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Das kunsthistorische Überblickswerk als Zeugnis der Durchsetzung der Abstrakten Kunst (1917-1977)
Teresa Kamencek
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kunstgeschichte
Betreuer*in
Raphael Rosenberg
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72664
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27016.68183.167593-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Abstrakte Werke waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Öffentlichkeit weitgehend sichtbar. Sie waren ausstellungs- und sammlungswürdig, und konnten daher von der Kunstgeschichte nicht übersehen werden. Doch die Aufmerksamkeit der Disziplin war kein Garant der Etablierung: Gegner sowie Befürworter schickten die Strömung durch alle Zustandsformen. Heute wissen wir, dass die Abstrakte Kunst eine der bekanntesten Kunstformen überhaupt ist. So stellt sich die Frage, wie und wann sie sich als eigenständige, großgeschriebene Kunstrichtung etablieren konnte. Die vorliegende Arbeit stellt erstmals die These auf, dass die Etablierung der Abstrakten Kunst vor allem anhand der Gattung der kunsthistorischen Standardliteratur nachzuvollziehen ist. In ihrer Funktion als kollektives Gedächtnis der Disziplin soll die Gattung als neuartiger Untersuchungsgegenstand vorgestellt und ihre Relevanz für die Durchsetzungsgeschichte der Abstrakten Kunst kritisch beleuchtet werden. Um zu zeigen, dass sich dieser Prozess anhand des Genres der kunsthistorischen Standardliteratur nachvollziehen lässt, wurde zunächst ein Korpus von sechzehn geeigneten Publikationen anhand ihrer Originalsprache (Deutsch), ihres Erscheinungsjahres (1917–1977) und ihres Anspruchs, alle Kunstformen ohne Spezialisierung und geografische Einschränkung zusammenhängend zu erfassen, definiert. Es folgen Bemerkungen zum Wesen des Überblickswerks selbst. Der Hauptteil der Analyse gliedert sich in fünf Kapitel, die den Durchsetzungsprozess in ihrer Summe nachvollziehen lassen: Kapitel 1 behandelt die kunsthistorischen Legitimationen der Abstraktion, fragt also nach ihrer Einordnung und Herleitung in die linear entworfene Kunsthistoriographie. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf den Kanon der abstrakten Maler*innen innerhalb der Standardwerke: Wer wurde als Protagonist*in der Abstraktion anerkannt? Das folgende dritte Kapitel befasst sich mit Urteilsdirektiven und Ausblicken, die die Abstraktion im Überblickswerk hervorrief: Verkörperte sie die Kunst der Zukunft oder das Übel der Entästhetisierung? Es folgt eine Analyse der Begriffe, die im kunsthistorischen Standardwerk zur Beschreibung abstrakter Bilder verwendet werden. Die Analyse endet in Kapitel 5 mit einem Vergleich der Illustrationen nach gegenstandsloser Kunst, ihrem strategischen Potenzial und ihrer Herkunft. Die Autonomisierung der Abstrakten Kunst konnte so anhand verschiedener Diskurssegmente innerhalb kunsthistorischer Standardwerke um 1977 nachgewiesen werden: Die zunehmende Ausdifferenzierung ihrer Legitimation, die Internationalisierung ihrer Künstler*innenkanons, die Homogenisierung und Objektivierung ihres Vokabulars, die Abwesenheit eines persönlichen Autorenurteils und die gleichberechtigte Sichtbarmachung ihrer Abstraktionsweisen im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts belegen die definitive Stabilität der Abstrakten Kunst.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Diskursanalyse Standardliteratur Abstrakte Kunst
Autor*innen
Teresa Kamencek
Haupttitel (Deutsch)
Das kunsthistorische Überblickswerk als Zeugnis der Durchsetzung der Abstrakten Kunst (1917-1977)
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
125 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Raphael Rosenberg
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.25 Abstraktes
AC Nummer
AC16685311
Utheses ID
64844
Studienkennzahl
UA | 066 | 835 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1