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Petrographische und mineralchemische Untersuchungen des Ötztal-Stubai-Kristallines im Bereich der Dresdner-Hütte (Stubaital, Tirol)
Christine Hörfarter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Betreuer*in
Konstantin Petrakakis
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.7227
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29407.39568.676962-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zuge dieser Diplomarbeit wurden Untersuchungen des ÖSK im Bereich der Dresdner Hütte (Stubaital, Tirol) in Bezug auf ihre tektono-metamorphe Entwicklung untersucht. Das Arbeitsgebiet wird auf Grund des Geländebefundes in 3 tektonische Einheiten gegliedert. 1.) Der metamorph überprägte magmatische Komplex lässt sich lithologisch, strukturell und anhand des Peak-Metamorphosegrades von den beiden anderen Einheiten unterscheiden. Er wird lithologisch von Amphiboliten und Orthogneisen aufgebaut und weist aufgrund der Vorkommen von Migmatiten, muskovitfreien Orthogneisbereichen auf eine hochgradige Metamorphoseprägung hin. Nachfolgend wurde der Komplex amphibolitfaziell überprägt, ersichtlich an rekristallisierten Hbl in den Amphiboliten und im basischen Gang. Die Deformationsstrukturen zeigen mit Ausnahme der foliierten Bt-Granitgneise und der stark deformierten Bereiche von Migmatiten nahe der Mylonitzone (Dn) keine durchgehende Foliation der Gesteine auf. Lediglich, die großräumige Verfaltung (Dn+1) erfasste alle tektonischen Einheiten des Arbeitsgebietes. 2.) Die Mylonitzone trennt den metamorph überprägten, magmatischen Komplex von den Paragneisen. Sie besteht in erster Linie aus Bt-Pl-Gneisen. Die Foliationsflächen (Dn) zeigen die gleiche Orientierung wie die der Paragneise (subvertikal, NW-SE streichend) und weisen ebenso eine enge, flachliegende Verfaltung (Dn+1) auf, deren Achsenebenenschieferung ein Intersektionslinear parallel zur Streichrichtung auf den Dn Flächen ausbildet. 3.) Die Einheit der Paragneise weisen mit Paragenesen von St +/- Ky + Grt (alm-betont) + Pl (Oligoklas) + Bt + Ms auf amphibolitfazielle Peak-Metamorphosebedingungen hin. Bereits makroskopisch sind die Indexminerale Ky, St, Cld und Grterkennbar. Die durchgehende Foliation (Dn), streicht steilstehend NW-SE. Auf Grund flachliegender, enger bis großräumiger Verfaltung (Dn+1) variiert das Einfallen der Hauptschieferungsflächen je nach Lage von NE-SW (subvertikal). Alle 3 tektonischen Einheiten wurden gemeinsam von einer amphibolitfaziellen und folgend von einer im Vergleich dazu niedrigeren Metamorphoseüberprägung erfasst. Bereits vorhandene Mineralphasen (Qtz, Bt, Ms) zeigen statische Rekristallisation, wobei folgende Mineralneubildungen zu beobachten sind: 1.) richtungslos gewachsener Zo, Ser, Ep und Mg-Chl (Diabas) im metamorph überprägten, magmatischen Komplex, 2.) quer zu Sn gewachsener Chl und statisch, rekristallisierter Qtz der Mylonitzone, sowie 3.) quer zu Sn gewachsener Cld und Chl in den Paragneisen, sowie richtungslos gewachsene feinschuppige Hgl (die Pseudomorphosen nach St und Ky bilden) und Ca-reichere Granatanwachssäume die Sn (prägende Foliation) überwachsen. Diese retrograde Überprägung wird der Alpinen Orogenese, genauer gesagt dem Eoalpinen Ereignis zugeschrieben, welches das letzte prägende Metamorphoseereignis im ÖSK darstellt. Diese vorliegende Arbeit stellt eine petrographische Charakterisierung dar und bildet die Grundlage für weitere Untersuchungen, welche v.a. mit geochronologischen Methoden, eine zeitliche Eingliederung der Deformations- und Kristallisationsereignisse ermöglicht.
Abstract
(Englisch)
The paragenetic evolution of rocks from the Austroalpine Ötztal-Stubai-Crystalline (ÖSC) in relation with their polyphase deformation is subject of the current study focusing on the area around the Dresdner Hütte in the Stubaital (European Eastern Alps). Three tektonic units may be distinguished there. 1.) A Meta-magmatic and migmatic complex includes meta-granites and migmatic amphibolites that commonly form Schollen injected by leucocratic material. It also shows anatectic areas and indicates a high-T metamorphic overprint, followed by an amphibolitfacial one which shows recrystallized hornblende in the amphibolites and basic dikes. There is no common deformational overprint except the strongly foliated parts of amphibolites and the Bt-Granitgneis near the mylonitic shear-zone (Dn). 2.) The Mylonitic-Zone separates the former complex from the Paragneisses. It consists of Bt-Pl-Gneisses which show the same structural and deformational overprint as the Paragneisses described below (subvertikal, striking foliation NW-SE). 3.) The Paragneisses (metapelitic rocks) may contain staurolite, garnet, kyanite showing the peak-metamorphic overprint of amphibolite facies. The predominant deformational imprint formed a regional subvertically NW-SE striking foliation. A subhorizontal NW-SE striking intersection lineation is related with large-scale folding of the area. All three units are affected by an amphibolite-facial overprint, followed by an thermal lower one. This appears in posttectonic static growth of upper greenshist-facial mineralphases like 1.) ep, bt, ser and chl in the Meta-magmatic and migmatic complex, 2.) oblique to Sn grown chl and static recrystallized qtz in the Mylonitic-zone as well as, 3.) chlorite-growth without preferred orientation, pseudomorphic replacement of ky, st and cld by fine-grained ser aggregates where cld shows already an postkinematic static growth oblique to Sn. Additionally the ca-rich grt-rims overgrowing the prevailing foliation Sn also belongs to this sequence. This late static retrogression refers to the last formative metamorphic overprint which is related to the Eoalpine event.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
ÖSC
Schlagwörter
(Deutsch)
Ötztal-Stubai-Kristallin ÖSK Petrographie Stubaital Dresdner Hütte Tirol Paragneise Amphibolit
Autor*innen
Christine Hörfarter
Haupttitel (Deutsch)
Petrographische und mineralchemische Untersuchungen des Ötztal-Stubai-Kristallines im Bereich der Dresdner-Hütte (Stubaital, Tirol)
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
X, 93 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Konstantin Petrakakis
Klassifikation
38 Geowissenschaften > 38.25 Petrologie: Allgemeines
AC Nummer
AC07943445
Utheses ID
6544
Studienkennzahl
UA | 428 | | |
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