Detailansicht

Robert Walsers Texte für ein scheues Theater
Markus Ernst Edelmann
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Arno Dusini
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72948
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27272.14681.927187-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Beschäftigt sich diese Masterarbeit ihrem Titel zufolge mit Robert Walsers Texte[n] für ein scheues Theater, so meint der angedeutete allgemeine Begriff ‚Theatertexte‘ sowohl Walsers dramatische Texte als auch seine (Kurz-)Prosatexte, in denen das Theater thematisiert wird. Auch die Präposition ‚für‘ ist auf doppelte Weise zu verstehen: Sie betont einerseits Walsers Absicht, Texte zu schreiben, die auf der Bühne eine konkrete Realisierung finden können, und lässt andererseits sein Bestreben erkennen, schreibend seiner Idealvorstellung von Theater zur Geltung zu verhelfen. Das anspruchsvolle Walser’sche Theaterverständnis darzustellen, ist das wesentliche Anliegen dieser Arbeit. Zu seiner Veranschaulichung dient das in Walsers Werk mehrmals wiederkehrende Motiv junger Menschen, die – in Folge ihrer kindlichen Freude am Theaterspiel und ihrer jugendlichen Theaterfaszination – Schauspieler/innen werden wollen, mit diesem Vorhaben jedoch scheitern, da man ihnen unter anderem vorwirft, zu „schüchtern“ (BA 10, 63) zu sein. Eine auf die Person Walsers bezogene, autobiografische Lesart, die sich hier aufdrängt, stellt nicht das zentrale Interesse dar, vielmehr wird gezeigt, wie sich Walser um die Neuinterpretation eines literarisch traditionsreichen Motivs bemüht. Dass er dabei früher wie heute geltenden Theaterkonventionen widerspricht, soll nicht daran hindern, in der Gegenwart und der jüngeren Vergangenheit nach Beispielen zu suchen, die zeigen, wie ein Theater im Sinne Walsers verwirklicht werden kann. Für Peter Handke etwa verkörpert der 2015 verstorbene Regisseur Luc Bondy „[d]en Satz Robert Walsers […], wonach das wirkliche Theater ‚scheu‘ zu sein habe“ . Die Scheu charakterisiert das von Walser imaginierte Theater auf so genaue und zugleich vieldeutige Weise, dass sie titelgebende Verwendung findet und dieser Arbeit als „Kompaß“ dient. Sie wird nicht so sehr als eine Eigenschaft, sondern als eine (selbst-)bewusste Haltung, als ein ästhetisches Prinzip verstanden, das auf einem Sich-Zurücknehmen, auf dem Mut zur Verweigerung, auf ernster Kindlichkeit, auf Kontemplation etc. beruht. Als solches stellt sie das Theater vor Herausforderungen und eröffnet ihm neue Möglichkeiten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Robert Walser Theater Theaterverständnis Scheu Drama Dramatik Dramolette Schauspiel Schauspielverständnis Komödie
Autor*innen
Markus Ernst Edelmann
Haupttitel (Deutsch)
Robert Walsers Texte für ein scheues Theater
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
228 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Arno Dusini
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.82 Dramatik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors ,
24 Theater > 24.01 Darstellende Künstler ,
24 Theater > 24.03 Theorie und Ästhetik des Theaters ,
24 Theater > 24.10 Schauspielkunst
AC Nummer
AC16743333
Utheses ID
65523
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1