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Gendergerechtigkeit in der Translationswissenschaft
Umgang mit genderinklusiver Sprache beim Dolmetschen im Deutschen und im Italienischen
Beatrice Bordin
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Italienisch Deutsch
Betreuer*in
Mira Kadrić-Scheiber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72904
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17821.26713.622745-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Durch die Translation können Werte und Vorstellungen über Fragen zur Gendergerechtigkeit vermittelt werden. Im Gegensatz zur Übersetzungswissenschaft begann die Dolmetschwissenschaft erst in den letzten Jahrzehnten, sich mit Fragen zur sprachlichen Gendergerechtigkeit auseinanderzusetzen. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zur Forschung des gendergerechten Sprachgebrauches beim Dolmetschen zu leisten. Das Forschungsinteresse liegt darin, den gendergerechten Sprachgebrauch beim Dolmetschen und beim Lehren, sowie den Umgang der deutschen und italienischen Sprache mit sprachlicher Gendergerechtigkeit zu untersuchen. Daher wurden die folgenden Forschungsfragen gestellt: Welche Rolle spielt die sprachliche Gendergerechtigkeit beim Dolmetschen und halten Dolmetscher*innen den gendergerechten Sprachgebrauch bei Dolmetscheinsätzen für relevant? Welche Rolle spielt die sprachliche Gendergerechtigkeit beim Lehren? Wie gehen die deutsche und italienische Sprache mit genderinklusiver Sprache um? Wenn es diesbezüglich Unterschiede zwischen den beiden Sprachen gibt, wodurch werden diese beeinflusst bzw. verursacht? Um diese Fragen zu beantworten, wurde eine qualitative Untersuchung anhand Leitfadeninterviews durchgeführt. Konkret wurden acht Dolmetscherinnen, die auch als Lehrerinnen tätig sind und Italienisch und Deutsch als Arbeitssprachen haben, zu ihren persönlichen Einstellungen und Handlungsweisen in Bezug auf den genderinklusiven Sprachgebrauch sowohl während ihrer Dolmetschaufträge als auch während ihres Unterrichts befragt. Aus den Interviews ergibt sich, dass Gendergerechtigkeit beim Dolmetschen zwar als ein wichtiges Thema wahrgenommen wird, jedoch nicht ein der Hauptschwerpunkte ist. Außerdem zeigt sich eine noch stark verbreitete binäre Sichtweise der Gesellschaft, indem sich die meisten verwendeten gendergerechten Strategien auf eine weibliche und männliche Ansprache beziehen. Trotzdem ist eine Entwicklung in Richtung einer sprachlichen Erkennung von nicht-binären Personen sichtbar. Was Italienisch und Deutsch anbelangt, zeigt sich Deutsch sensibler für sprachliche Gendergerechtigkeit. Italienisch wird besonders aufgrund kultureller sowie grammatikalischer Faktoren als weniger sensibel betrachtet. Auch beim Lehren gehört sprachliche Gendergerechtigkeit nicht zu den Hauptthemen des Unterrichtsstoffes. Trotzdem kann eine ständig Behandlung des Themas beobachtet werden, zum einen, weil es ein aktuelles Thema ist, und zum anderen, weil die Studierenden sensibel dafür sind. Weiterführende Forschung im Bereich Gendergerechtigkeit beim Dolmetschen könnte sich z. B. mit den Einstellungen der Studierenden selbst beschäftigen.
Abstract
(Englisch)
Values and perceptions about gender equality issues can be transmitted through translation. In contrast to translation studies, interpreting studies has begun to address issues gender-inclusive language only in the last few decades. This Master’s thesis aims to contribute to research on the use of gender-inclusive language in interpreting. The research interest lies in examining gender-inclusive language use in interpreting and teaching, as well as the ap-proach of the German and Italian languages with gender-sensitive language. To this reason, the following research questions were posed: What role does gender-sensitive language play in interpreting and do interpreters consider the use of gender-inclusive language relevant in their interpreting assignments? What role does gender-inclusive language play in teaching? How do the German and Italian languages deal with gender-inclusive language? If there are differences between the two languages in this respect, what influences or causes them? In order to answer these questions, a qualitative study was conducted using guided interviews. Specifically, eight interpreters who also work as teachers and have Italian and German as their working languages were interviewed about their personal opinions and ways of acting regarding the use of gender-inclusive language both during their interpreting assignments and their lessons. The results showed that gender-inclusive language is perceived as an im-portant topic in interpreting but is not one of the main focuses. In addition, a widespread binary view of society is evident, in that most of the gender-sensitive strategies used refer to a female and male inclusion. Nevertheless, a development towards a linguistic recognition of non-binary persons is visible. As regards Italian and German approach, German is consid-ered more sensitive to gender-inclusive language. Italian is considered less sensitive, espe-cially due to cultural and grammatical factors. In teaching, too, gender-inclusive language is not one of the main topics during lessons. Nevertheless, there is constantly debates about it on the one hand because it is a current topic and on the other hand because students are sen-sitive to it. Further research in the field of gender equality in interpreting could, for exam-ple, focus on opinions and attitudes of students.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gendergerechte Sprache gendersensible Sprache genderneutrale Strategien gendergerechte Strategien sprachliche Gendergerechtigkeit in der Translation gendergerechte Sprache beim Dolmetschen
Schlagwörter
(Englisch)
gender-sensitive language gender-sensitive strategies gender-neutral strategies gender equality in translation gender-sensitive language in interpreting
Autor*innen
Beatrice Bordin
Haupttitel (Deutsch)
Gendergerechtigkeit in der Translationswissenschaft
Hauptuntertitel (Deutsch)
Umgang mit genderinklusiver Sprache beim Dolmetschen im Deutschen und im Italienischen
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
181 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Mira Kadrić-Scheiber
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.06 Sprachwissenschaft. Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC16735949
Utheses ID
65642
Studienkennzahl
UA | 070 | 348 | 331 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1