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Rechtsextremes Wahlverhalten in der Slowakei
Feldforschung in Ortschaften mit überdurchschnittlichen Wähler*innenanteil der ĽSNS
Natalia Varabyeu Kancelova
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Interdisziplinäre Osteuropastudien
Betreuer*in
Karin Liebhart
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72547
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24640.64929.859057-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Wahl der rechtsextremen Partei ĽSNS in den Nationalrat der Slowakischen Republik im Jahr 2016 glich einer Zäsur in der slowakischen Innenpolitik. Auch im internationalen Kontext, wo rechtspopulistische Formationen präsent sind, handelt es sich um ein besonders ausgeprägtes Phänomen des radikalen Wahlverhaltens. Viele der gängigen Erklärungsansätze greifen dabei zu kurz, wobei die Gründe für diesen Wahlerfolg entweder stark individualisiert oder im Rahmen des parteipolitischen Kampfs instrumentalisiert werden. Die vorliegende Arbeit beleuchtet, inwiefern einerseits die Beschaffenheit der Lebenswelt der Wähler*innen und andererseits mögliche rechtsextreme Einstellungen den ĽSNS-Wahlerfolg erklären können. Hierzu wird Feldforschung in mehreren slowakischen Orten durchgeführt, in denen die Partei im Rahmen der Parlamentswahlen 2016 und darüber hinaus überdurchschnittliche Wahlergebnisse erzielte. Dabei wird ein Mixed-Methods-Zugang angewendet, der aus Interviews mit den Ortsbewohner*innen und einer Fragebogenumfrage zu politischen Einstellungen besteht. Es zeigt sich, dass obwohl sich die Orte in verschiedenen Regionen der Slowakei befinden, viele der Faktoren, die zum Wahlerfolg der ĽSNS beitrugen, sehr ähnlich sind. Trotz der geringen Ortsgrößen handelt es sich jedoch entgegen dem gängigen Vorurteil nicht etwa um das Phänomen des sogenannten „village fascism“. Ganz im Gegenteil dazu wird deutlich, dass die politischen Einstellungen im Ort stark durchmischt sind und sogar progressive Elemente aufweisen. Der Erfolg der ĽSNS wird hingegen durch eine radikalisierte Minderheit bedingt, deren Stimmenanteil aufgrund der geringen Ortsgrößen stärker ins Gewicht fällt. Ein übereinstimmendes Element bildet in dieser Lebenswelt jedoch die Unzufriedenheit mit den gesellschaftspolitischen Entwicklungen der Slowakei. Dieser Umstand weist somit demokratiegefährdende Implikationen auf, die sich in rechtsextremen Wahlerfolgen äußern können.
Abstract
(Englisch)
The election of the far-right ĽSNS party to the Slovak National Council in 2016 was a turning point in domestic politics. Even in the international context, where right-wing populist formations are present, it is a particularly pronounced phenomenon of radical voting behaviour. Many of the common explanations fall short, with reasons for this electoral success either being strongly individualised or instrumentalised in the context of the party-political struggle. This study examines the extent to which the voters' living environment and possible right-wing extremist attitudes contributed to the success of the ĽSNS. Thus, field research is conducted in several villages where the party achieved above-average election results in the 2016 parliamentary elections and beyond. A mixed-methods approach, consisting of interviews with residents and a questionnaire survey on political attitudes, shows that although the villages are geographically dispersed, they share many of the factors that contributed to the electoral success of the ĽSNS. However, in contrast to the common prejudice, this is not a phenomenon of a so-called "village fascism". On the contrary, the study found that political attitudes in the villages are strongly mixed and even show progressive elements. The ĽSNS success can be explained due to a radicalised minority whose share of the vote is more significant because of the small size of the place in question. However, a consistent element in this environment is dissatisfaction with the socio-political developments in Slovakia. This has implications that endanger democracy, expressing themselves in right-wing extremist electoral successes.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Rechtsextremismus ĽSNS Kotleba Parlamentswahlen in der Slowakei 2016 Postsozialismus Feldforschung Einstellungsforschung
Schlagwörter
(Englisch)
Right-wing extremism ĽSNS Kotleba parliamentary elections 2016 in Slovakia post-socialism field research attitudinal research
Autor*innen
Natalia Varabyeu Kancelova
Haupttitel (Deutsch)
Rechtsextremes Wahlverhalten in der Slowakei
Hauptuntertitel (Deutsch)
Feldforschung in Ortschaften mit überdurchschnittlichen Wähler*innenanteil der ĽSNS
Paralleltitel (Englisch)
Right-wing extremist voting behavior in Slovakia
Paralleluntertitel (Englisch)
field research in localities with above-average percentage of ĽSNS voters
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
v, 139 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karin Liebhart
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.15 Ländliche Gesellschaft ,
73 Ethnologie > 73.45 Einzelne soziale Gruppen, Außenseiter, Randgruppen ,
89 Politologie > 89.21 Faschismus ,
89 Politologie > 89.52 Politische Psychologie, Politische Soziologie ,
89 Politologie > 89.61 Politische Parteien
AC Nummer
AC16669126
Utheses ID
64803
Studienkennzahl
UA | 066 | 610 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1