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Germans in the Cameroons: a training requirement assessment for German expats in development organisations in Cameroon
an intercultural perspective
Annika Doreen Maurer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Individuelles Masterstudium Globalgeschichte
Betreuer*in
Hermann Mückler
DOI
10.25365/thesis.72392
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14968.64778.597081-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die gemeinsame deutsch-kamerunische Geschichte begann mit dem Kolonialismus vor über hundert Jahren und entfaltet sich heute vor allem in der Entwicklungszusammenarbeit, denn Deutschland ist der größte bilaterale Finanzierungspartner Kameruns. Die Arbeit findet in multikulturellen Teams statt, in denen deutsche Expats mit lokalen Mitarbeitern zusammenarbeiten. Das Feld der interkulturellen Kommunikation behandelt diese Komplexität: Weil Kultur alle Lebensbereiche betrifft, wirken unterschiedliche kulturelle Hintergründe auf Begegnungen. Bei der Vorbereitung auf Auslandseinsätze stehen für Deutsche nur wenige Informationen über Kamerun zur Verfügung. Interkulturelles Training ist ein Instrument, um zukünftige Expats auf ein effektives und angemessenes Verhalten in interkulturellen Begegnungen vorzubereiten. Dies ist besonders relevant, weil in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit sich der Kontext stark vom Heimatland unterscheidet und mitunter von anderen Machtdynamiken charakterisiert ist. Interkulturelle Kompetenz spielt dort besonders eine Rolle für die erfolgreiche Umsetzung der Projekte. Die Sichtweise der Kameruner Kolleginnen und Kollegen auf deutsche Expats in Kamerun wird anhand von Interviews analysiert und durch informelle Feldforschung abgerundet. Deutsche und die deutsche Kultur genießen in Kamerun ein positives Image, und die deutsche kolonialen Vergangenheit wird überwiegend positiv beschrieben: Für die deutsche Struktur und harte Arbeit. Weitere Merkmale eines deutschen Arbeitsstils sind zielorientierte Prozesse und flache Hierarchien. Deutsche und kamerunische verschiedene Wahrnehmungen können zu Konflikten in Bezug auf Zeit, Kommunikation, Verständnis von Hierarchien und finanziellen Zahlungen führen. Diese lassen sich durch zugrundeliegende Wertedifferenzen in der Weltsicht, von einer individualistischen im Vergleich zu einer kollektivistischen, und daraus folgend einer partikularistischen oder universellen Anwendung von Normen erklären. Der deutsche Mechanismus der Rückkehr zu den bekannten Regeln und Strukturen steht manchmal im Widerspruch zu der für den kamerunischen Kontext notwendigen Flexibilität. Aus kamerunischer Sicht zeigen die Deutschen eine gute Anpassung an den kamerunischen Kontext, indem sie Interesse am kamerunischen Kulturerbe und Lernbereitschaft zeigen. Nach der Beschreibung der Fremdwahrnehmung der deutschen Kultur werden in dieser Arbeit Schulungsinhalte vorgeschlagen, welche theoretisches Wissen über die kamerunische Geschichte sowie die Bedeutung der kamerunischen Kultur und Kollektive umfassen. Zusätzlich zu den länderspezifischen Informationen sollte das Training eine externe Perspektive auf die deutsche Kultur und das Bewusstmachen der deutschen kulturellen Werte umfassen, um einen Perspektivenwechsel und ein Verständnis für Missverständnisse zu schaffen. Dieses kulturspezifische Training ist neben einem allgemeinen interkulturellen Kompetenztraining vorgesehen, das sich auf die deutschen Besonderheiten konzentriert, was basierend auf den entdeckten Lücken und kulturellen Kommunikationsproblemen, wie z. B. kontextbezogene Kommunikation und Umgang mit Unsicherheit, konzipiert wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Trainings ist die Sensibilisierung für Machtdynamiken, insbesondere für das positive Bild des deutschen kolonialen Erbes in Kamerun, das einen sensiblen Umgang von Seiten der Deutschen erfordert. Der letzte Teil des Trainings soll praktische Ratschläge zur Milderung des Kulturschocks geben, was auch das Erwartungsmanagement in Bezug auf die neue Situation als Expat in Kamerun einschließt.
Abstract
(Englisch)
German-Cameroonian shared history started with colonialism over a hundred years ago and currently mostly unfolds itself in development cooperation as Germany is Cameroon’s biggest bilateral funding partner. The work takes place in multicultural teams where German expats work with local staff. The field of intercultural communication describes this complexity: Seeing culture permeating every aspect of life, different cultural backgrounds play a role in interactions. When preparing for assignments abroad, limited information about Cameroon is available for Germans. Intercultural training is a tool to prepare future expats for effective and appropriate behaviour in intercultural encounters. This is especially relevant in the field of international development where the context will be very different from the home country, and also permeated by different power dynamics, but intercultural competence does matter a lot for the successful implementation of the project. This study analyses the viewpoint of Cameroonian colleagues on German expats in Cameroon through interviews and adds informal field research to illustrate the findings. Germans and German culture enjoy a positive image in Cameroon, including a majorly positive connotation of the German colonial past, for its rigorousness and hard work. Other characteristics of a German work style are goal-oriented processes and flat hierarchies. German and Cameroonian differences in the perception of reality can lead to friction regarding time, communication, understanding of hierarchy and financial distributions. These might be explained by underlying value differences of an individualistic compared to a collectivistic worldview, and following this, a particularistic or universal application of norms. A German mechanism of returning to the known rules and structures is sometimes in conflict with the flexibility necessary for the Cameroonian context. From the Cameroonian perspective, the Germans show a good adaptation to the Cameroonian context by displaying interest in the Cameroonian cultural heritage and a willingness to learn. Following this assessment, this paper proposes training content including theoretical knowledge about Cameroonian history as well as the importance of Cameroonian culture and collectives. In addition to the country-specific information, training should include the outside view on German culture and awareness of German cultural values, enabling perspective-taking and understanding of misunderstandings. This culture-specific training is projected alongside a general intercultural competence training, that should focus on German particularities based on the discovered gaps and cultural communication frictions such as high-context communication and dealing with uncertainty. Another important aspect of training is the awareness of power dynamics, especially the positive image of the German colonial legacy in Cameroon which requires a sensitive approach from the Germans. The last part of the training shall be practical advice for mitigating culture shock, which also includes expectation management regarding the new situation as an expat in Cameroon.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Interkulturelle Kommunikation Anthropologie deutsche Kultur Entwicklungszusammenarbeit in Kamerun Interkulturelles Training
Schlagwörter
(Englisch)
Intercultural Communication Anthropology German Culture Development Cooperation in Cameroon Intercultural Training
Autor*innen
Annika Doreen Maurer
Haupttitel (Englisch)
Germans in the Cameroons: a training requirement assessment for German expats in development organisations in Cameroon
Hauptuntertitel (Englisch)
an intercultural perspective
Paralleltitel (Deutsch)
Germans in the Cameroons: eine Betrachtung der Trainingsbedürfnisse für Deutsche in Organisationen der internationalen Entwicklung in Kamerun
Paralleluntertitel (Deutsch)
eine interkulturelle Perspektive
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
vii, 96 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Hermann Mückler
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.99 Kommunikationswissenschaft: Sonstiges ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
73 Ethnologie > 73.00 Ethnologie: Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.06 Ethnographie ,
73 Ethnologie > 73.08 Regionale Ethnologie ,
80 Pädagogik > 80.57 Interkulturelle Erziehung
AC Nummer
AC16638619
Utheses ID
64658
Studienkennzahl
UA | 067 | 805 | |