural Communication IPCC Participation Climate Change Adaptation Climate Change Mitigation
Autor*innen
Katharina Haas
Haupttitel (Deutsch)
Von Bewusstseinsbildung bis Krisendolmetschen - welche Rolle haben Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen in der Klimakrise?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine empirische Analyse mit Fokus auf Dolmetschen als verkanntes Element von Krisenkommunikation und Krisenmanagement
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
221 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sonja Pöllabauer
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft ,
43 Umweltforschung > 43.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
43 Umweltforschung > 43.47 Globale Umweltprobleme
AC Nummer
AC16607432
Utheses ID
64312
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 345 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1