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Leaders under pressure: drivers and consequences of intra-party power dynamics
Matthias Kaltenegger
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Sozialwissenschaften (Dissertationsgebiet: Politikwissenschaft)
Betreuer*in
Wolfgang C. Müller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73281
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18769.27202.101597-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Großteil der Literatur zu Parteiorganisationen versteht innerparteiliche Machtverhältnisse als relativ konstante Eigenschaften politischer Parteien, die vom statutarischen Regelwerk vorgegeben werden. Zu parteiinternen Machtdynamiken innerhalb des statutarischen Rahmens und darüber hinaus existieren hingegen kaum systematische Studien. Diese kumulative Dissertation untersucht Ursachen und Auswirkungen solcher Machtdynamiken. Die drei empirischen Papiere setzen sich mit zentralen Forschungslücken auseinander und entwickeln neue theoretische Perspektiven auf den innerparteilichen Druck, der in unterschiedlichen Situationen auf Parteieliten einwirkt. Die individuellen Beiträge behandeln folgende übergreifende Forschungsfragen: Welche Faktoren beeinflussen innerparteiliche Machtdynamiken? Und wie wirken sich innerparteiliche Machtverhältnisse auf die Selektion von Regierungspersonal aus? Auf Basis eines innovativen Datensatzes zur Behandlung von Anträgen an 41 Parteitagen der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) untersucht das erste Papier Einflussfaktoren auf die Responsivität von Parteieliten gegenüber policy- und organisationsbezogenen Forderungen von Parteiaktivist:innen. Der Artikel präsentiert seltene systematische Evidenz zu situativen Verschiebungen im relativen Einfluss verschiedener innerparteilicher Akteur:innen auf Parteientscheidungen. Das zweite und dritte Papier fokussieren auf einen Entscheidungsbereich, für welchen bislang innerparteiliche Machtverhältnisse selten als potenzielle Einflussfaktoren untersucht wurden: die Selektion von Regierungspersonal. Unter Verwendung eines umfassenden Datensatzes zur Ernennung von Minister:innen in Österreich untersucht der zweite Artikel inwiefern Forderungen der Parteibasis die Entscheidungsfreiheit von Parteieliten bei der Ernennung von Minister:innen in unterschiedlichen ministeriellen Portfolios einschränken. Der dritte Artikel befasst sich schließlich mit den Machtkämpfen innerhalb der Parteielite, zwischen dem/der Parteiführer:in und den übrigen Mitgliedern der Parteielite, über den Zugang Letzterer zu Regierungsämtern. Beide Papiere leisten Beiträge zur aktuellen akademischen Debatte über Parteienregierung und technokratische Regierungsformen. Die Ergebnisse der drei empirischen Studien legen nahe, dass innerparteiliche Machtverhältnisse wesentlich weniger starr sind als bisher vom Großteil der Literatur angenommen wurde. Innerparteiliche Machtverschiebungen werden insbesondere von der Performanz der Partei im Parteienwettbewerb beeinflusst. Die Handlungsspielräume der Parteielite (als Kollektiv) und des/der Parteiführers:in (als Individuum) sind umso weniger von den Forderungen unterer Hierarchieebenen beschränkt, je besser es ihnen gelingt elektorale Ziele der Partei zu erreichen und Zugang zu öffentlichen Ämtern zu gewährleisten. Bei der Selektion von Minister:innen werden die Entscheidungen der Parteielite nicht wesentlich von den Anliegen der Parteibasis beeinflusst, aber die relative Macht des/der Parteifühers:in innerhalb der Parteielite hat Auswirkungen auf die personelle Verflechtung zwischen dem Regierungsteam und den Führungsgremien der Partei.
Abstract
(Englisch)
The bulk of the party organization literature conceptualizes intra-party power as a relatively stable characteristic of the party defined by its formal rules. Hence, we still know surprisingly little about the situational shifts in intra-party power that exist beyond party statute change. This paper-based dissertation explores the drivers and consequences of these intra-party power dynamics. The three empirical papers address key gaps in the literature and contribute novel theoretical perspectives on the intra-party pressures party elites are exposed to in different situations. The individual contributions are guided by two overarching research questions: What are the drivers of intra-party power dynamics? And how does intra-party power affect ministerial selection? The first paper studies drivers of party elite responsiveness towards rank-and-file policy and organizational demands at party congress, using original data on motion treatment at 41 party congresses of the Austrian Social Democratic Party (SPÖ). The paper contributes rare systematic evidence on short-term change in the relative influence of party activists on party decisions. The second and third papers shift the focus to a decision-making area where intra-party power has rarely been considered a relevant factor: the selection of government personnel. Based on a novel, comprehensive dataset on ministerial appointments in Austria, the second article explores the portfolio-specific constraints rank-and-file demands impose on party elite selectors. The third paper then zooms in on the power struggle at the top of the party hierarchy – between the party leader and the remainder of the party elite – over the latter’s access to government office. Both papers add to the ongoing academic debate on party and technocratic government. Findings of the three empirical studies indicate that intra-party power is a much more fluid phenomenon than anticipated in most of the literature. Results suggest that parties’ internal power equilibria shift in response to the competitive pressures the party is exposed to. Party elites (collectively) as well as the party leader (individually) are the less constrained by bottom-up demands, the more they deliver on the party’s electoral and office goals. In ministerial selection, party elites’ choices are largely unaffected by rank-and-file demands but the relative power of the party leader within that group conditions to what extent cabinet members are recruited from the party executive.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Parteiorganisationen Innerparteiliche politik Parteiverhalten Parteienregierung Technokratische Regierung
Schlagwörter
(Englisch)
party organization intra-party power party behavior party government technocratic government
Autor*innen
Matthias Kaltenegger
Haupttitel (Englisch)
Leaders under pressure: drivers and consequences of intra-party power dynamics
Paralleltitel (Deutsch)
Eliten unter Druck: Ursachen und Auswirkungen innerparteilicher Machtdynamiken
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
196 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Andrea Ceron ,
Zachary D. Greene
Klassifikation
89 Politologie > 89.61 Politische Parteien
AC Nummer
AC16805970
Utheses ID
65653
Studienkennzahl
UA | 796 | 310 | 300 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1