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Auf historisch-archäologischer Erholungssuche
das Silberhuberhaus am Hermannskogel - ein Schutzhaus in Wien
Franz David Eschner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Urgeschichte und Historische Archäologie
Betreuer*in
Natascha Mehler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72932
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24244.95630.337336-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese historisch-archäologische Erholungssuche beginnt mit einer Wanderung im Wienerwald und der überraschenden Einsicht, dass Müll kreative Wirkung auf Archäolog*innen haben kann. Der Fund einer Müllhalde verrät den ehemaligen Standort eines Schutzhauses. Die Geschichte dieser Müllhalde ist gleichzeitig die Erzählung dieses Schutzhauses und führt damit in weiterer Folge zur Wiederentdeckung eines frühen Erholungsziels im stadtnahen Grüngebiet. Rezenter und moderner Müll ist in diesem Kontext als eine materielle Quelle zu betrachten, die nicht unbedacht als Abfall wiederentsorgt werden sollte. Vorzugsweise wird ein Schutzhaus dort errichtet, wo eine überregionale, eventuell historisch gewachsene, Verbindung bestehen. Wenn aber die Errichtung des Gebäudes nicht nur die Infrastruktur alter Wege widerspiegelt, sondern auch die Erholungssuche im urbanen Bereich, welche Erkenntnisse kann die Archäologie daraus ziehen? Es handelt sich bei dem wiederentdeckten Schutzhaus am Hermannskogel, dem „Silberhuberhaus (Hermannskogelhaus)“ im suburbanen Weichbild der Großstadt Wien um die Ausprägung einer besonderen Kulturform und damit letztendlich um ein Kulturdenkmal. Jedenfalls steht es als Sinnbild der gesellschaftlichen Entwicklung einer Großstadt im Übergang vom 19. zum 20. Jhdt.. Es ist gleichfalls ein Spiegel der Ereignisse von Kriegen hin zu Brandkatastrophen, die den Bestand gefährden, das Bild des Gebäudes verändern und letztendlich den Niedergang des Hauses mitverursachen. In der Arbeit wird ein Leitfaden die Beobachtung der Tradition der Schutzhütten mit dem geographischen Hauptaugenmerk auf den Gebirgsstock der Alpen bis hin zu den historischen Wurzeln sein. Die Definition eines Schutzhauses im rechtlichen Sinne ist von grundlegender Bedeutung. Architektonisch mit Gaststätten des Mittelalters und der Neuzeit vergleichbar, nimmt das Silberhuberhaus (Hermannskogelhaus) dennoch eine ganz eigenständige Entwicklung. Dessen bauhistorische Evolution geht einher mit der Entwicklung des Naturschutzes und der Sorge vor einer drohenden Verhüttelung der Natur. Trotz Einschränkungen ursprünglich geplanter Untersuchungen der Müllhalde und des ehemaligen Gastgartens durch das Bundesdenkmalamt ist eine genaue Rekonstruktion der entscheidenden Nutzungsperioden anhand vorliegender Bilanzen, historischer Baupläne und alter Zeitungsartikel möglich. Eine archäologische Grabung kann als ein weiterer, spannender Schritt in der Erforschung dieses Schutzhauses und der besonderen Erholungskultur, die das Gebäude und seine Errichtung für einen urbanen Raum verkörpert, betrachtet werden.
Abstract
(Englisch)
This historical-archaeological recreational quest begins with a hike in the Vienna Woods and the surprising insight that rubbish can have a creative effect on archaeologists. The discovery of a rubbish dump reveals the former location of a shelter. The story of this rubbish dump is at the same time the story of this shelter and thus leads to the rediscovery of an early recreational destination in the green area close to the city. In this context, recurrent and modern rubbish is to be regarded as a material source that should not be carelessly disposed of as waste. Preferably, a shelter is erected where there is a supra-regional, possibly historical, connection. But if the construction of the building reflects not only the infrastructure of old paths, but also the search for recreation in urban areas, what insights can archaeology draw from this? The rediscovered shelter on the Hermannskogel, the "Silberhuberhaus (Hermannskogelhaus)" in the suburban soft area of the city of Vienna, is the expression of a special cultural form and thus ultimately a cultural monument. In any case, it stands as a symbol of the social development of a large city in the transition from the 19th to the 20th century. It is also a mirror of events, from wars to fire disasters, which endanger the building's existence, change its image and ultimately contribute to its demise. A guiding principle in the work will be the observation of the tradition of shelters with the main geographical focus on the mountain range of the Alps up to the historical roots. The definition of a shelter in the legal sense is of fundamental importance. Architecturally comparable to inns of the Middle Ages and modern times, the Silberhuberhaus (Hermannskogelhaus) nevertheless takes on a completely independent development. Its architectural-historical evolution goes hand in hand with the development of nature conservation and the concern about an imminent shake-out of nature. Despite restrictions on originally planned investigations of the rubbish dump and the former guest garden by the Federal Office for the Protection of Monuments, an exact reconstruction of the decisive periods of use is possible based on available balance sheets, historical building plans and old newspaper articles. An archaeological excavation can be considered a further, exciting step in the exploration of this shelter and the special recreational culture that the building and its construction embody for an urban space.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Schutzhaus Schutzhütte Naturschutz Erholung Kulturdenkmal Wirtshaus Nutzung
Autor*innen
Franz David Eschner
Haupttitel (Deutsch)
Auf historisch-archäologischer Erholungssuche
Hauptuntertitel ()
das Silberhuberhaus am Hermannskogel - ein Schutzhaus in Wien
Paralleltitel (Englisch)
In search of historical-archaeological recreation
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
248 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Natascha Mehler
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.15 Archäologie ,
43 Umweltforschung > 43.31 Naturschutz
AC Nummer
AC16741675
Utheses ID
64795
Studienkennzahl
UA | 066 | 801 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1