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Wieviel Raum wird Scham und Beschämung im Turnsaal geboten?
eine Lehrer*innenperspektive der Sekundarstufe 2
Susanna Laggner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Bewegung und Sport UF Italienisch
Betreuer*in
Björn Krenn
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72349
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12448.75532.983342-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Schüler*innen empfinden im Bewegungs- und Sportunterricht immer wieder Gefühle von Scham und Beschämung. Ein natürliches Ausmaß an Scham ist notwendig, um Lernprozesse zu ermöglichen, ein Übermaß wirkt sich jedoch negativ auf die sportliche Leistung und auch auf die Entwicklung der Jugendlichen aus. Lehrer*innen nehmen dies wahr, und kennen präventive Maßnahmen und Interventionsmöglichkeiten, um den negativen Seiten der Scham entgegenzuwirken. Es liegt allerdings kein Wissen darüber vor, inwiefern die Wahrnehmung aus Sicht der Lehrkräfte die Unterrichtsgestaltung in der österreichischen Sekundarstufe 2 beeinflusst. Dazu wurde eine empirische Studie durchgeführt. Mit einem leitfadengestützten Interview wurden fünf Expert*innen befragt. Als Expert*innen wurden drei weibliche und zwei männliche Lehrkräfte, die Bewegung und Sport an einer österreichischen Schule (der Sekundarstufe 2 in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich) unterrichten, definiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Lehrkräfte Scham und Beschämung bei Schüler*innen vor allem bei Situationen der Leistungsfeststellung und bei gewissen Organisationsformen wahrnehmen. Zusätzlich merken sie, dass sich viele Schüler*innen wegen ihres Körpers schämen. Lehrer*innen bemühen sich, ihren Unterricht so zu gestalten, dass der Leistungsdruck minimiert wird und individuelle Stärken zum Vorschein gebracht werden. Sie versuchen, manche Schamsituationen zu verhindern, indem sie gewisse Organisationsformen überdenken und zum Beispiel jene Situationen vermeiden, bei denen wenige Schüler*innen gleichzeitig in Bewegung sind. Alles deutet darauf hin, dass die Lehrer*innen versuchen, vor allem ein positives Unterrichtsklima zu schaffen und die Schüler*innen in ihrer Diversität zu fördern, damit sie ihre sportlichen Leistungen bringen können und in ihrer Entwicklung gefördert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Scham und Beschämung in der Unterrichtsplanung insofern eine Rolle spielen, als dass die Lehrkräfte stets versuchen, den Gefühlen Scham, Beschämung und Angst möglichst wenig Raum zu geben.
Abstract
(Englisch)
Students frequently experience feelings of shame and embarrassment during physical education lessons. A natural amount of shame is necessary to enable learning processes, but excessive shame negatively impacts athletic performance and young people’s development. Physical education teachers are aware of this and know preventive measures and intervention possibilities to counteract this phenomenon. However, there is no knowledge about the extent to which the teachers’ perceptions influence instructional design in upper secondary education. Therefore, an empirical study was conducted. Five experts were interviewed using a guided interview. Three female and two male teachers who teach physical education at upper secondary schools in Vienna, Lower Austria and Upper Austria were defined as experts. The results show that teachers perceive feelings of shame and embarrassment in students, especially in situations of performance assessment and in certain forms of instructional organization. In addition, they notice that many students are ashamed of their bodies. Teachers try to design their lessons in a way where the pressure to perform is minimized and individual strengths are brought to the fore. They attempt to prevent occurrences of shame by reconsidering certain forms of lesson organization and, for example, avoiding situations in which few students are in motion at the same time. However, they try to create a positive classroom environment and support students in their diversity, so that they can athletically perform well and are supported in their development. The results show that shame and embarrassment are considered in the lesson planning process as teachers always seek to give as little space as possible to feelings of shame, embarrassment, and fear.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Scham Beschämung Jugendliche Schüler*innen Bewegungsunterricht Sportunterricht Lehrer*innenperspektive präventive Maßnahmen Interventionsmöglichkeiten
Schlagwörter
(Englisch)
Shame shaming adolescents students sport physical education lessons teacher perspective preventive measures intervention options
Autor*innen
Susanna Laggner
Haupttitel (Deutsch)
Wieviel Raum wird Scham und Beschämung im Turnsaal geboten?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Lehrer*innenperspektive der Sekundarstufe 2
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
VI, 83 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Björn Krenn
Klassifikationen
76 Sport > 76.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
76 Sport > 76.11 Sportsoziologie, Sportpsychologie ,
76 Sport > 76.20 Sportorganisation ,
80 Pädagogik > 80.00 Pädagogik: Allgemeines ,
81 Bildungswesen > 81.50 Pädagogische Psychologie, Unterrichtspsychologie, Schulpsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC16631595
Utheses ID
64599
Studienkennzahl
UA | 199 | 500 | 517 | 02
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1