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Schönsein - über Hintergründe wie auch Einflussgrößen von Schönheit und wie Aussehen das Leben gebildeter Mexikanerinnen prägt
Madlen Münz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium DDP CREOLE-Cultural Differences and Transnational Processes
Betreuer*in
Patricia Zuckerhut
DOI
10.25365/thesis.72663
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13586.97824.167515-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich tiefgehend mit der Forschungsfrage: Welche Rolle spielen die lokalen Schönheitsideale und -praktiken im Leben gebildeter mexikanischer Frauen heute und inwiefern wurden diese durch in der Kolonialzeit entstandene Hierarchien geprägt? Die Fragestellung und der Kern der Arbeit gliedern sich damit in die vier Teilbereiche (I) Schönheitsideale, (II) Schönheitspraktiken, (III) Hintergründe und Einflussfaktoren der Praktiken und Ideale, sowie (IV) Auswirkungen im Zusammenhang mit der (Nicht-)Erfüllung der Schönheitsideale. Hierbei werden jeweils die Daten aus Theorie und Empirie benannt und anschließend miteinander diskutiert. Der Beantwortung der forschungsleitenden Fragestellung wurde im Forschungsfeld (Feldaufenthalt vom 27. Juli bis zum 31. August 2021) durch die Arbeit mit meinen vier Forschungspartnerinnen Odette, Montserrat, Ibeth und Maria nachgegangen. Dabei kamen insbesondere die feministischen, da raumgebenden, Schlüsselmethoden der Kultur- und Sozialanthropologie; teilnehmende Beobachtung, informelle Gespräche und leitfadengestützten Interviews zum Einsatz (Hesse-Biber 2014: 184f.). Bei der Methodenwahl stellte sich insbesondere das Handbuch von Hesse-Biber (2014) als nützlich und sachdienlich heraus, für die inhaltliche Diskussion vorrangig die Werke der Autor:Innen Degele (2008), Sluis (2010), Jones (2010; 2017), Casanova (2018) und Krause (2018). Da kaum thematisch relevante Fachliteratur oder Feldstudien betreffend Mexikos zu finden waren, wurde hier unter jeweiligem Verweis auch auf Literatur mit allgemein lateinamerikanischen oder europäischen Bezug wie auch Literatur aus anderen Disziplinen verwendet. Grundsätzlich war festzustellen, dass in der Literatur betreffend Mexiko und Lateinamerika bezüglich der Schönheitsideale insbesondere auf phänotypische Eigenschaften und die Zelebrierung von Künstlichkeit eingegangen wird, die innergenerationalen Praktiken nur angeschnitten werden und der Fokus vielmehr auf den dahinterliegenden Prozessen und Auswirkungen liegt. Die Forschungspartnerinnen hingegen verwiesen kaum auf Hintergründe, kommunizierten aber ihre Praktiken wie auch Ideale detailliert und schilderten erlebte Benachteiligungen sowie die für sie vorrangig relevanten Vorteile aufgrund ihres Aussehens. Nichtsdestotrotz konnten darüber und gerade in der Diskussion mit der Literatur auch Hintergründe der Ideale und Praktiken beziehungsweise Einflussfakturen auf diese aufgeschlüsselt werden. Es ergab sich so, dass auch für meine Forschungspartnerinnen als gebildete Mexikanerinnen der Mittelklasse Schönheitsideale und -praktiken relevant sind. Diese Bedeutsamkeit zeigte sich insbesondere in Verbindung mit Statusstereotypen, die ebenfalls mit dem Aussehen zusammenhängen und durch neo-koloniale Einflüsse geprägt sind. Diese Einflüsse werden insbesondere durch (soziale) Medien und die Schönheitsindustrie fortgetragen, verbreitet wie auch verstärkt. Es kann somit festgehalten werden, dass aktuelle mexikanische Schönheitsideale oftmals durch die Kolonialzeit geprägt wurden und durch die Verwestlichung (i.e. Neo-Kolonialismus) eine generelle Orientierung an westlichen Lebensweisen und damit verbundenem Aussehen (physisch aber auch Stilkomponenten) fortbesteht. Nach dem Schema einer Pigmentokratie ergeben sich für Personen in Mexiko daher auch aufgrund ethnorassifizierter Faktoren Privilegien (so vorrangig der Fall bei meinen Forschungspartnerinnen) und Diskriminierung. Andere Ideale waren wiederum eher auf deren schwierige Erreichbarkeit beziehungsweise Erhaltbarkeit zurückzuführen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Schönheit Schönheitsideale Schönheitspraktiken Kolonialzeit Neo-Kolonialismus Klassismus Status Globalisierung Verwestlichung Mexiko Mexikanerinnen Frauen Privilegien Diskriminierung
Autor*innen
Madlen Münz
Haupttitel (Deutsch)
Schönsein - über Hintergründe wie auch Einflussgrößen von Schönheit und wie Aussehen das Leben gebildeter Mexikanerinnen prägt
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
207 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Patricia Zuckerhut
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.39 Soziale Gruppen: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung ,
73 Ethnologie > 73.00 Ethnologie: Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.20 Materielle Kultur: Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.49 Sozialethnologie: Sonstiges ,
73 Ethnologie > 73.86 Kleidung, Mode
AC Nummer
AC16685296
Utheses ID
65190
Studienkennzahl
UA | 066 | 656 | |