Detailansicht
Deviant child burials in medieval Central Europe
superstitions and parental grief responses in the context of non-normative funerary rites
Jennifer Portschy
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Urgeschichte und Historische Archäologie
Betreuer*in
Katharina Rebay-Salisbury
DOI
10.25365/thesis.73014
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11178.47022.450036-5
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Sonderbestattungen, also Bestattungen, die sich von der zeitlich- und regionalspezifischen Bestattungsnorm unterscheiden, sind ein viel beschriebenes Phänomen aus archäologischen Kontexten zwischen Spätantike und später Neuzeit. Zumeist werden diese Gräber mit der Angst vor den Toten und der Furcht vor Wiedergänger assoziiert. Sie werden als Ausdruck des Glaubens an ein Leben nach dem Tod betrachtet und gelten als Überreste heidnischer Religionen. Obwohl atypische Bestattungen in der archäologischen Forschung eine häufig diskutierte Thematik darstellen, gibt es nur wenig Arbeiten, die sich gezielt mit Sonderbestattungen von Kindern und Jugendlichen beschäftigen. Basis der vorliegenden Arbeit bildet eine klare Definition für das Konzept Sonderbestattung, sowie eine umfassende Darstellung von Kindheit im Mittelalter. Die darauffolgenden Beschreibungen, Interpretationen und Auswertungen von atypischen Bestattungen im zentraleuropäischen Mittelalter sollen Einblicke in die soziokulturelle Wahrnehmung und Handlungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen ermöglichen. Während die historische Forschung lange davon ausging, dass Kindern in mittelalterlichen Gesellschaften aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate nur wenig emotionale Nähe entgegengebracht wurde, lassen aufwändige und außergewöhnliche Gräber aus verschiedenen Zeiten und ökonomischen Kontexten häufig auf das Gegenteil schließen. Ziel dieser Arbeit war verschiedene Arten von Sonderbestattungen zu beschreiben und die unterschiedlichen Motivationen dahinter zu illustrieren. Demnach sind Sonderbestattungen nicht immer als eine Maßnahme gegen Wiedergänger zu interpretieren, sondern können auch Zeugnisse elterlicher Trauerbewältigung darstellen.
Abstract
(Englisch)
Deviant burials, here defined as burials that deviate from a regionally and culturally specific mortuary standard, are a well-known element in the archaeological record of the time between Late Antiquity and the Late Modern Period. Commonly these burials are associated with fear of the undead, and superstitions as a remnant of pagan religion, or are considered as a manifestation of belief in a life after death. Although deviant burials of adult individuals are widely discussed in archaeological literature, little attention has been paid specifically to atypical burials of children and adolescents. By defining the framework of deviant burials and investigating the concept of childhood, this thesis presents a comprehensive presentation, interpretation, and evaluation of deviant child burials from Central Europe to answer the question of the value and position of children in the Middle Ages. An exploration of the intersection between deviancy and childhood identity allows insights into children's social perception and parental responses to premature death. While historical studies have long considered that children in the Middle Ages were not given much emotional value due to a high infant mortality rate, archaeological finds of elaborate and distinctive burials reveal the opposite and, in many cases, indicate a close parent-child relationship. This thesis tries to illustrate the range of deviant child burials in medieval Central Europe and emphasizes that not all atypical burials are the result of superstitious belief in dangerous dead but may also be read as an expression of individual grief.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Mittelalter Frühmittelalter Archäologie Bestattungarchäologie Sonderbestattungen Volksglaube Trauerbewältigung Kindheit Identität
Schlagwörter
(Englisch)
Middle Ages Early Middle Ages Archaeology Funerary Archaeology Deviant Burials Superstitions Grief Response Childhood Identity
Autor*innen
Jennifer Portschy
Haupttitel (Englisch)
Deviant child burials in medieval Central Europe
Hauptuntertitel (Englisch)
superstitions and parental grief responses in the context of non-normative funerary rites
Paralleltitel (Deutsch)
Sonderbestattungen von Kindern im zentraleuropäischen Mittelalter
Paralleluntertitel (Deutsch)
abweichende Bestattungsriten im Kontext von Volksglauben und elterlicher Trauer
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
266 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Katharina Rebay-Salisbury
Klassifikation
15 Geschichte > 15.18 Mittelalterliche Archäologie. neuzeitliche Archäologie
AC Nummer
AC16750189
Utheses ID
65718
Studienkennzahl
UA | 066 | 801 | |