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Das Verhältnis von Selbstoptimierung und Sorge um sich nach Foucault im Kontext der neoliberalen Steigerungslogik
Tina Wittholm
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Herwig Grimm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73690
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17449.28709.201692-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Masterarbeit geht es um die Verhältnisbestimmung der philosophischen Konzepte von Selbstoptimierung und Sorge um sich nach Michel Foucault im Kontext der neoliberalen Steigerungslogik. Es wird nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider Konzepte gefragt und vor allem unter den Perspektiven von Freiheit, Wahrheit und Seelengröße diskutiert. Ausgangspunkt der Diskussion bilden zentrale problematische Einflüsse, welche die Selbstoptimierung auf die Individuen in unserer modernen Gesellschaft hat (z.B. Druck, Stress, Depression, Burnout). Die Sorge um sich wird als mögliche Lösung der angeführten Problematiken in Betracht gezogen. Foucaults Definition der Selbstsorge als ethische Praxis der Freiheit ist der Anker, anhand dessen eigenständige Überlegungen zur Selbstoptimierung gemacht werden. Um das Verhältnis der beiden Konzepte sinnvoll bestimmen zu können, wird daraufhin eine eigene Definition von Selbstoptimierung erarbeitet: Selbstoptimierung ist das selbst angetriebene Streben nach einer Verbesserung hin zu einem normierten, bestmöglichen Zustand in Bezug auf einen bestimmten Lebensbereich (z.B. Arbeitsleistung, Fitness). Gleichzeitig ist die Selbstoptimierung selbst zu einer gesellschaftlichen Norm avanciert, durch die wir die neoliberale Leistungsethik internalisiert haben. Dadurch wird die Beziehung zu uns selbst normierend und fremdbestimmt geprägt. Dies schränkt unsere Freiheit ein und belastet unsere Psyche. Obwohl es Gemeinsamkeiten mit dem Konzept der Sorge um sich nach Foucault gibt (Motiv der Selbstverbesserung, Methoden), liegt der zentrale Unterschied beider Konzepte in der ethischen Haltung und den Wirkungen auf das Individuum. Die Sorge um sich entspringt einer pro-aktiven, selbstbestimmten Haltung, eröffnet neue Räume der Freiheit und wirkt sich langfristig positiv auf das Gelingen der Selbstbeziehung aus. Dieses Potenzial kann im Berufsfeld der Philosophischen Praxis fruchtbar gemacht werden. Die Philosophische Praxis kann Freiräume eröffnen, in denen Individuen Normen kritisch reflektiert aufbrechen und sich professionell, selbstsorgend, authentisch, in einem sicheren Rahmen in die eigene Lebenskunst einüben. Philosophisch praktizierte Selbstsorge ist die Kunst, das eigene Leben als Manifestation reflektierter Wahrheit zu gestalten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Selbstoptimierung Sorge um sich Philosophische Praxis
Autor*innen
Tina Wittholm
Haupttitel (Deutsch)
Das Verhältnis von Selbstoptimierung und Sorge um sich nach Foucault im Kontext der neoliberalen Steigerungslogik
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
87 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herwig Grimm
Klassifikation
08 Philosophie > 08.25 Zeitgenössische westliche Philosophie
AC Nummer
AC16871320
Utheses ID
65640
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
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