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Die Rolle der EU im globalen Wettrennen um die Covid-19-Impfstoffe
Errungenschaften und Limitationen der EU Health Policy sowie des Joint Procurement Agreement
Andrea Heigl
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Europäische Studien
Betreuer*in
Peter Slominski
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72499
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17243.46465.896455-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 stellte die EU vor eine Fülle von gesundheitspolitischen Herausforderungen – in einem Feld, in dem sie nur wenige Kompetenzen hat. Gesundheitsversorgung ist für die Mitgliedstaaten politisch heikel und kostenintensiv. Entsprechend zurückhaltend waren sie in der Vergangenheit, Macht an supranationale Institutionen abzugeben. Dennoch gelang es der EU, ein gemeinsames Beschaffungsverfahren für Covid-19-Impfstoffe zu implementieren, das den gleichen Zugang für alle EU-Bürger*innen zu Impfstoffen bei einer breiten Streuung des Risikoportfolios ermöglichte. Die vorliegende Arbeit stellt daher die Frage: Kam es im Zuge der Beschaffung der Covid-19-Impfstoffe zu einer Vertiefung der europäischen Kompetenzen im Sinne des Supranationalismus? Wenn ja, in welchen Dimensionen (nach Stone Sweet/Sandholtz) ging dieser Prozess von statten? Die Fragestellungen werden anhand von Literatur diskutiert; die wissenschaftliche Debatte wird um die mediale Wahrnehmung des Beschaffungsprozesses der Covid-19-Impfstoffe sowie um Interviews mit österreichischen Entscheidungsträgern im Gesundheitssystem ergänzt. Es kann festgehalten werden, dass es tatsächlich zu einer Vertiefung der europäischen Integration kam. Für den Beschaffungsprozess wurde das bereits zuvor implementierte Joint Procurement Agreement für medizinische Güter im Krisenfall um entscheidende Faktoren wie einen Verteilungsschlüssel zwischen den Mitgliedstaaten und eine gemeinsame Finanzierung erweitert. Darüber hinaus wurden mit dem Programm „EU4Health“ verschiedene Soft-Law-Maßnahmen verabschiedet, die primär auf Public Health abzielen. Für eine verstärkte Integration der Gesundheitsversorgung wird in der Literatur eine Vertragsänderung als notwendig erachtet, die allerdings derzeit außer Reichweite scheint.
Abstract
(Englisch)
The outbreak of the Covid-19-pandemic in the spring of 2020 presented the EU with a wide range of policy challenges in health, a field in which the Union has only few competences. Health care is a sensitive issue politically and very costly for Member States. Accordingly, they were reluctant to cede power to supranational institutions in the past. Nevertheless, the EU managed to implement a joint procurement procedure for the Covid-19 vaccines which allowed equal access to vaccines for all EU citizens while spreading the risk portfolio. This paper therefore asks the question: Did the procurement of Covid-19 vaccines lead to a deepening of European competences in the sense of supranationalism? If so, in which dimensions (according to Stone Sweet/Sandholtz) did this process take place? The questions are discussed on the basis of literature; the academic discourse is complemented by media reports on the procurement procedure and interviews with decision-makers in the Austrian health system. It was found that there has indeed been a deepening of European integration. For the procurement process, the previously implemented Joint Procurement Agreement for medical goods in the event of a crisis was expanded by decisive factors such as a distribution key between the Member States and joint financing. In addition, various soft law measures were adopted with the „EU4Health“ programme, which primarily targets public health. For greater integration of health care, a treaty change is considered necessary in the literature, which, however, currently seems only a remote possibility.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
EU-Gesundheitspolitik Public Health Pandemie Covid-19 Impfstoffe Supranationalismus Soft Law
Schlagwörter
(Englisch)
EU Health Policy Public Health Pandemic Covid-19 Vaccines Supranationalism Soft Law
Autor*innen
Andrea Heigl
Haupttitel (Deutsch)
Die Rolle der EU im globalen Wettrennen um die Covid-19-Impfstoffe
Hauptuntertitel (Deutsch)
Errungenschaften und Limitationen der EU Health Policy sowie des Joint Procurement Agreement
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
VIII, 66 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Slominski
Klassifikation
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC16663813
Utheses ID
64393
Studienkennzahl
UA | 992 | 959 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1