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[N]omen - der strukturelle Zusammenhang von Name und Identität im generationsspezifischen Überblick
Gloria Johanna Horn
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium DDP CREOLE-Cultural Differences and Transnational Processes
Betreuer*in
Patricia Zuckerhut
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72540
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12274.20427.467724-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der alltägliche Begriff Identitätsnachweis steht für ein Dokument, auf dem der Name als eines der wichtigsten Mittel zur Identifizierung einer Person angegeben ist. Dies legt nahe, dass Namen sich in einer Wechselwirkung mit Identität befinden. Werden die beiden Konzepte einzeln untersucht, ist ihr Zusammenhang weniger offensichtlich. Aus der Sicht des globalen Westens zeichnet Namen ein funktionaler Nutzen aus. Sie folgen meist staatlichen, administrativen Gesetzmäßigkeiten und finden durch Traditionen Anklang in der Gesellschaft. Identität hingegen ist schwieriger zu fassen, denn Veränderlichkeit und Interdisziplinarität charakterisieren ihre Existenz. Die Meinungen zu Namen und Identität fallen unterschiedlich aus. Einige Personen assoziieren Namen mit Namenästhetik oder dem sentimentalen, familiären Bezug, der damit einhergeht. Andere schreiben ihrem Namen sinnbildliche Bedeutungen zu und verbinden ihn tendenziell stärker mit ihrem Ich als ihrer Familie. Bei Identität sind sich wenige ihrer Aussagen wirklich sicher. Auffällig ist jedoch, dass ältere Menschen weniger Wissen und Bewusstsein für Identität aufweisen als jüngere. Eine empirische, qualitative Datenerhebung in Anlehnung an die Grounded Theory Method mit schrittweiser Auswertung im Stil der objektiven Hermeneutik gibt diese Tendenzen in Form einer Bedeutungsstruktur wieder. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, wie sich der soziale Stellenwert von Namen in Österreich durch generationsspezifische Zugänge zu Identität verändert. Im Vergleich der Ansichten von drei Generationen (G1, G2, G3) bildet sich ein konkreter Unterschied der Prioritätenverteilung hinsichtlich Vornamen, Nachnamen und Identität ab. G1 (geb. 1920-40) sehen aufgrund ihrer hierarchisch organisierten Familienkonstellationen in Nachnamen die größte Bedeutung und identifizieren Identität als noch weniger relevant als Vornamen. In G2 (geb. 1950-70) nimmt der Vorname die Position des höchsten sozialen Stellenwertes ein. Sie interpretieren Identität zunehmend als Ich-bezogen und nehmen sie deswegen noch vor Nachnamen als am zweit wichtigsten wahr. Die jüngste Generation (G3, geb. 1990-2010) schreibt Identität statt Vornamen den größten sozialen Stellenwert zu, misst aber Vornamen dennoch mehr Bedeutung bei als Nachnamen. Der aussagekräftigste Anhaltspunkt für die generationsspezifische Veränderung des sozialen Stellenwerts von Namen ist demnach das allgemein verbreitete Wissen über Identität und die Wertigkeit, die jede Einzelperson ihr für ihr eigenes Dasein oder das Leben in der Gesellschaft zuschreibt. Die Bedeutungsstruktur „Generationswandel“ belegt somit, dass sowohl Vor- als auch Nachnamen einem Wandel unterliegen, der auf dem zukünftig stetig steigenden Identitätsbewusstsein der österreichischen Bevölkerung beruht.
Abstract
(Englisch)
A merely bureaucratic proof of identity is an official document featuring the name as one of the most important means for identification. Quite literally, an ID-card suggests that names highly correlate with identity. On a scientific level, the connection of these concepts is less obvious. From a ‘western’ point of view, names are characterised by their functional use, typically follow governmental or administrative regulations and find favour in society through traditions. Identity, on the other hand, appears more complex due to the fact that changeability and interdisciplinarity mark its uniqueness. People of different ages hold extremely divers opinions in matters of names and identity. Some associate their name with name aesthetics or bear its ancestral quality in mind. Others ascribe allegorical meanings to it and tend to affiliate names with their self rather than their family. As to identity, only few are effectively sure of their beliefs. It is striking, however, that older people tend to show less knowledge and awareness of identity than younger ones. An empirical, qualitative data collection following the Grounded Theory Method has uncovered certain tendencies in this regard. The subsequent step-by-step evaluation in style of objective hermeneutics descried that these findings follow structural meaning. Hence, this study focuses on the question how the social significance of names in Austria is dependent on generationspecific approaches to identity. Consequently, the comparative procedure concentrates on the diverging perspectives of three generations (G1, G2, G3) regarding first names, surnames/family names and identity. Due to their hierarchically organised family constellations, G1 (born 1920-40) identifies the most value in surnames and ascribes less relevance to identity than to first names. In G2 (born 1950-70) the first name takes on the highest social significance. By trend these people interpret identity as ego-related and therefore refer to it as second most important aspect, ranking surnames as the least significant out of the three. The youngest generation (G3, born 1990-2010) senses the highest social value in identity and equally perceives first names as more important than surnames. In conclusion, the most significant indication of generational change in the social value of names is the common knowledge about identity and the value each individual ascribes to it. The meaning structure “generational change” thus proves that both first names and surnames are subject to such change. Ultimately, this future development is based on the steadily increasing identity consciousness of the Austrian society.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Name Identität Generationen struktureller Wandel Österreich
Schlagwörter
(Englisch)
name identity generations structural change Austria
Autor*innen
Gloria Johanna Horn
Haupttitel (Deutsch)
[N]omen - der strukturelle Zusammenhang von Name und Identität im generationsspezifischen Überblick
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
127 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Patricia Zuckerhut
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.19 Sozialstruktur: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.34 Altersgruppen ,
71 Soziologie > 71.51 Werte, Normen ,
73 Ethnologie > 73.42 Altersgruppen, Initiation, Sozialisation ,
73 Ethnologie > 73.43 Familie, Verwandtschaft, Ehe ,
73 Ethnologie > 73.50 Kultureller Wandel ,
73 Ethnologie > 73.73 Ethnische Identität
AC Nummer
AC16667612
Utheses ID
64930
Studienkennzahl
UA | 066 | 656 | |
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