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Leben und Tod im 5. Koalitionskrieg
bioarchäologische Untersuchungen an den Gefallenen der Schlacht bei Wagram 1809
Hannah Sandra Grabmayer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Evolutionäre Anthropologie
Betreuer*in
Sylvia Kirchengast
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72806
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12776.14038.635038-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Am 5. und 6, Juli 1809 trafen die französische und österreichische Armee bei Wagram aufeinander und fochten eine der größten Schlachten der Koalitionskriege mit Verlusten von bis zu 74.000 Soldaten. Rund 200 Jahre später, im Zuge des Baues einer neuen Schnellstraße, legten anlassbezogene archäologische Ausgrabungen 31 Gräber in Parbasdorf, Deutsch-Wagram, Raasdorf und Aderklaa frei, welche 69 Individuen enthielten. Bei den Gräbern handelte es sich meist um wiederverwendete Lagergruben, in denen bis zu sechs Individuen bestattet wurden. Alle 69 Individuen wurden einer systematischen makroskopischen bioarchäologischen Untersuchung unterzogen um Einblicke in die Lebensverhältnisse während der Feldzüge aber auch den Tod auf dem Schlachtfeld der Soldaten aus der Zeit Napoleons zu gewinnen. Diese Arbeit ist die erste, welche aufgrund enger interdisziplinärer Zusammenarbeit einen Vergleich des Gesundheitsstatus und des Auftretens von Traumata zwischen den Soldaten der französischen und österreichischen Armee in Zeiten der Koalitionskriege anstellen konnte. Der Vergleich beider Armeen zeigte trotz des sehr jungen durchschnittlichen Sterbealters der Soldaten eine hohe pathogene Belastung auf beiden Seiten, ein häufiges Auftreten von degenerativen Veränderungen sowie zahlreiche Anzeichen enormer physischer Belastung, welche von den Zwangsmärschen durch Europa herrührten. Ein statistischer Trend bezüglich aktiver periostaler Reaktionen im Bereich der Beine und Füße seitens der Franzosen konnte ebenso nachgewiesen werden wie ein signifikanter Unterschied bei intravitalem Zahnverlust und verheilenden Knochenneubildungen am Becken auf Seiten der Österreicher. Perimortale Traumata beschränkten sich hauptsächlich auf unspezifische stumpfe Verletzungen sowie ballistische Traumata des Kopfes, was der Kriegsführung in der Schlacht bei Wagram entsprach, welche hauptsächlich durch die Infanterie und die Artillerie ausgetragen wurde.
Abstract
(Englisch)
On July 5th and 6th 1809, the French and Austrian armies met at Wagram in one of the largest battles of the Coalition Wars, leading to the loss of up to 74.000 soldiers. Prior to construction works for a new motorway, from 2017 to 2018, salvage excavations revealed 31 battle-related burial sites at Parbasdorf, Deutsch-Wagram, Raasdorf and Aderklaa. The burials were reused camp pits containing up to six individuals, with a total of 69 skeletons recovered. All 69 individuals were subject to a systematic macroscopic bioarchaeological assessment in order to elucidate living conditions of soldiers from the Napoleonic era, but also death on the battlefield. This thesis is the first to compare the health status and trauma patterns of French and Austrian soldiers during the Coalition Wars. The comparison of the two armies shows a high pathogenic load on both sides and a high frequency of degenerative changes as well as numerous signs of enormous physical strain despite their young average age of death due to forced marches through Europe. A statistical trend regarding increased active periosteal reactions in the area of the legs and feet on part of the French could be demonstrated as well a significant difference in intravital tooth loss and healing periostal reactions on the pelvis on part of the Austrians. Perimortal trauma was largely confined to unspecific blunt force trauma and ballistic trauma to the head, conforming to the warfare in the battle of Wagram, with a heavy reliance on infantry and artillery.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Anthropologie Paläopathologie Bioarchäologie Osteologie Napoleon Koalitionskriege Erzherzog Karl Deutsch-Wagram Soldatenleben Soldaten Schlacht bei Wagram 5. Koalitionskrieg Schlachtfeldarchäologie Schlachtfeld 19. Jahrhundert Habsburger Monarchie 1809 Trauma Pathologien Kriege Napoleons
Schlagwörter
(Englisch)
Anthropology Paleopathology Bioarchaeology Osteology Napoleon Coalition Wars Archduke Karl Deutsch-Wagram Life as a Soldier Soldiers Battle of Wagram 5th Coalition War Battlefield Archaeology Battlefield 19th Century Habsburg Monarchy 1809 Trauma Pathologies Napoleonic Wars
Autor*innen
Hannah Sandra Grabmayer
Haupttitel (Deutsch)
Leben und Tod im 5. Koalitionskrieg
Hauptuntertitel (Deutsch)
bioarchäologische Untersuchungen an den Gefallenen der Schlacht bei Wagram 1809
Paralleltitel (Englisch)
Life and death during the 5th Coalition War
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
205 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sylvia Kirchengast
Klassifikation
42 Biologie > 42.88 Physische Anthropologie
AC Nummer
AC16711496
Utheses ID
65392
Studienkennzahl
UA | 066 | 827 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1