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Eine Frage des Vertrauens
Vertrauen in Kommunaldolmetschende basierend auf deren Gender
Annalena Neumayr
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Englisch
Betreuer*in
Sonja Pöllabauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72888
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11329.28578.913316-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegenden Masterarbeit beleuchtet, inwiefern die soziale Kategorie ‚Gender‘ Einfluss auf das in Kommunaldolmetschende gesetzte Vertrauen nimmt und ob eine Übereinstimmung des Individualgeschlechts der:des Klient:in und des Genders der Dolmetschperson zu größerem Vertrauen führt. Diese Fragestellung stützt sich auf die Theorie der sozialen Ähnlichkeit und des homosozialen Gruppenvertrauens. Danach vertrauen Mitglieder derselben sozialen Gruppe einander mehr als Nicht-Mitgliedern. Es wurden dazu zwei Sozialarbeiter:innen (eine Frau* und ein Mann*) und zwei Zeitungsverkäufer:innen (eine Frau* und ein Mann*, beide rumänisch-sprachig) der Wiener Boulevardzeitung „Augustin“ in problem-zentrierten Interviews befragt, wobei die Interviews mit den Zeitungsverkäufer:innen gedolmetscht geführt wurden. Die mittels zusammenfassender qualitativer Inhaltsanalyse, angelehnt an Mayring (2016), gesammelten Daten zeigten, dass homosoziales Vertrauen, wie angenommen, eine zentrale Rolle in der triadischen Gesprächssituation zwischen Sozialarbeiter:in, Zeitungsverkäufer:in und Dolmetscher:in beim „Augustin“ annimmt. Die Präferenz gegenüber Dolmetschenden, deren Gender mit dem eigenen Individualgeschlecht übereinstimmt, herrschte bei den Befragten vor. Einzig einer der Befragten gab an, Dolmetschenden mehr zu vertrauen, deren Gender mit seinem Individualgeschlecht nicht übereinstimmt und begründete dies mit dem Klischee, dass Frauen mehr Mitleid hätten als Männer. Die Zeitungsverkäufer:innen vertrauen den Dolmetschenden des „Augustin“, da sie diese als Vertreter:innen der Institution „Augustin“ wahrnehmen, sie weisen also institutionelles Vertrauen auf. Die Sozialarbeiter:innen hingegen vertrauen der Person des Dolmetschenden, was interpersonelles Vertrauen konstituiert. Zudem wurden wiederholt Unterschiede zwischen professionellen Dolmetschenden und Laien angesprochen und ein größeres Vertrauen in Berufsdolmetschende gezeigt. Es zeigt sich somit ein weites und durchaus lohnendes Forschungsfeld für die Translationswissenschaft: die Auswirkung von Gender in Dolmetschprozessen.
Abstract
(Englisch)
This Master's Thesis examines the extent to which the social category 'gender' influences the trust placed in community interpreters and whether a match between the individual gender of the client and the interpreter leads to greater trust. This question is based on the theory of social similarity and homosocial group trust. According to this theory, members of the same social group trust each other more than non-members. Two social workers (one woman* and one man*) and two newspaper vendors (one woman* and one man*, both Romanian-speaking) of the Viennese street magazin "Augustin" were interviewed in problem-centred interviews, whereby the interviews with the newspaper vendors were carried out with inter-pretation. The data collected by means of summarising qualitative content analysis, based on Mayring (2016), showed that homosocial trust, as assumed, plays a central role in the triadic conversa-tion between social worker, newspaper vendor and interpreter at the "Augustin". The prefer-ence for interpreters whose gender corresponds to their own sexual identity prevailed among the interviewees. Only one of the interviewees stated that they trusted interpreters whose gender did not correspond to their own individual gender more and justified this with the cliché that women are more compassionate than men. The newspaper vendors trust the inter-preters at the "Augustin" because they perceive them as representatives of the institution "Augustin", they therefore have institutional trust. The social workers, on the other hand, trust the interpreter as a person and thus have interpersonal trust. In addition, differences between professional interpreters and laypersons were repeatedly mentioned and a greater trust in professional interpreters was shown. This reveals a broad and very promising field of research for translation studies: the impact of gender in interpreting processes.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kommunaldolmetschen Vertrauen Gender
Schlagwörter
(Englisch)
Community Interpreting trust gender
Autor*innen
Annalena Neumayr
Haupttitel (Deutsch)
Eine Frage des Vertrauens
Hauptuntertitel (Deutsch)
Vertrauen in Kommunaldolmetschende basierend auf deren Gender
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
167 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sonja Pöllabauer
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC16733290
Utheses ID
65576
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 342 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1