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Politische Bauten als historisierende Repliken - Konflikte zwischen Funktionalität, Authentizität und Ästhetik
Philipp Baumer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Karin Liebhart
DOI
10.25365/thesis.73318
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26617.28319.301414-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Architektur ist eine bedeutende Trägerin gesellschaftsstiftender und politischer Narrative. Politische Institutionen sind auf allgemein als legitim betrachtete Symbole und deren kontinuierliche Akklamation angewiesen, um sich selbst und ihre politische Agenda rechtfertigen zu können. Der politischen Architektur kommt dabei die quasi exklusive Rolle als langlebige, manifeste Trägerin historisch begründeter gesellschaftlicher Identitäten zu. In Deutschland erzeugt der anhaltende Trend, öffentliche Architektur in historisierender und vordemokratischer Ästhetik wiederauferstehen zu lassen, jedoch Kontroversen hinsichtlich der politischen Legitimationsfähigkeit und des demokratischen Wertes solcher Gebäude. Durch die Entscheidung des Deutschen Bundestages und des Brandenburgischen Landtages, sich beziehungsweise anderweitige öffentliche Institutionen im Antlitz früherer preußischer Herrschaftssitze darzustellen, weisen sie einen konstituierenden Teil der jüngeren gesamtdeutschen Geschichte zurück, erschweren deren erinnerungskulturelle Aufarbeitung und erzeugen demokratiepolitische Konflikte aufgrund des Einflusses privater Eliten auf die Gestaltung des öffentlichen, politischen Raumes und dessen Symbolik. Dies schlägt sich in erinnerungspolitischen Narrativen nieder, die in parlamentarischen Diskursen um die Rekonstruktionen bedient werden. In dieser Arbeit wird versucht, diese vorgeblich gesellschaftsstiftenden, aber konfliktbehafteten Narrative in einer kritischen Diskursanalyse herauszuarbeiten.
Abstract
(Englisch)
Architecture is a significant carrier of societal and political narratives. Political institutions depend on symbols that are generally regarded as legitimate and on their continuous acclamation in order to justify themselves and their political agenda. Political architecture has a quasi-exclusive role as a long-lasting, manifest carrier of historically grounded social identities. In Germany, however, the ongoing trend to resurrect public architecture in historicizing and pre-democratic aesthetics generates controversy regarding the political legitimacy and democratic value of such buildings. The decision of the German Parliament and the Brandenburg State Parliament to present themselves or other public institutions in the outer cover of former Prussian seats of power rejects a constituent part of recent history of a reunited German nation, complicates its reappraisal in the culture of remembrance, and generates conflicts in the politics of democracy due to the influence of private elites on the design of public, political space and its symbolism. This is reflected in narratives of remembrance politics, which are served in parliamentary discourses about these reconstructions. This thesis attempts to elaborate these ostensible socializing narratives and the conflicts that can occur from them in a critical discourse analysis.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Politische Architektur politische Symbolik Erinnerungspolitik Erinnerungskultur
Autor*innen
Philipp Baumer
Haupttitel (Deutsch)
Politische Bauten als historisierende Repliken - Konflikte zwischen Funktionalität, Authentizität und Ästhetik
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
82 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karin Liebhart
Klassifikation
89 Politologie > 89.00 Politologie. Allgemeines
AC Nummer
AC16810459
Utheses ID
65684
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |