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Zur Entwicklung der Musikveranstaltungen in Grafenegg
Schlosskonzerte damals – Musik-Festival heute (1971 – 2009)
Vera Frisch-Neubauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Weber
DOI
10.25365/thesis.7232
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29439.00347.191569-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der Kulturstandort Schloss Grafenegg befindet sich im Bezirk Krems im Bundesland Niederösterreich. Schon seit 1971 finden dort, jedoch anfangs unter sehr schwierigen Umständen, Kulturveranstaltungen statt. Die gesamte Schlossanlage war viele Jahre von der sowjetischen Armee belegt und in einem sehr ruinösen Zustand zurückgelassen worden. Bis dann erste Schlosskonzerte stattfinden konnten, bedurfte es intensiver Restaurierungsarbeiten. Die gesamte Schlossanlage wurde soweit renoviert, dass der Gartensaal, die Bibliothek, der Schlosshof und die Alte Reitschule zu beliebten Veranstaltungsorten wurden. Zu Beginn war der Standort noch eher unbekannt, als dann das Jahr 1976 den durchschlagenden Erfolg brachte. Die Gründung des „Grafenegger Advents“ und die damit verbundene Fernsehübertragung des Landestudios NÖ des ORF trug dazu bei, dass die Menschen schnell auf den besonderen Ort aufmerksam wurden. Im Verlauf der Jahre wurde ein sehr vielfältiges Jahresprogramm mit Konzerten, Lesungen, Feldmessen, Meisterkursen, etc. auf Schloss Grafenegg geboten. Um ein breit gefächertes Konzertprogramm bieten zu können, waren die Veranstalter auf die Förderungen des Landes NÖ und auf die Großzügigkeit des Schlossherrn stets angewiesen. Zum Ziel der Schlossveranstaltungen setzte man sich die Linie: Wenn man nach Grafenegg kommt, erwartet einen Das und Das nicht!“ Dieses Ziel wurde immer erreicht und bis heute beibehalten. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das heutige Musik-Festival als Fortsetzung der „alten Schlosskonzerte“, nur auf ganz anderem finanziellen Niveau, anzusehen ist. Ohne die enormen Restaurierungsmaßnahmen und die großartige kulturelle Vorarbeit ab 1971 von Herrn Dr. Gerhard Großberger gäbe es wahrscheinlich das Musik-Festival heute nicht. Die Gründung des Musik-Festivals und der Grafenegg Kulturbetriebs GmbH erfolgte im Jahr 2007. Ein völlig neues Konzept wurde entwickelt, neue Veranstaltungsschauplätze wie Wolkenturm und Auditorium wurden gebaut. Rudolf Buchbinder als weltbekannter Pianist ist künstlerischer Leiter bzw. Intendant. Die Freundschaft von Rudolf Buchbinder zu Niederösterreichs LH Dr. Erwin Pröll spielt hier eine wesentliche Rolle. Die Kosten für den Ausbau wurden vom Land NÖ getragen. Die Investitionssumme für diese Projekte betrugen 25 Mio. Euro.
Das Programm und den Schwerpunkt des Musik-Festivals bilden Orchesterkonzerte, Kammerkonzerte, Recitals und Liederabende. Hauptaugenmerk wird auf erstklassige internationale Gastorchester und Gastsolisten gelegt. Jede Saison gibt es „Composer in Residence“, die ein Auftragswerk für das Festival komponieren und das auch uraufgeführt wird. Die „Orchestras in Residence“ sind das Tonkünstler Orchester NÖ, das „European Youth Chamber Orchestra“ und das „Mahler Chamber Orchestra“.
Hochwertige Orchester kann man bei Kauf einer Konzertkarte zu Preisen zwischen € 6,- und € 86,- hören. Dieses preisgünstige Angebot nutzten im Jahr 2007 13.644 Besucher und im Jahr 2008 15.600 Besucher. In kürzester Zeit wurde das Musik-Festival zu einem fixen Platz in der musikalischen Festivallandschaft Österreichs.
Die Auswertung der gesamten Konzertveranstaltungen seit 1971 wurde in dekadischen Schritten durchgeführt. Untersucht habe ich die Häufigkeit der auftretenden Orchester und Ensembles, die Häufigkeit der Besetzung, der aufgeführten Komponisten und Werke, die Häufigkeit der Gesangs- und Klavierinterpreten.
Grundlegend ist festzuhalten, dass in den Jahren 1971 bis 2006 hauptsächlich romantische Komponisten aufgeführt wurden. Meist in traditioneller Kammermusikbesetzung (Streicher) und in Ensemble mit Klavierbegleitung.
Das Tonkünstler Orchester Niederösterreich war damals schon ein so genanntes „Orchestra in Residence“. Robert Holl trat als häufigster Gesangsinterpret hervor.
Damals fanden die Konzerte von Mai bis Dezember statt. Heute wird das Musik-Festival an drei Wochen von Ende August bis Anfang September abgehalten. Erstmals ausgeweitet wurde die Musik-Festivalsaison 2009 auf den Musik-Sommer, der schon im Juni mit Samstagskonzerten beginnt und auch in Zukunft so beibehalten wird. Die damalige Veranstaltungsreihe der Schlosskonzerte lässt sich mit dem heutigen Konzept des Musik-Festivals nicht mehr vergleichen.
Die Zeit war eine andere und auch deren Inhalte.
„Es genügt nicht die Erwartung des Publikums zu erfüllen – man muss sie übertreffen!“
Rudolf Buchbinder
Abstract
(Englisch)
The cultural site of the castle Grafenegg is located in the district of Krems in the Austrian province of Lower Austria. Already since the year of 1971 cultural events have been taking place in the beginning however under very difficult conditions. The entire castle and its surroundings had been occupied by the Soviet Army and left behind a disastrous and ruinous condition. Intensive and extensive renovation and restoration work was necessary until the first concerts could take place at Grafenegg. Due to this renovation the Garden Hall, the li-brary, the inner court and the old riding school soon became popular venues.
At first the place was not very well known but it did not take a long time until when in the year of 1976 was the big breakthrough. Along with the event „Grafenegger Advent“ which was broadcasted on TV by ORF (Austrian Broad-casting Company) people soon became aware of this very special place. In the following years the castle was used as a wonderful venue for concerts, lectures, plays, holy masses, and much more.
In order to ensure a wide variety of concerts the organizers have always been depended on financial support by the government of Lower Austria and of the generosity of the owner of the castle of Grafenegg.
The aim of the organizers of the events at Grafenegg was that one could expect something special. This aim was always achieved and has been pursued until today. One can say that todays music festival is a sequel of the „old concerts“, only set on a different financial level.
Without the extensive restoration works and the excellent preparatory work starting in 1971 by Dr. Gerhard Großberger there would be no music festival at Grafenegg.
The foundation of the music festival and the establishment of the Grafenegg Kulturbetriebs GmbH took place in the year 2007.
A completely new concept had been developed and new venues like the „Wolkenturm“ or a new auditorium were built. The world famous pianist Rudolf Buchbinder became art director.
His close friendship with the governor of the province of Lower Austria Dr. Erwin Pröll might have played an important role.
The costs for further extension work were fully covered by the province of Lower Austria. The amount invested for these projects was 25 million Euros.
The program and the main focus of the music festival were chamber concerts, orchestra concerts and recitals. Main focus was put on international guest or-chestras and guest soloists.
Every year there are „Composers in Residence“ who compose a commissioned piece for the music festival which has its premiere at the event. The “Orchestras in Residence“ are the “Tonkünstler Orchester NÖ”, the “European Youth Chamber Orchestra” and the “Mahler Chamber Orchestra”. For prices between € 6,00 and € 86,00 one can listen to high class orchestras. This well-priced offer was accepted by 13.644 people in the year of 2007 and 15.600 in 2008. In a very short time the music festival at Grafenegg had made its way and become one of Austria’s most popular events.
The evaluation and analysis of all concerts held since 1971 was conducted by decades. I examined the frequency of performing orchestras and ensembles, the frequency of the instrumentation/cast, the frequency of the performed com-posers and their pieces, the frequency of vocal and piano interpreters.
It can be said that in the years between 1971 and 2006 mainly romantic com-posers were performed -mostly in traditional chamber music instrumentation (string players) and in ensembles with piano accompaniment.
The „Tonkünstler Orchester NÖ“ was already then a so called „Orchestra in Residence“. Robert Holl was the most frequent vocal interpreter. During above mentioned time concerts took place between May and December. Nowadays the music festival takes place for three weeks from the end of August until the beginning of September. The music festival was extended for the first time in 2009 with the music summer which starts in June with concerts on Saturdays.
The former castle concerts can not be compared to todays concept of the music festival. Time was different and so were its contents.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Schlosskonzerte Grafenegg Musik-Festival Grafenegg Wolkenturm Auditorium Dr. Gerhard Großberger Intendant Rudolf Buchbinder Tonkünstler NÖ European Union Youth Orchestra Mahler Chamber Orchestra Metternich-Sándor
Autor*innen
Vera Frisch-Neubauer
Haupttitel (Deutsch)
Zur Entwicklung der Musikveranstaltungen in Grafenegg
Hauptuntertitel (Deutsch)
Schlosskonzerte damals – Musik-Festival heute (1971 – 2009)
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
IX, 128 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Weber
Klassifikationen
24 Theater > 24.40 Musik: Allgemeines ,
24 Theater > 24.50 Historische Musikwissenschaft ,
24 Theater > 24.55 Komponisten, Musiker, Sänger ,
24 Theater > 24.60 Musikformen, Musikgattungen: Allgemeines ,
24 Theater > 24.61 Vokalmusik ,
24 Theater > 24.64 Instrumentalmusik ,
24 Theater > 24.81 Tasteninstrumente
AC Nummer
AC07898813
Utheses ID
6549
Studienkennzahl
UA | 316 | | |