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Geschichte organisieren - Gottfried Bessel und sein "Chronicon Gotwicense"
Manuela Mayer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Geschichte)
Betreuer*in
Thomas Wallnig
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72955
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27731.45684.551920-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der 1732 publizierte erste Band des „Chronicon Gotwicense“ des Göttweiger Abtes Gottfried Bessel wird seit seinem Erscheinen als Abhandlung über mittelalterliche Quellen (v.a. Handschriften und Urkunden) interpretiert. Die erhaltenen Manuskripte der weiteren geplanten Bände zeigen jedoch, dass das Werk eine bisher nicht wahrgenommene reichsrechtliche Komponente beinhaltet. Diese zeigt sich vor allem im geplanten zweiten Band, der konsequent die Reichsgeschichte in die Göttweiger Hausgeschichte einband. In der Dissertation werden erstmals die erhaltenen Manuskripte der unpublizierten Bände ausgewertet und mit weiteren Quellen (u.a. Briefen) verschränkt. Dabei ergeben sich bisher unerkannte Verbindungen zu anderen Aktivitäten Bessels, z.B. seinen diplomatischen Missionen im Auftrag der Habsburger und der Grafen von Schönborn, seinem Rektorat an der Universität Wien und der Neugestaltung des bei einem Brand zerstörten Stiftes Göttweig. In all diesen Bereichen zeigt sich Bessels Loyalität zum Kaiserhaus und zum Reich. Das „Chronicon Gotwicense“ fügt sich in dieses Bild ein, indem es die Kaiser des Reichs konsequent als mächtige Herrscher im Vollbesitz ihrer Rechte darstellt. Damit griff Bessel in relevante Fragen seiner Zeit ein, etwa zur Bedeutung mittelalterlicher Urkunden als rechthistorischer Quellen, zum Verhältnis von Kaiser und Fürsten und zur Beschaffenheit des Reichs. Die Dissertation gliedert sich in drei thematische Teile: der erste Teil beschäftigt sich mit der Verbindung von Rechtswissenschaft und Geschichtsforschung in der Frühen Neuzeit. Der zweite Teil konzentriert sich auf das Stift Göttweig als Raum für die Entstehung des „Chronicon Gotwicense“ und den Neubau, dessen Arbeit parallel zu jener am „Chronicon Gotwicense“ stattfand. Der dritte Teil setzt sich mit jenen Praktiken auseinander, die zur Umsetzung des „Chronicon Gotwicense“ notwendig waren. Zudem wird erstmals der Inhalt aller drei Bände analysiert.
Abstract
(Englisch)
Since its publication in 1732, the first volume of Gottfried Bessels “Chronicon Gotwicense” has been seen as a treatise on medieval documents (especially manuscripts and charters). The preserved manuscripts of two more unpublished volumes show that there is also a legal component that has not been recognised until now. It becomes most evident in the second volume, which consequently combined the history of the Holy Roman Empire with the local history of Göttweig Abbey. This thesis evaluates the manuscripts and other relevant sources (such as letters) for the first time. It shows that there is a connection between this publication and Bessel’s other activities such as his diplomatic missions for the Habsburgs and the counts of Schönborn, his rectorate at the University of Vienna and the reconstruction of Göttweig Abbey which was destroyed by fire. Everywhere, Bessel’s loyalty to the Habsburg family and the empire shows. The “Chronicon Gotwicense” fits into the picture as it the German emperors as powerful leaders in possession of their rights. In doing so, Bessel addresses relevant questions of his time, e.g concerning the value of medieval documents as sources of legal history, the ratio of power between the emperor and the princes, or the constitution of the empire. The thesis consists of three parts: the first part deals with the connection of law studies and historical research during the early modern period. The second part focuses on Göttweig Abbey as space and its reconstruction that ran parallel to the works at the “Chronicon Gotwicense”. The third part deals with the learned practices that determined the “Chronicon Gotwicense”. It also provides an analysis of the contents of all three volumes for the first time.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Geschichtsforschung Diplomatik Reichsgeschichte 18. Jahrhundert
Schlagwörter
(Englisch)
Historical research diplomatics history of the Holy Roman Empire 18th century
Autor*innen
Manuela Mayer
Haupttitel (Deutsch)
Geschichte organisieren - Gottfried Bessel und sein "Chronicon Gotwicense"
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
419 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Thomas Winkelbauer ,
Birgit Emich
Klassifikation
15 Geschichte > 15.10 Historische Hilfswissenschaften
AC Nummer
AC16743738
Utheses ID
64511
Studienkennzahl
UA | 792 | 312 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1