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Wie sind ausgewählte Smart City Programme der öffentlichen Hand in Anbetracht der Neoliberalisierung einzuordnen?
Maximilian Renner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Yuri Albert Kyrill Kazepov
DOI
10.25365/thesis.72980
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22839.15806.818696-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Klimakrise, Urbanisierung und soziale Ungleichheiten stellen urbane Räume vor die Herausforderung, zukunftsfitte und inklusive Stadtentwicklungskonzepte zu realisieren. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, setzen nationale und kommunale politische Entscheidungsträger:innen vermehrt auf das Konzept der Smart City. Die vorliegende Arbeit untersucht mithilfe von kritischer Theorie, wie drei ausgewählte, österreichische Smart City Programme der öffentlichen Hand bezüglich ihrer strategischen Ausrichtung einzuordnen sind. Hierfür werden betreffende Positions- und Strategiepapiere mittels einer qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert; anhand sechs Expert:inneninterviews wird das Kriterium der Smart Governance, das gesellschaftliche Partizipationselemente umfasst, kritisch beleuchtet. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die untersuchten Smart City Programme des Bundes – das „Stadt der Zukunft“ Programm und die „Smart Cities Initiative des Klima- und Energiefonds“ – neoliberale Prinzipien aufgreifen und primär das Feld der Smart Economy adressieren. Überwiegend werden damit private Unternehmen gefördert, die klimaverträgliche Produkte und Dienstleistungen für gegenwärtige Probleme entwickeln sollen; eine Einbindung und Ermächtigung der involvierten Personen scheint aufgrund der institutionellen Verankerung und strategischen Abwicklung isoliert auf Projektebene möglich. Auch die Stadt Wien greift in ihren Plänen Aspekte der Smart Economy auf, jedoch überwiegend, um stadteigene Betriebe zu ermächtigen. Der Hauptfokus der untersuchten Publikationen scheint hingegen auf dem Charakteristikum der Smart Governance zu liegen, einer Neuausrichtung der kommunalen Stadtpolitik mit dem Ziel der Einbindung von vulnerablen und marginalisierten Gruppen. Diesbezüglich wird die Ausgestaltung von Beteiligungsvorhaben exemplarisch anhand der Partizipationsprojekte „Wiener Klimateam“ und „Lokale Agenda 21 Wien“ beleuchtet; sie zeigen, wie die Einbindung von bisher unterrepräsentierten sozialen Gruppen mit einem mehrsprachigen und aufsuchenden Zugang gelingen kann; Aspekte der Freiwilligkeit, einer fehlenden Renumeration und einer pauschalisierenden Anwendung stimmen die Expert:innen allerdings skeptisch. Die empirischen Untersuchungen lassen darauf schließen, dass heimische Smart City Vorhaben wesentlich von der programmspezifischen Ausrichtung, den involvierten Governance-Ebenen und der institutionellen Verankerung beeinflusst werden. Nach Lefebvre (1991) könnten derartige Stadtentwicklungsmaßnahmen eingebettete gesellschaftliche Machtverhältnisse im urbanen Raum fortschreiben.
Abstract
(Englisch)
The climate crisis, urbanisation and social inequalities are challenging urban areas to implement future-oriented and inclusive urban development concepts. In order to counteract these problems, national and local policy makers are increasingly turning to the concept of the smart city. With the help of critical theory, this study examines how three selected Austrian Smart City programmes of the public sector are to be classified regarding their strategic orientation. For this purpose, the relevant material is analysed by means of a qualitative content analysis according to Mayring; on the basis of six expert interviews, the criterion of smart governance, which includes social participation elements, is critically examined. The results suggest that the federal smart city programmes examined - the "Stadt der Zukunft" programme and the "Smart Cities Initiative of the Climate and Energy Fund" - take up neoliberal principles, primarily addressing the field of the smart economy. These programmes predominantly promote private companies that are to develop climate-friendly products and services for current problems; an involvement and empowerment of the people involved only seems possible project level due to the institutional anchoring and strategic processing of the funding programme. The City of Vienna also takes up aspects of the Smart Economy in its plans, but mainly to empower city-owned businesses. However, the focus of the publications studied seems to be on the characteristic of smart governance, centered around a reorientation of municipal urban policies with the aim of involving vulnerable and marginalised groups. In this respect, the design of participation projects is exemplified by the participation projects "Wiener Klimateam" and "Lokale Agenda 21 Wien"; they demonstrate how the involvement of previously underrepresented social groups can succeed with a multilingual and outreach approach; nevertheless, aspects of voluntariness, a lack of renumeration and undifferentiated application leaves some experts skeptical. In regard to the empirical results, it can be assumed that domestic Smart City projects are significantly influenced by their programme-specific orientation, governance levels involved, and their institutional anchoring. According to Lefebvre (1991), such urban development measures could perpetuate embedded social power relations in urban space.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Smart City Neoliberalisierung Smart Governance
Schlagwörter
(Englisch)
Smart City Neoliberalisation Smart Governance
Autor*innen
Maximilian Renner
Haupttitel (Deutsch)
Wie sind ausgewählte Smart City Programme der öffentlichen Hand in Anbetracht der Neoliberalisierung einzuordnen?
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
VI, 89 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Yuri Albert Kyrill Kazepov
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein. Allgemeines
AC Nummer
AC16744386
Utheses ID
65264
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |