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Die Erfahrung des Reisens in der Popliteratur
zwischen postkolonialen Tendenzen, Freiheitssuche, Nostalgie und Utopie
Anna Maria Stefanie Mayrhauser
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.7149
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29382.29996.332466-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Erfahrung des Reisens hat in der Pop- und Beatliteratur immer eine Rolle gespielt. Seit den 1990er Jahren haben sich die Vorzeichen einer Reiseliteratur im popkulturellen Kontext geändert: Zu dem Gefühl, dass es nichts mehr zu „entdecken“ gibt, dass die Reisenden nirgends mehr die „ersten Fremden“ sind, ist die Tatsache hinzugekommen, dass Globalisierung, Transkulturalisierung und Hybridität die Reiseerfahrung und damit auch das Schreiben übers Reisen verändert haben. Nach einer theoretischen Einführung in die Popliteratur und in die Welt der Reiseliteratur und Tourismusforschung werden drei zeitgenössische Autoren, Alex Garland, Christian Kracht und Benjamin Kunkel besprochen und verglichen. Als Analyseinstrumente dienen die Begriffe Freiheit, Authentizität, Nostalgie, Postkolonialismus und Utopie. Es wird diskutiert, inwiefern es bei AutorInnen, die in einem popkulturellen Kontext schreiben, trotz ihres Subversitvitätsanspruches zu rassistischen und tendenziell postkolonialistischen Aussagen kommt. Christian Kracht reist in Der gelbe Bleistift, Ferien für immer und Tristesse Royale in einem Referenzsystem von Reiseliteraturgeschichte(n) des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und einem davon oft nur schwer unterscheidbaren Referenzsystem von Pop und „pop-cultural imperialism“. Dabei läuft er öfters Gefahr, postkolonialen Tendenzen zuzusprechen. Kracht spielt mit Klischees von Exotismus und Rassismus und nutzt das Reisemotiv zu seiner Selbststilisierung. Seine provokative Schreibweise, sein Traum vom elitären Reisen und seine Beschreibung der Fremderfahrung wird der Literaturwissenschaft noch viel Material bereiten. Alex Garland macht in The Beach Tourismus zur Kriegsmetapher. Eine vordergründig oberflächliche Abenteuergeschichte mit großem popkulturellen Referenzsystem zeichnet das Bild einer globalisierten und ungerechten Welt. Die Reise von Benjamin Kunkels Protagonisten in Indecision führt zum ironisierten politischem Bewusstsein. Das Bild von jungen Backpackenden aus westlichen Industrieländern ist zur Normalität geworden, ihr Konflikt des Reisens auf ausgelatschten Pfaden und ihre Gewissenkonflikte, sich den Luxus in Entwicklungsländern zu „gönnen“ nur noch eine nebensächliche Erwähnung wert, im Gegensatz zu Alex Garland und Christian Kracht, die diesen Konflikt immer wieder zum Hauptthema erheben. Werke der Popliteratur sagen etwas über globale, politische Verhältnisse aus. Auch das Bild dieser drei Autoren in der deutsch- und teils englischsprachigen Presse wurde untersucht. Die Analyse der Texte dieser drei Autoren hat bewiesen, dass Popliteratur Aussagen über globale und politische Zusammenhänge und Machtstrukturen tifft.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Popliteratur Reisen Christian Kracht Alex Garland Benjamin Kunkel
Autor*innen
Anna Maria Stefanie Mayrhauser
Haupttitel (Deutsch)
Die Erfahrung des Reisens in der Popliteratur
Hauptuntertitel (Deutsch)
zwischen postkolonialen Tendenzen, Freiheitssuche, Nostalgie und Utopie
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
157 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Norbert Bachleitner
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.00 Sprach- und Literaturwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC07866258
Utheses ID
6471
Studienkennzahl
UA | 393 | | |
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